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Videoauswertung

Plötzlicher Kindstod mögliche Folge von Krampfanfällen

Wie es zum plötzlichen Kindstod kommt, ist nach wie vor ungeklärt. Jetzt deutet eine Studie von Forschenden aus den USA darauf hin, dass Krampfanfälle ein wichtiger Auslöser sein könnten.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 11.01.2024  10:00 Uhr

Vom plötzlichen Kindstod spricht man, wenn ein zuvor gesund erscheinender Säugling im Schlaf plötzlich und unerwartet verstirbt, ohne dass dafür eine eindeutige medizinische Erklärung gefunden werden kann. Als Risikofaktoren gelten unter anderem Bauchlage, Zigarettenrauch in der Wohnung und Frühgeburtlichkeit. Insgesamt ist der plötzliche Kindstod in Deutschland sehr selten geworden; laut Informationen des Universitätsklinikums Bonn gab es im Jahr 2020 bundesweit nur noch 84 Fälle, während 30 Jahre zuvor noch mehr als 1000 Kinder pro Jahr am plötzlichen Kindstod verstarben.

Die meisten Fälle des plötzlichen Kindstods (Sudden Infant Death Syndrome, SIDS) ereignen sich zwischen dem zweiten und fünften Lebensmonat. Sind ältere Kinder betroffen, spricht man von SUDC: Sudden Unexplained Death in Children. Zu den Ursachen dieses Phänomens ist jetzt eine neue Untersuchung im Fachjournal »Neurology« erschienen.

Es handelt sich um eine Auswertung von Videoaufzeichnungen der letzten Schlafperiode von sieben Kindern, die unmittelbar danach an SUDC verstarben. Die Videos der vier Jungen und drei Mädchen im Alter zwischen 13 und 27 Monaten wurden von acht Ärzten um Assistenzprofessorin und Erstautorin Dr. Laura Gould von der New York University unabhängig voneinander begutachtet. Die Aufnahmen stammten von Überwachungskameras; fünf von ihnen waren lückenlos, bei zweien war die Aufzeichnung durch Bewegungen oder Geräusche getriggert worden.

Auf allen lückenlosen Videos war zu sehen, dass das jeweilige Kind kurz vor seinem Tod einen Krampfanfall von 8 bis 50 Sekunden Dauer erlitten hatte. Die Lücken der beiden anderen Videos erschwerten deren Auswertung, doch meinten die Mediziner mindestens auf einem davon ebenfalls einen Krampfanfall erkennen zu können. »Obwohl unsere Studie klein ist, liefert sie zum ersten Mal einen direkten Beweis dafür, dass Krampfanfälle den plötzlichen Kindstod in einigen Fällen auslösen könnten. Diese bleiben während des Schlafs normalerweise unbemerkt«, kommentiert Gould in einer Mitteilung der Universität. Ohne die Videos hätten die Untersuchungen der verstorbenen Kinder keine Hinweise auf vorausgegangene Krampfanfälle ergeben, so die Forscherin.

Krampfanfälle seien bei betroffenen Kindern laut diesen Ergebnissen deutlich häufiger als bislang angenommen, ergänzt Seniorautor Professor Dr. Orrin Devinsky. Nun müsse weiter erforscht werden, auf welche Weise Krampfanfälle (mit oder ohne Fieber) den plötzlichen Kindstod auslösen könnten. Ihm zufolge deuten die Ergebnisse früherer Arbeiten mit Epilepsiepatienten darauf hin, dass diese unmittelbar nach einem Anfall Atemschwierigkeiten haben können, was zum Tod führen kann. Hierfür scheint es besonders kritisch zu sein, wenn das Kind im Schlaf mit dem Gesicht nach unten auf dem Bauch liegt.

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