»Pille für den Mann« kann viele Probleme lösen |
Laut der »Initiative zur männlichen Empfängnisverhütung« wird auch in Studien zu Verhütungsmitteln für Männer der Pearl-Index verwendet. Dieser gibt an, wie viele von 100 Frauen ungewollt schwanger werden, wenn sie ein Jahr lang eine bestimmte Verhütungsmethode anwenden. Je kleiner der Pearl-Index, desto sicherer ist das Verhütungsmittel. Die Verfasser der Empfehlung halten ihn jedoch für wissenschaftlich ungenau und ethisch problematisch.
Sie empfehlen stattdessen, biologische Wirksamkeitsmaße zu verwenden, wie beispielsweise die von der WHO festgelegten Schwellenwerte für die Spermienkonzentration. »Dies würde die Abhängigkeit von umfangreichen, kostspieligen Studien auf der Grundlage von Schwangerschaften verringern, für die oft die Beteiligung weiblicher Partnerinnen erforderlich ist und die erhebliche logistische und ethische Herausforderungen sowie finanzielle Belastungen mit sich bringen«, so die Empfehlung.
»Die Europäische Arzneimittelagentur hat jetzt die Chance, hier echte Gleichstellung zu fördern und den Weg für moderne, faire Verhütungsmethoden zu ebnen. Zudem würde das ein starkes Signal setzen. Europa kann und sollte hier eine führende Rolle übernehmen«, so Barley abschließend.