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Zuckerstoffwechsel

Prädiabetes lässt sich häufig zurückdrehen

Menschen mit Prädiabetes erreichen innerhalb von zehn Jahren häufiger normale Blutzuckerwerte, als dass sie manifesten Diabetes entwickeln. Das zeigt eine australische Studie. Doch bestimmte Risikogruppen sind besonders gefährdet.
Christina Hohmann-Jeddi
05.09.2025  18:00 Uhr

Wer einen Prädiabetes hat, muss nicht zwangsläufig Typ-2-Diabetes (T2D) entwickeln. Aus dieser Phase von gestörter Glucosetoleranz kehren viele Betroffene wieder zu einem gesunden Blutzuckerstoffwechsel zurück. Das berichtet ein Team um Najmeh Davoodian von der Deakin University in Geelong, Australien, im Fachjournal »The Lancet Global Health«. Das Team analysierte Daten von knapp 76.000 Teilnehmenden aus 19 prospektiven Kohortenstudien aus Asien, Australien, Europa und Amerika. Von den Probanden hatten 74,7 Prozent normale Blutzuckerwerte und 25,3 Prozent Prädiabetes. Von den Personen mit Prädiabetes entwickelten innerhalb von zehn Jahren 12,5 Prozent einen Typ-2-Diabetes. Dagegen kehrten deutlich mehr – nämlich 36,1 Prozent – zu normalen Blutzuckerwerten zurück, berichten die Forschenden um Davoodian. Der Rest behielt den prädiabetischen Status bei. 

Allerdings spielt die individuelle Ausgangslage eine entscheidende Rolle: Wer bereits zu Beginn besonders hohe Nüchtern-Blutzuckerwerte aufwies, hatte ein deutlich höheres Risiko, T2D zu entwickeln. So stieg im höchsten Quartil der Nüchtern-Blutzuckerwerte die Wahrscheinlichkeit einer Progression auf 16,1 Prozent und die Wahrscheinlichkeit einer Rückbildung sank auf 13,4 Prozent. Auch Geschlecht, Alter und Herkunft beeinflussten den Krankheitsverlauf. Männer, Menschen ab 55 Jahren und Teilnehmende mit lateinamerikanischer Herkunft hatten ein erhöhtes Risiko, von Prädiabetes zu T2D überzugehen. Ebenfalls negativ wirkten sich Adipositas, ein erhöhtes Taille-Hüft-Verhältnis, was auf Bauchfett hinweist, und ungünstige HDL-Cholesterolwerte aus.

Die Forschenden betonen: »Unsere Ergebnisse zeigen, dass bei Personen mit Prädiabetes eine Rückkehr zur Normoglykämie häufiger war als die Entwicklung von Typ-2-Diabetes und dass diese Übergänge stark von veränderbaren Risikofaktoren beeinflusst wurden.« Zielgerichtetes Screening, besonders bei älteren Menschen, Männern und Gruppen mit erhöhtem Risiko, sei daher entscheidend, um die Zahl an manifesten Diabeteserkrankungen zu senken.

Die Etablierung eines gesunden Lebensstils in jungen Jahren, bevor altersbedingte Veränderungen auftreten, scheine eine wirksame Strategie zur Verhinderung der Progression von Prädiabetes zu sein, schreiben die Autoren. Allerdings konnten sie aufgrund fehlender Daten nicht analysieren, inwieweit – und welche – Verhaltensänderungen zur Verbesserung der Blutzuckerwerte beigetragen hatten. Dass sich ein entgleister Stoffwechsel und selbst Diabetes, gerade in frühen Phasen der Erkrankung, durch Lebensstiländerungen noch in vielen Fällen zurückdrängen lässt, ist gut belegt. Hier sind ausreichend körperliche Aktivität, Gewichtsreduktion  und die richtige Ernährung  entscheidend. Vor allem Low-Carb scheint positive Effekte zu haben

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