Politik

100 Millionen Mark will die gesetzliche Krankenversicherung bei
Festbetragsgruppen einsparen. Sie hat die Festbeträge entsprechend
reduziert. Die Anpassung soll ab 1. April gelten.
Die vom Gesetzgeber beschlossene Mehrwertsteueranhebung von 15 auf 16
Prozent belastet auch Arzneimittel, weil sie im Gegensatz zu Tierarzneien dem vollen
Mehrwertsteuersatz unterliegen. Nach Angaben der Spitzenverbände der
Krankenkassen muß sie allein für Arzneien, die nicht dem Festbetragsmarkt
unterliegen, rund 140 Millionen DM mehr zahlen.
Um die Gesamtkosten der Mehrwertsteueranhebung, die von Herstellern und
Apothekern nicht als Einnahmen zu bewerten sind, zu senken, wurden die
Festbeträge heruntergefahren. Das Preisniveau der zu Lasten der Krankenkassen
verschriebenen Arzneimittel senkt sich damit um 0,75 Prozent.
Dennoch, so sagen die Kassenverbände, verbleiben zusätzliche Ausgaben von 65
Millionen DM. Für die vertragsärztliche Versorgung rechnen die Verbände, ohne
Absenkung der Festbeträge, mit einer Verteuerung von insgesamt 200 Millionen
DM jährlich.
PZ-Artikel von Rainer Vollmer, Bonn



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