Phytotherapie immer beliebter |
24.03.2003 00:00 Uhr |
Viele Verbraucher gehen davon aus, dass pflanzliche Arzneimittel weniger und geringere Nebenwirkungen auslösen können als chemisch definierte Medikamente. Doch Ärzte verordnen immer seltener eine Phytotherapie.
„In der Öffentlichkeit genießen Phytopharmaka eine ungebrochen hohe Wertschätzung“, erläuterte Dr. Johannes Freudenstein, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Kooperation Phytopharmaka, vor Journalisten in Berlin. Nach einer Studie des Instituts für Demoskopie in Allensbach aus dem letzten Jahr verwendeten 73 Prozent der Bevölkerung Naturheilmittel; 1950 waren es nur 50 Prozent. Das Vertrauen in pflanzliche Arzneimittel ist groß: 92 Prozent der Befragten berichteten von Behandlungserfolgen. Unerwünschte Effekte befürchteten sie viel seltener als bei chemisch definierten Arzneimitteln.
Weiterhin gehe aus der Studie hervor, dass die überwiegende Zahl der
Patienten auch in Zukunft die Erstattung von Phytopharmaka durch die GKV
wünscht, betonte Freudenstein. Diese seien gemäß Arzneimittelgesetz zu
Lasten der GKV verordnungsfähig. Doch allein von 2001 zu 2002 ist
beispielsweise die Verschreibung von Echinacea-Präparaten um 18 Prozent
zurückgegangen. Ärzte verordneten restriktiver, gäben den Patienten jedoch
Empfehlungen zum Kauf bestimmter Produkte. Während 1978 nur 44 Prozent der
Verbraucher angaben, sich bei leichten Beschwerden direkt an die Apotheke zu
wenden, waren es 2002 bereits 62 Prozent. Diese Zahlen wertet Professor Dr.
Dr. Fritz H. Kemper, Präsident der Gesellschaft für Phytotherapie, als
Herausforderung an die Ärzte, gemeinsam mit den Apothekerinnen und
Apothekern den Verbrauchern die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen.
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