Pharmazeutische Zeitung online
Produktion in Europa

Pharmaunternehmen rufen nach Staatshilfe

Um Arzneimittellieferengpässen beizukommen, solle der Staat den Ausbau von hiesigen Produktionsanlagen mitfinanzieren, wünscht sich Pro Generika. Es gelte, Abwanderung zu vermeiden. Das sieht auch David Francas so, Experte für Lieferkettenanalyse. Die 50-Cent-Pauschale für Apotheken hält er im Übrigen für zu niedrig.
Cornelia Dölger
22.04.2024  12:00 Uhr
Francas: Abwandern der Hersteller vermeiden

Francas: Abwandern der Hersteller vermeiden

Wie Bretthauer hält auch David Francas, Professor für Daten- und Lieferkettenanalyse an der Hochschule Worms, die Wiederansiedlung von Pharmaindustrie in Deutschland für eher unrealistisch. Es gebe nach wie vor zu wenige ökonomische Anreize für die Hersteller. »Ohne staatliche Anteile wird kaum möglich sein, Firmen zum Reshoring zu bewegen«, so Francas zur PZ. Ein staatliches Mitinvestment sei aber eher punktuell und im größeren Rahmen wohl nur gemeinsam mit europäischen und transatlantischen Partnern umsetzbar.

Vordringlicher sei es, die bestehende Produktion in Europa zu halten. Selbst bei Generika fänden die der Wirkstoffproduktion nachgelagerten Produktionsschritte, etwa Verpackung, oftmals noch außerhalb Asiens statt. Und bei den patentgeschützten Arzneimitteln und Biologika inklusive Biosimilars finde die Produktion sogar bei Wirkstoffen noch überwiegend in Europa, den USA, Japan und Korea statt.

»Ökonomisch kann man vermuten, und erste Studien belegen dies auch, dass es wesentlich einfacher ist, Produktion in Europa zu halten als einmal verlagerte Produktion wieder in Europa anzusiedeln.« Es gelte, ein perspektivisches Abwandern zu vermeiden.

Dass Apotheken die Lieferengpässe täglich auszubügeln haben, solle sich in einer angemessenen Vergütung niederschlagen, so Francas. Eine kostendeckende Kompensation des Aufwandes solle mindestens dem Aufwand (in Minuten) multipliziert mit dem Stundensatz der Mitarbeiter zuzüglich Lohnkosten entsprechen, schlug er vor.

Die 50 Cent pro Fall sind demnach zu niedrig angesetzt, denn »selbst wenn man den (kalkulatorisch zu niedrigen) Mindestlohn von 12,42 Euro als Basis ansetzt, bedeuten 50 Cent, dass nur ein Aufwand von rund 2 Minuten vergütet wird«. Pro Engpassfall würden aber 15 bis 30 Minuten Zeitaufwand angesetzt. Die ABDA hatte 21 Euro Aufwandspauschale gefordert.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa