Prädiabetes verschwindet auch ohne Gewichtsverlust |
Theo Dingermann |
06.10.2025 11:00 Uhr |
Von den 234 Teilnehmern waren 51 Responder. Bei diesen erwiesen sich eine metabolische Anpassung und die Fettverteilung als entscheidend für das Erreichen der Prädiabetes-Remission. Die Verbesserungen traten ohne Gruppenunterschiede in Bezug auf körperliche Aktivität, aerobe Kapazität oder Einhaltung der Diät ein.
Bei den Respondern stieg die Insulinsensitivität signifikant an, während sie bei den Non-Respondern unverändert blieb. Darüber hinaus zeigten die Responder eine verbesserte Insulinsekretion und eine verbesserte β-Zell-Funktion. Solche Veränderungen werden bei einer durch Gewichtsverlust bedingten Remission normalerweise nicht beobachtet.
Die Körperfettverteilung unterschied sich dahingehend, dass die Responder mehr Fett im subkutanen Fettgewebe (SCAT) speicherten, während eine Zunahme des viszeralen Fettgewebes (VAT) ausblieb. Dies führte zu einem höheren SCAT/VAT-Verhältnis.
Bemerkenswert ist, dass die Responder zudem eine verbesserte Glucagon-Regulierung und eine höhere Empfindlichkeit der β-Zellen gegenüber Glucagon-ähnlichem Peptid-1 (GLP-1) aufwiesen, was die bessere Glucosekontrolle erklärt.
Somit zeigt die Studie, dass bei bis zu 22 Prozent der Betroffenen eine Remission des Prädiabetes ohne Gewichtsverlust eintreten kann. Der entscheidende Faktor scheint dabei die Fettverteilung zu sein. Klinisch legen diese Ergebnisse nahe, dass nicht nur das Gewicht, sondern auch Surrogatmarker für viszerale Adipositas wie der Taillenumfang und die Stoffwechselfunktion erfasst werden sollten, um Personen zu identifizieren, die wahrscheinlich von Lebensstilinterventionen profitieren, selbst wenn das Gewicht stagniert.