Pharmschool-Symposium feiert 20. Jubiläum |
Im Januar fand das Pharmschool-Symposium zum 20. Mal statt. Marlena Müller und Maarten van den Broek moderierten die Veranstaltung. / Foto: Theda Marie Poppinga
Gegründet wurde die Pharmschool im Jahr 2012. Der Fokus liegt auf dem »forschenden Lernen«, wobei Studierende eigenständig semesterübergreifend an Forschungsprojekten arbeiten und diese zunächst theoretisch und anschließend praktisch umsetzen. Dies bietet den Studierenden Freiraum, selbstständig Projekte zu planen und wissenschaftliche Ideen kreativ umzusetzen. Dabei stehen die Studierenden immer wieder vor Fragezeichen, Sackgassen und Problemen. Diesen Herausforderungen ist auch das aktuelle Abschlusssemester mit neuen Lösungsansätzen begegnet.
Zu Beginn des Symposiums hieß das Moderationsteam, bestehend aus Marlena Müller und Maarten van den Broek, alle Studierenden, Lehrenden, Gäste sowie Sponsorinnen und Sponsoren im großen Hörsaal des PharmaCampus willkommen. Sie übergaben anschließend das Wort an den Initiator des Projekts, Professor Dr. Klaus Langer, welcher einen Rückblick auf mehr als zehn Jahre Pharmschool gab. Pharmschool-Koordinator Dr. Stefan Esch sprach ebenfalls über die vergangenen Projekte und die gelungene Zusammenarbeit mit dem Semester. Kreativ und KI-gestützt fand er humorvolle und aufmunternde Worte für diejenigen, die nun bald die Hochschule hinter sich lassen werden.
Es folgten Grußworte des Studiendekans des Fachbereichs Chemie und Pharmazie, Professor Dr. Henning Mootz, von Dr. Oliver Schwalbe als Abteilungsleiter Ausbildung, Fortbildung und Arzneimitteltherapiesicherheit der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und von Professor Dr. Marcel Bermúdez von der Deutschen Pharmazeutische Gesellschaft. Die Semestersprecherin Julia Hinrichs betonte in ihrem Grußwort, wie das Semester trotz eines erschwerten Studienstarts während der Coronapandemie spätestens in den Laboren seinen Zusammenhalt gefunden hat.
Den Anfang bei der Präsentation der Forschungsergebnisse machte die Gruppe »Haut«, die mit ihren antibiotischen Sprühgelen einen spannenden Einblick in die Technologie gab. Die Gruppe »Mykosen« untersuchte, ob sich die Wirksamkeit von Clotrimazol durch den Zusatz von Milchsäure bei der Behandlung mykotischer Infektionen steigern lässt. Die Gruppe »Weichteile« stellte ihre Forschungsergebnisse über die Anwendung der Poleiminze in der Bekämpfung von Weichteilinfektionen vor. Danach ging es in die Frühstückspause, in der die Poster zu den verschiedenen Gruppen-Projekten vorgestellt wurden und sich die Möglichkeit bot, mit verschiedenen Ausstellern in Kontakt zu kommen.
Anschließend folgte ein spannender Gastvortrag von Professor Dr. Ulrike Holzgrabe zu dem Thema »Antibiotika – Probleme, Resistenzen, neue Entwicklungen«. Dabei erläuterte die Referentin die Relevanz eines verantwortungsvollen Antibiotika-Managements in Anbetracht zunehmender Resistenzbildung und gab Einblicke in die aktuelle Antibiotika-Entwicklung.
Die Gruppe »Atemwege« präsentierte ihr Technologie-Projekt zu einer flotierenden Arzneiform und unterhielt das Publikum überaus humorvoll mit ideenreichen »Magennachbildungen«. Der Vortrag der Gruppe »Auge« war nichts für schwache Nerven: Sie hatte sich nicht gescheut und innovative Augentropfen-Zubereitungen ex vivo an echten Tieraugen getestet.
Nach einer Mittagspause folgte ein Gastvortrag im Online-Format von Dr. Christiane Staiger, Fachapothekerin für Arzneimittelinformation aus Neu-Isenburg. Sie lud mit ihrem Vortrag »Weltraumpharmazie – Ein Blick in die Bordapotheke von Apollo und ISS« ein, den bekannten pharmazeutischen Horizont zu verlassen und beschrieb, wie Krankheiten und Medikamente im Weltall gehandhabt werden. Trotz der Online-Übertragung unterhielt sie alle im Saal mit witzigen Anekdoten und futuristischen Ansätzen zur Arzneimittelversorgung.
Nach einer Kaffeepause folgten die letzten beiden Vorträge des Symposiums. Zunächst stellte die Gruppe »Niere« ihre Arbeiten über Cranberry-Präparate zur Prophylaxe von Harnwegsinfektionen vor. Sie untersuchten die verschiedenen Präparate auf dem freiverkäuflichen Markt auf das Vorhandensein von Anthocyanen. Abschließend stellte die Gruppe »Parasiten« ihre Ergebnisse der Wirkstoffsynthese eines Mebendazol-Prodrugs vor. Sie untersuchten, ob dieser neue Wirkstoff die gewünschten Vorteile hinsichtlich Löslichkeit, Toxizität und Bioverfügbarkeit ermöglicht.
Als krönender Abschluss wurde zunächst der Vortragspreis vergeben, den die Gruppe »Atemwege« gewann. Den Posterpreis gewannen in dieses Jahr gleich zwei Gruppen, zum einen die Gruppe »Niere« mit dem Titel »Goldene Aussichten? Die Rolle von Nitrofurantoin bei Katheter-assoiziierten Harnwegsinfektionen« und zum anderen die Gruppe »Parasiten« mit »Farn-tastisch – Die biologische Antwort auf Wurmerkrankungen«.
Die abschließenden Worte richtete die Pharmschool-Koordinatorin Dr. Frauke Weber ans Publikum und schloss das Jubiläumssymposium mit einigen persönlichen und anerkennenden Worten.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.