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Pharmazeutische Dienstleistungen auf gutem Weg

Bis Ende Juni haben der Deutsche Apothekerverband (DAV) und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Zeit, festzulegen, auf welche pharmazeutischen Dienstleistungen alle GKV-Versicherten ab dem 1. Januar 2022 Anspruch haben sollen. Welche das in naher und ferner Zukunft sein könnten, diskutierten AKWL- und ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und BAK-Vorstandsmitglied Hannes Müller diese Woche beim AKWL-TV.
Daniela Hüttemann
07.05.2021  14:00 Uhr

Durch Früherkennung Millionen Menschen vor Spätfolgen bewahren

Als drittes wollen die Apotheken an der Prävention von Volkskrankheiten stärker mitwirken. »Den größten Bedarf sehen wir bei Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen«, erklärt Müller. »Schätzungsweise zwei Millionen Menschen in Deutschland wissen nicht einmal, dass sie Diabetes haben. Hier könnten wir mit unseren vielen Patientenkontakten einen sehr großen Beitrag leisten, Patienten mit Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und vor Spätfolgen zu bewahren.«

Nicht jede pharmazeutische Dienstleistung könne sicherlich von heute auf morgen in wirklich jeder Apotheke angeboten werden, aber mit etwas Vorbereitung und Fortbildung könne jeder starten. Zumal Overwiening und Müller hoffen, dass das Angebot kontinuierlich ausgebaut werden kann. »Das könnte die Apothekenlandschaft verändern und auch unsere tägliche Arbeit«, betont Müller. In Zukunft könnten zum Beispiel ein Beratungsraum und ein Terminmanagement unverzichtbar werden, aber auch die Telepharmazie könnte ausgebaut werden, gerade wenn der Arzt auf dem Dorf oder im Stadtteil nicht mehr da ist. »Hier brauchen wir kreative Lösungen«, so Overwiening.

Jährlich zur Grippe- und Corona-Impfung in die Apotheke?

Dass die neuen Angebote bei den Patienten gut ankommen werden, steht für die beiden außer Frage. Denkbar sei zum Beispiel, in nicht allzu ferner Zukunft auch Impfungen in der Apotheke anzubieten. Dies wird in Bezug auf die jährliche Grippeimpfung seit dem letzten Herbst in einem Modellprojekt in derzeit vier Bundesländern bereits erprobt. Gedacht ist es als niederschwelliges und zusätzliches Angebot zu den Impfungen in den Arztpraxen, um die Impfquoten zu erhöhen. Die Zwischenevaluation liegt zwar noch nicht vor, aber erste Berichte von teilnehmenden Apotheken deuten an, dass dieses Ziel erreicht werden kann.

Auch die Covid-19-Impfung in den Apotheken ist laut Overwiening vorstellbar – nicht unmittelbar in den nächsten Wochen und Monaten, dazu sind noch zu viele Fragen offen, unter anderem die gesetzliche Grundlage und die entsprechende Praxisschulung von mehr Apothekern. Wenn jedoch genug Impfstoff kommt und die Arztpraxen auf Volllast laufen, sei eine Unterstützung durch impfende Apotheker denkbar.

»Vielleicht brauchen wir ja auch in Zukunft jeden Herbst zwei Impfungen – eine gegen Grippe und eine gegen Covid-19«, spekuliert Overwiening. »Dann könnte eine gewisse Impfmüdigkeit zurückkehren, die wir mit einem zusätzlichen Angebot in den Apotheken vor Ort adressieren könnten.« Schon jetzt spielten die Apotheken neben ihrer großen Rolle in der Logistik und Mithilfe bei der Rekonstitution und Organisation in den Impfzentren auch bei der Aufklärung zu Nutzen und Risiken und bei der Motivation zur Impfung eine wichtige Rolle.

»Wir haben während dieser Pandemie schon so viel geleistet, waren sehr flexibel und haben mit unserer Kleinteiligkeit über das ganze Land verteilt gezeigt, wie wichtig wir sind«, so Overwiening. Das Rad der neu erworbenen Kompetenzen und Sichtbarkeit sollte man nicht zurückdrehen, sondern im Gegenteil, die Bedeutung der pharmazeutischen Versorgung vor Ort weiter ausbauen und stärken – nicht in Konkurrenz zu den Ärzten, sondern als Entlastung und Ergänzung.

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