Pharmazieticker - Archiv |
24.01.2005 00:00 Uhr |
Forscher der Universitäten Konstanz und Erlangen haben eine Schutzcreme gegen die so genannte Badedermatitis (Zerkariendermatitis) entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Zubereitung aus einer handelsüblichen wasserfesten Sonnencreme (bisher geprüft Ombia Sun, Lichtschutzfaktor 8, wasserfest, Aldi) und dem Anthelminthikum Niclosamid (einprozentig). Ein Patent werde nicht angestrebt, sondern man überlasse das „Rezept“ den Apothekern kostenlos für die rezepturmäßige Herstellung, sagte Professor Dr. Wilfried Haas vom Institut für Zoologie der Universität Erlangen gegenüber der PZ. Wichtig sei, dass sich der Wirkstoff in der Grundlage löst und diese wasserfest ist. Nur so biete die Mixtur einen sicheren Schutz. Derzeit prüfe sein Team, ob auch niedrigere Konzentrationen des gut verträglichen Niclosamid einen 100-prozentigen Schutz bieten können.
Am Bodensee und an anderen Seen in Europa klagen Badende zunehmend über den gesundheitlich zwar unbedenklichen, jedoch stark juckenden Hautausschlag. Er wird durch die Larven von Saugwürmern verursacht, die sich in die Haut der Schwimmer bohren. Bislang einzig wirksamer Schutz ist nach Angaben der Forscher ihr neues Cremerezept sowie eine bereits im Handel erhältliche Creme gegen Quallen (Canea Pharma), die allerdings sehr teuer sei. PZ/dpa
Die Europäische Arzneimittelbehörde hat Becacizumab (Avastin®)
zur Behandlung von Patienten mit nicht vorbehandeltem, metastasiertem
Darmkrebs zugelassen. Der Angiogenesehemmer richtet sich gezielt gegen den
Wachstumsfaktor VEGF (vascular endothelial growth factor), der vom Tumor
selbst produziert wird und die Neubildung von Blutgefäßen im Tumor anregt.
In einer Studie lebten Darmkrebspatienten, die zusätzlich zur
Chemotherapie mit Bevacizumab behandelt wurden, etwa fünf Monate und damit
30 Prozent länger als solche, die lediglich eine Chemotherapie erhielten.
Die Überlebensrate verlängerte sich von 15,6 auf 20,3 Monate. dpa
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