Impfstoff rehabilitiert |
27.01.2003 00:00 Uhr |
PZ Die Hepatitis A-Impfstoffe VAQTA® und VAQTA® pro infantibus sind wieder verfügbar. In einer umfassenden retrospektiven Immunogenitätsstudie konnte der Hersteller Aventis Pasteur MSD, Leimen, die Wirksamkeit der Impfstoffe nachweisen.
Am 4. Dezember 2001 informierte der "Rote-Hand-Brief" über den Rückruf der beiden Hepatitis-A-Impfstoffe in Fertigspritzen. Routineuntersuchungen hatten ergeben, dass der Antigengehalt einiger Dosen unter der vorgeschriebenen Mindestmenge lag.
Niedergelassene Ärzte und Kliniker konnten die Blutproben ihrer zweimal mit VAQTA® geimpften Patienten kostenfrei am Max von Pettenkofer-Institut in München untersuchen lassen. Einmal Geimpfte wurden nachgeimpft.
Anhand der Antikörpertiter unterschied sich das weitere Vorgehen: Bei Antikörperspiegeln über 1000 Antikörpereinheiten (AKE)/ml wurde nicht, bei Spiegeln zwischen 100 und 1000 AKE/ml einmal und bei Spiegeln unter 100 AKE/ml zweimal nachgeimpft.
Die Bestimmung von 50.000 Blutproben ergab keine Wirksamkeitseinbußen der Vakzine im Vergleich zu den Zulassungsstudien. Die geimpften Personen wiesen in der Regel einen ausreichenden Schutz auf.
Die Hepatitis-A-Erkrankung zählt zu den typischen Reiseinfektionen (60
bis 70 Prozent der Erkrankten in Deutschland) und wird durch
Schmierinfektion übertragen. Die Ständige Impfkommission des
Robert-Koch-Instituts empfiehlt eine Impfung vor Reisen in Länder mit
niedrigem Hygienestandard, aber auch als Indikationsimpfung für
Risikogruppen. Bereits 14 Tage nach der ersten Impfung besteht ein
kompletter Schutz. Für die Grundimmunisierung ist eine weitere Impfung nach
sechs bis zwölf Monaten erforderlich. Danach sollte alle zehn Jahre
aufgefrischt werden.
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