Pharmazieticker - Archiv |
21.03.2005 00:00 Uhr |
Die amerikanische Arzneibehörde FDA hat ein neues Medikament zugelassen, dass bei Diabetikern die postprandialen Blutzuckerspitzen mildern soll. US-Ärzte dürfen den Wirkstoff Pramlintid Typ-1- und Typ-2-Diabetikern verordnen, bei denen mit Insulin allein keine befriedigende Blutzuckerkontrolle erzielt wird. Pramlintid ist ein Analogon des Peptidhormons Amylin, das von den Beta-Zellen zusammen mit Insulin ausgeschüttet wird. Amylin hemmt die postprandiale Freisetzung von Glukagon, verzögert die Magenentleerung und hat eine gewisse sättigende Wirkung. In den Zulassungsstudien senkte Pramlintid den HBA1c-Wert nach sechs Monaten im Vergleich zu Placebo um 0,4 Prozent (Typ-2-Diabetiker) beziehungsweise 0,33 Prozent (Typ-1-Diabetiker). PZ
Der monoklonale TNF-α-Antikörper Adalimumab (Humira®) gibt Patienten mit Psoriasis neue Hoffnung. In einer Phase-II-Studie verbesserte die subkutane Gabe von 40 mg Adalimumab alle 14 Tage bei 70 Prozent der Patienten die Krankheitsaktivität um mindestens 75 Prozent. Dabei hielt der Therapieerfolg über den 60-tägigen Behandlungszeitraum an. Etwa ein Drittel der Patienten gab nach der Therapie an, dass sich auch ihre Lebensqualität erhöhte. Humira ist seit 2003 zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis zugelassen. PZ
Eine Fall-Kontroll-Studie im Fachmagazin des US-National Cancer
Institute berichtet, dass Acetylsalicylsäure (ASS) nur bei der Hälfte
aller Menschen europäischer Herkunft protektiv gegen Darmkrebs wirkt. Dies
könnte daran liegen, dass diese Menschen einen Gendefekt besitzen, der zum
verlangsamten Abbau von ASS und damit zu höheren Blutspiegeln führt. Die
Forscher werteten Daten der Nurses‘ Health Study aus. Dabei senkte sich
bei Frauen mit Gendefekt, die mehr als sieben Tabletten ASS wöchentlich
einnahmen, die Häufigkeit von Adenomen um 59 Prozent. Bei Trägerinnen des
funktionsfähigen Gens konnte auch mit höherer Dosierung keine präventive
Wirkung erreicht werden. PZ
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