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Längere Infusion wurde besser vertragen

21.05.2001  00:00 Uhr

AMPHOTERICIN B

Längere Infusion wurde besser vertragen

von Wolfgang Kämmerer, Wiesbaden

Nebenwirkungen und die nephrotoxischen Wirkung von Amphotericin B lassen sich reduzieren, wenn der Arzneistoff den Patienten länger infundiert wird. Das berichteten Wissenschaftler kürzlich im Wissenschaftsmagazin British Medical Journal. Nach Meinung der Autoren sind die Begleiteffekte der Dauerinfusion mit denen von liposomalen Darreichungsformen vergleichbar.

Amphotericin B gilt noch immer als Mittel der Wahl zur Behandlung schwerer Pilzinfektionen bei immunsupprimierten Patienten. Hiefür sprechen das breite Wirkspektrum und der günstige Preis. Unter Amphotericin B kann es allerdings zu akuten Reaktionen direkt nach der Infusion sowie zu einer dosisabhängigen Nephrotoxizität kommen. Momentan wird empfohlen, Amphotericin B über einen Zeitraum von zwei bis sechs Stunden zu infundieren, da man annimmt, dass die Häufigkeit toxischer Reaktionen mit einer Verkürzung der Infusionsdauer zunimmt.

Wird Amphotericin B in Form einer liposomalen Zubereitung appliziert, beobachtet man diese toxischen Reaktionen seltener. Dieser Sachverhalt lässt sich jedoch noch nicht erklären. So ist es möglich, dass der positive Effekt zumindest zum Teil durch die langsamere Freisetzung von Amphotericin B aus der Zubereitung ins Gewebe zustande kommt. Daher stellt sich die Frage, inwieweit sich ein langsameres Anfluten von Amphotericin B nicht auch durch eine längere Infusionsdauer erzielen lässt.

Um diese Frage zu klären, untersuchten Mediziner kürzlich an 80 neutropenische Patienten mit therapierefraktärem Fieber und vermuteter invasiver Pilzinfektion in einer kontrollierten, randomisierten unverblindeten Studie den Einfluss der Infusionsdauer. Hierzu erhielten die Patienten entweder 0,97 mg Amphotericin B pro kg Körpergewicht mittels kontinuierlicher Infusion über 24 Stunden oder 0,95 mg pro kg als Infusion über vier Stunden. Beurteilungskriterien waren Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit der Infusion auftraten, die Nephrotoxizität sowie die Mortalität in einem Zeitraum von bis zu drei Monaten. Die Analyse erfolgte nach der Intention-to-treat-Methode.

Patienten, die die Infusion über 24 Stunden erhielten, litten nicht nur seltener unter Nebenwirkungen sondern entwickelten auch signifikant seltener eine Nephrotoxizität als die Probanden unter Kurzinfusion. Die Mortalitätsrate lag in dieser Gruppe nach drei Monaten deutlich niedriger.

Quelle: Eriksson, U., et al. BMJ 322 (2001) 579 - 82. Top

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