Pharmazeutische Zeitung online

Guter Rat für Krebspatientinnen

24.02.2003  00:00 Uhr
Pharmazeutische Betreuung

Guter Rat für Krebspatientinnen

»Krebspatienten brauchen Ihre Hilfe. Schon ein betreuter Patient profitiert von Ihrem Einsatz.« In ihrem Seminar ermunterte Andrea Liekweg vom Pharmazeutischen Institut in Bonn die Kollegen, in die Pharmazeutische Betreuung von Brustkrebs-Patientinnen einzusteigen. Wer sich darauf einlässt, könne viel von den Frauen lernen und nach und nach sein Angebot erweitern.

Viele Patienten nehmen den Apotheker als Informationsquelle kaum wahr und sie wünschen sich mehr aktive Angebote seitens der Arzneimittelfachleute. Der Apotheker könne Arzneimittel-bezogene Probleme erkennen und lösen, Compliance und Selbstmanagement fördern und Informationen, die die Patientin in der Klinik oder vom Arzt erhalten hat, wiederholen und vertiefen. Entscheidend sei es, dass die Patientin versteht, welchen Nutzen die Therapie für sie persönlich bringt.

Um Begleitsymptome der Tumorerkrankung oder Nebenwirkungen der Therapie zu entdecken, müsse der Apotheker mitunter »Spürsinn beweisen«, zeigte Liekweg am Beispiel der Mucositis. Oft meinen Patienten, dass diese Beschwerden »zum Krebs dazu gehören« und ertragen werden müssten. Erst bei gezielter Nachfrage berichten sie über Mundtrockenheit und Entzündungen, die das Sprechen, Essen und Schlucken erschweren. Schon einfache Maßnahmen könnten helfen, die Symptome zu lindern: viel trinken, den Mund mit Salbeitee spülen, keine alkoholischen Mundwässer benutzen, Mundtherapeutika nach dem Essen und eine weiche Zahnbürste anwenden. Ähnlich ist es beim Fatigue-Syndrom, das neben der Übelkeit die häufigste Nebenwirkung einer Krebstherapie ist und die Lebensqualität erheblich einschränkt. Auch viele aufgeschlossene, informierte Patientinnen glauben, dass die quälende Erschöpfung und Müdigkeit ein Zeichen persönlicher Schwäche und unabänderlich sei.

Ist eine schwere Anämie die Ursache der Erschöpfungszustände, kann Erythropoietin die Blutbildung anregen. Der hohe Preis des Medikaments verhindere jedoch eine breite Anwendung, schränkte Liekweg ein. Der Apotheker könne die Frau beraten, wie sie ihren Tagesablauf besser gestalten kann, welchen Nutzen Ablenkungs- und Entspannungsverfahren bieten oder wie sie mit vitaminreicher Kost und Bewegung mehr Wohlbefinden erreichen kann.

Ein weiteres wichtiges Feld ist die Antiemese. Etliche Patienten wissen nicht, warum sie vorbeugend Medikamente einnehmen sollen und schlucken die Präparate erst bei beginnender Übelkeit. Hier muss der Apotheker aufklären. Oft ist es hilfreich, sehr süße, fettige oder salzige Speisen zu meiden und kalte und lauwarme Nahrung zu bevorzugen. Vielen Krebspatienten wird bei intensiven Gerüchen schlecht, dabei sollte man auch an stark riechende Blumen denken, empfahl die Referentin.

Anhand von vier Fallbeispielen konnten die Teilnehmer das Gehörte vertiefen und selbst Beratungspläne für Krebspatientinnen entwickeln. Liekweg stellte etliche Internetseiten vor, die nützliche Informationen für Fachkreise und Patienten enthalten. Top

© 2003 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa