Pharmazeutische Zeitung online

Nordrheins Kammerpräsidentin Anneliese Menge zurückgetreten

24.10.2005  00:00 Uhr
Immobilienskandal

Nordrheins Kammerpräsidentin Anneliese Menge zurückgetreten

von Thomas Bellartz, Berlin

Die Präsidentin der Apothekerkammer Nordrhein, Anneliese Menge, hat am Dienstag ihr Amt niedergelegt. Der Rücktritt ist die Folge einer Untersuchung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, die gegen Menge ermittelt und deren Privaträume durchsuchte.

Am Montag hatte Menge erklärt, sie werde ihr Amt für die Dauer der Ermittlungen ruhen lassen. Das hatte zu Spekulationen geführt, ob die Satzung der Kammer dies überhaupt vorsehe. Mit dem Rücktritt ist dieses Thema aus der Welt. Die regulär am 7. Dezember  tagende Kammerversammlung hat nun die Aufgabe, das Spitzenamt neu zu besetzen. Erst am 24. August war Menge in ihrem Amt bestätigt worden. Bis zur Neuwahl wird Vizepräsidentin Elisabeth Thesing-Bleck die Amtsgeschäfte der Präsidentin wahrnehmen.

Ende vergangener Woche waren erneut Beamte des Landeskriminalamtes bei der Kammer in Düsseldorf vorstellig geworden. Ziel der Ermittlungen und der dortigen Durchsuchung, bei der nach PZ-Informationen lediglich einige Aktenordner bei der Kammer sowie Material des Versorgungswerks mitgenommen wurden, war der Staatsanwaltschaft zufolge die bisherige Kammerpräsidentin. Im November 2004 waren bereits die Apothekerkammer und Räume des früheren Kammerpräsidenten Karl-Rudolf Mattenklotz durchsucht worden. Das noch laufende Verfahren bekommt durch die aktuelle Durchsuchung neue Dynamik. Für die Apotheker in Nordrhein ist wichtig, dass sich die Ermittlungen weder gegen die Apothekerkammer noch gegen das Versorgungswerk richten. Dies betont auch die Staatsanwaltschaft.

Keine weitere Begründung

In einer Pressemitteilung vom Dienstag heißt es, es gebe in der schriftlichen Erklärung Menges keine weitere Begründung für ihren Schritt. Den hatten Medien am Montag geliefert. In der Affäre um Immobiliengeschäfte mit Beteiligung der Landesentwicklungsgesellschaft werde auch gegen Menge wegen des Verdachts der Untreue ermittelt, hatte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft kundgetan. Dabei gehe es um ein Immobiliengeschäft aus dem Jahr 2001 im Wert von 50 Millionen Euro, sagte Justiz-Sprecher Peter Lichtenberg. Als Vorsitzende des Anlageauschusses sei Menge für das Geschäft zuständig gewesen, hieß es. Die ehemalige Präsidentin hatte 2004 Mattenklotz an der Spitze der Apothekerkammer abgelöst.

 

Kommentar: Konsequenter Schritt Anneliese Menge hat den richtigen Schritt gewählt und ist von ihrem Amt zurückgetreten. Damit hat sie weiteren Schaden von der Institution Apothekerkammer, vom Versorgungswerk und auch vom Berufsstand fern gehalten. Denn schon jetzt wurde wieder von den »Apotheker-Geschäften« geschrieben. Dies im Zusammenhang mit einer großen Schmiergeldaffäre.

Für Menge gilt wie für Betroffene eines Ermittlungsverfahrens zunächst die Unschuldsvermutung. Sie hat den Schlüssel für die Apothekerkammer abgegeben. Nun müssen Staatsanwaltschaft und Richter entscheiden, wer welche Verantwortung trägt.

Wichtig ist, dass sich die Ermittlungen zu keinem Zeitpunkt gegen die Kammer selbst, gegen das Versorgungswerk oder deren Mitarbeiter richteten. Am 7. Dezember wird es aus Sicht der Kammer und ihrer Mitglieder zu einer Zäsur kommen. Den Weg dafür hat Anneliese Menge frei gemacht.

Thomas Bellartz
Leiter der Hauptstadtredaktion

  Top

© 2005 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa