Pharmazieticker - Archiv |
20.06.2005 00:00 Uhr |
Der Tyrosinkinase-Hemmer Lapatinib erreichte in einer Phase-II-Studie als First-line-Monotherapie bei 35 Prozent der Patientinnen mit fortgeschrittenem und metastasiertem, Erb1- und ErbB2-überexprimierendem Mammakarzinom eine Tumorremission. Dabei traten keine schweren Nebenwirkungen auf, die kardiale Verträglichkeit war gut. Gegenüber dem bereits zugelassenen monoklonalen Antikörper Trastuzumab hat Lapatinib den Vorteil, nicht nur die Aktivität des ErbB2-Rezeptors (HER2/neu), sondern auch jene des ErbB1-Rezeptors (EGFR) zu blockieren. Einen weiterer Vorteil der Substanz: Sie wird nicht als Infusion, sondern als Tablette verabreicht. Der Hersteller GlaxoSmithKline erwartet die Zulassung Ende 2006/Anfang 2007. PZ
Wissenschaftler aus sieben europäischen Ländern untersuchen in einer Studie den Nutzen von Cannabis zur Schmerzbekämpfung bei Migräne und Rheuma. Die Forscher planen in der auf zwei Jahre angelegten Untersuchung, schmerzstillende und abschwellende Cannabisextrakte zu entwickeln, die eine niedrige Rauschwirkung besitzen. In der Migränebehandlung bestehe noch ein hoher Bedarf an neuen Therapieansätzen und für rheumatische Erkrankungen würden nebenwirkungsärmere Mittel benötigt, so die Forscher. Die Europäische Union finanziert das Projekt mit 1,5 Millionen Euro. dpa
Das Antiepileptikum Zonisamid (Zonegran®), das in Japan
bereits seit 15 Jahren verwendet wird, hat nun in Deutschland die
Zulassung erhalten. Das Präparat ist vorerst für Erwachsene mit fokalen
Anfällen zur Zusatztherapie zugelassen. In Studien halbierte eine
Zusatztherapie mit Zonisamid bei bis zu 50 Prozent von bisher unzureichend
behandelbaren Epilepsie-Patienten die Anfallshäufigkeit. Unerwünschte
Wirkungen wie Schwindel und Schläfrigkeit trat bei weniger als 10 Prozent
auf. Das Präparat wird wegen seiner langen Halbwertszeit nur einmal
täglich eingenommen. Zulassungen zur Monotherapie, bei generalisierten
Anfällen und für epilepsiekranke Kinder werden angestrebt. PZ
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