Pharmazeutische Zeitung online
Herzinsuffizienz

Polymedikation als Lebensretter

Aktueller Konsens ist, dass Patienten mit Herzinsuffizienz ab Diagnosestellung mit mindestens vier Arzneistoffen behandelt werden sollen. Meist kommen jedoch aufgrund von Begleiterkrankungen noch mehr Medikamente hinzu. Wie sollte man dieser Polymedikation umgehen?
Daniela Hüttemann
14.05.2025  16:20 Uhr
Vollständige Medikationsanalyse als Entscheidungsbasis

Vollständige Medikationsanalyse als Entscheidungsbasis

Was also tun? Laufs, Greene und Schulz empfehlen eine strukturierte Medikationsanalyse bei Patienten mit Herzinsuffizienz, bevorzugt durchgeführt von einem Apotheker. Denn Studien haben gezeigt, dass viele Medikationspläne weder vollständig noch aktuell sind. In der Apotheke können die Informationen von allen verschreibenden Ärzten sowie den Patienten zur Selbstmedikation zusammengetragen werden. 

Der daraus resultierende Medikationsplan sollten von allen Beteiligten inklusive des Patienten überprüft werden. Bei der Medikation darf und soll priorisiert werden und Therapieziele gemeinsam mit dem Patienten festgelegt werden (Shared Decision Making). Bei der Priorisierung sollte man sich an folgenden Fragen orientieren:

  • Wie viele dieser Medikamente haben gezeigt, dass sie das Überleben verbessern?
  • Wie viele dieser Medikamente haben gezeigt, dass sie Krankenhauseinweisungen verhindern?
  • Wie viele dieser Medikamente haben gezeigt, dass sie die Lebensqualität verbessern?
  • Wie viele dieser Medikamente haben gezeigt, dass sie sicher sind, auch bei Patienten höheren Alters, bei Gebrechlichkeit oder mehreren Komorbiditäten?

Nutzen betonen statt auf Gefahren hinzuweisen

Hinzu kommt eine gute Kommunikation gegenüber dem Patienten. »Wir schlagen vor, die Sichtweise von ›zu vielen Medikamenten‹ auf ›Maximierung des Nutzens‹ zu verlagern, um die Polypharmazie mit leitliniengeführter medizinischen Therapie bei Herzinsuffizienz als lebensrettende Strategie und nicht als Belastung oder Gefahr darzustellen«, empfehlen die Kommentatoren. Konkret: Der in klinischen Studien erwiesene Gewinn von Lebensjahren bei besserer Lebensqualität.

Dem einzelnen Patienten müsse der individuelle Nutzen auch von vielen Tabletten vermittelt werden, statt das Gespräch auf mögliche Nebenwirkungen zu fokussieren. Die Angemessenheit der Verordnungen sei entscheidend, nicht die Anzahl der Tabletten, wobei wenn möglich Kombipräparate bevorzugt werden sollten.

Natürlich sollte eine unnötige Polypharmazie mit Medikamenten, die unwichtig, nicht evidenzbasiert oder sicherheitsrelevant sind, mit den Patienten besprochen werden, und die Medikamente sollten wenn möglich abgesetzt werden. Das trifft aber wohl am ehesten für die selbst gekauften Mittel  und nicht auf leitliniengerechte Verordnungen zu.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa