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Immunsuppressiva bringen frischen Wind

03.05.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

ATOPISCHES EKZEM UND PSORIASIS

Immunsuppressiva bringen
frischen Wind

von Angelika Bischoff, New Orleans

Sowohl bei Psoriasis als auch dem atopischen Ekzem steht die Aktivierung der T-Zellen im Mittelpunkt der Pathogenese. Die Therapie wird in beiden Fällen durch neue immunsuppressive Ansätze bereichert.

Basis der immunsuppressiven Therapie des atopischen Ekzems sind topische Steroide. Doch auch hochpotente Vertreter dieser Klasse sind in ihrer Wirkung nicht immer ausreichend. Dr. Arnold Oranje, Rotterdam, stellte auf der Jahrestagung der American Academy of Dermatology Ende März in New Orleans einige neue Therapieansätze vor. Cyclosporin A habe sich inzwischen in klinischen Studien mit therapierefraktären Patienten mehrfach bewährt. Der Arzneistoff kann jedoch nur per os gegeben werden, da die großen Moleküle die Haut nicht durchdringen können.

Cyclosporin A sollte nicht länger als zwei Monate und maximal in einer Dosierung von 5 mg/kg pro Tag gegeben werden, faßte Dr. Richard Camp aus Leicester seine Erfahrungen und die Ergebnisse klinischer Studien zusammen. Schweregrad und Ausdehnung des Ekzems nähmen unter der Therapie signifikant ab. Besonders rasch beseitigt Cyclosporin A den Juckreiz. Aufgrund des Nebenwirkungsrisikos müsse der Patient engmaschig überwacht werden.

Das neue Immunsuppressivum Tacrolimus könne topisch appliziert werden und wirke dabei 10- bis 100mal stärker immunsuppressiv als Cyclosporin A, berichtete Professor Dr. Neil Korman, Cleveland (Ohio, USA). Signifikante Nebeneffekte habe man, abgesehen von leichter lokaler Reizung, in Phase-I- und II-Studien nicht beobachtet. In einer Phase-II-Studie an erwachsenen Patienten sei der kombinierte Symptomenscore nach Gabe einer 0,1prozentigen Tacrolimus-Salbe in drei Wochen um 70 Prozent gesunken.

UVB-Bestrahlung, PUVA, topische Steroide und Retinoide sowie systemische Immunsuppressiva wie Methotrexat oder Cyclosporin A und Retinoide in verschiedensten Kombination bilden das Rückgrat der Psoriasis-Therapie. Immunsuppressive topische Medikamente wie Tacrolimus, Ascomycin oder Rapamycin, werden in Zukunft das Spektrum ergänzen. Sie sind jedoch bei Psoriasis eindeutig weniger effektiv als bei atopischem Ekzem.

Die topischen Steroide gelten zwar als Medikamente der ersten Wahl. Bestrahlungen sowie topische Steroide wirkten besser, wenn man sie mit topischen Retinoiden (Tazoroten und andere) kombiniert, so Dr. Alan Menter aus Dallas, Texas. Sind mehr als 10 Prozent der Körperoberfläche befallen, oder sitzen die Herde auf Kopfhaut, Hand- oder Fußflächen, stoße die topische Therapie an ihre Grenzen. Dann ständen systemische Immunsuppressiva wie Methotrexat im Vordergrund der Therapie. Zeige Cyclosporin A Erfolg, sollte zu einer kombinierten PUVA-Retinoid-Therapie gewechselt werden.

Wie Professor Dr. Gerald Krueger, Salt Lake City, berichtete, läßt sich mit Mycophenolatmofetil eine anhaltende Besserung über Jahre erzielen. Ganz neu ist ein intravenös einsetzbarer monoklonaler Antikörper gegen TNF-a-Rezeptoren und ein Fusionsprotein aus TNF-a-Rezeptoren sowie IgG, der in den USA bereits zugelassen ist. Beide TNF-a-Blocker verbessern in Kombination mit Methotrexat die Therapieergebnisse im Vergleich zur Methotrexat-Monotherapie. Top

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