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Chronische Wunden

Plasma statt Pflaster

Kaltes Plasma, also ionisiertes Gas mit maximal 40 °C, wirkt bakterizid und stimuliert die Zellproliferation. Chronische Wunden heilen besser ab, wenn man sie mit kaltem Plasma behandelt. Zurzeit ist diese Therapie keine Kassenleistung, doch das könnte sich ändern.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 04.10.2023  07:00 Uhr

Als Plasma bezeichnet man in der Physik allgemein ein Gas, dem von außen Energie zugeführt wird. Dadurch werden die Atome des Gases teilweise ionisiert und es wird leitfähig. Ein Plasma unterscheidet sich in seinen physikalischen Eigenschaften so stark von einem Gas, dass es vielfach sogar als eigener Aggregatzustand gesehen wird. Plasmen können extrem heiß sein, es ist aber auch möglich, Plasmen zu generieren, die lediglich etwa 40 °C warm sind. Solches Plasma wird als Kaltplasma bezeichnet und medizinisch genutzt.

In der S2k-Leitlinie »Rationaler therapeutischer Einsatz von kaltem physikalischem Plasma« (Stand 2022, gültig bis 2025) heißt es, die Wirkung von Kaltplasma auf Gewebe beruhe vor allem auf reaktiven Stickstoff- und Sauerstoffspezies, UV-Strahlung und elektrischen Feldern. Wird kaltes Plasma auf chronische und/oder infizierte Wunden aufgebracht, wirkt es bakterizid und regt die Zellproliferation sowie Mikrozirkulation an.

Dementsprechend dient Kaltplasma zur Therapie von schlecht heilenden und chronischen Wunden, erregerbedingten Hauterkrankungen sowie mikrobiell infizierten Haut-, Schleimhaut-, Wund- und Tumoroberflächen. Ob kaltes Plasma sich auch dazu eignet, Krebszellen gezielt abzutöten, wird laut Leitlinie gerade erforscht. Ein weiteres denkbares, aber derzeit noch nicht genutztes Anwendungsgebiet könnte die Behandlung von stark aufgeworfenen Narben sein.

Zwei bis drei Sitzungen pro Woche

Wie läuft eine Therapie mit Kaltplasma ab? Zur Anregung der Heilung chronischer Wunden wird das Plasma in zwei bis drei Sitzungen pro Woche jeweils 30 Sekunden bis zwei Minuten lang direkt auf die Wunde aufgebracht. Anschließend wird die Wunde entsprechend den üblichen Standards versorgt; eine besondere Nachbehandlung etwa mit speziellen Verbänden ist nicht nötig. Wenn sich die Wunde geschlossen hat, kann die Behandlung beendet werden. Steht bei der Anwendung die antiseptische Wirkung des Plasmas im Vordergrund, sind laut Leitlinie auch tägliche Applikationen für eine Woche möglich.

Kaltplasma für die medizinische Anwendung wird mit Geräten generiert, die als Medizinprodukte zugelassen sind. Diese können entweder nach dem sogenannten Jetkonzept arbeiten oder nach dem Prinzip der dielektrisch behinderten Entladung (DBD) beziehungsweise der Oberflächenmikroentladung (SMD). Jetplasma-Geräte nutzen zumeist ein sogenanntes Arbeitsgas mit Edelgasen, das in einem Handstück in Plasma umgewandelt wird. Der resultierende Plasmastrahl ist pinselartig fokussiert. DBD/SMD-Geräte verwenden dagegen Raumluft und generieren ein flächiges, teppichartiges Plasma.

Die Applikation von Kaltplasma ist zumeist schmerzfrei. Laut Leitlinie berichten nur einige Patienten bei der Anwendung in der Mundhöhle über Schmerzen, wenn das Plasma die Zahnoberfläche oder freiliegende Zahnhälse berührt. Auch auf empfindlichen Wunden außerhalb der Mundhöhle könne die Behandlung »gelegentlich einen Berührungsschmerz und eine vermehrte Wundsekretion« verursachen. Bei Anwendungen auf der Haut in unmittelbarer Nähe zum Auge solle dieses abgedeckt und so geschützt werden.

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