Pharmazeutische Zeitung online

Perindopril schützt bei koronarer Herzkrankheit

03.11.2003  00:00 Uhr

PHARMAZIE

Perindopril schützt bei koronarer Herzkrankheit

von Conny Becker, Eschborn

Perindopril ist der erste ACE-Hemmer, der in einer Studie Komplikationen wie einen Myokardinfarkt oder Herzstillstand bei Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit reduzieren konnte. Bisher war dieser schützende Effekt nur für Ramipril und dies bei Hochrisikopatienten nachgewiesen worden.

ACE-Hemmer verhindern, dass das Angiotensin Converting Enzym gefäßerweiterndes Bradykinin abbaut und Angiotensin I in den starken Vasokonstriktor Angiotensin II umwandelt. So senken sie Blutdruck und Arterioskleroserisiko, verbessern aber auch die Endothelfunktion in häufig vorgeschädigten Gefäßen. Des Weiteren haben sie einen Effekt auf verschiedene an der Blutgerinnung beteiligte Substanzen und können so Blutgerinnseln vorbeugen. Eine Wirkkombination, die nun Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit zugute kommen soll, die ein relativ geringes Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen haben.

Die EUROPA-Studie (EUropean trial on Reduction Of cardiac events with Perindopril in stable coronary Artery disease) sollte daher klären, ob Patienten mit KHK, aber ohne Herzinsuffizienz von einer Langzeitbehandlung mit Perindopril profitieren. Für die mit diesem Patientenkollektiv bisher größte Studie wurden 12 218 Patienten rekrutiert, von denen 65 Prozent im Vorfeld einen Herzinfarkt erlitten (mindestens drei Monate vor Aufnahme in die Studie) und 55 Prozent sich eine Revaskularisierung der Koronarien unterzogen hatten. Die Patienten waren im Durchschnitt 60 Jahre alt und überwiegend männlich; etwa ein Drittel wies einen erhöhten Blutdruck, rund zwei Drittel eine Hypercholesterolämie auf.

In den 424 Studienzentren erhielten die Patienten über durchschnittlich vier Jahre doppelblind entweder 8 mg Perindopril täglich oder Placebo. Ihre bisherige Medikation aus Thrombozytenaggregationshemmern, Betablockern und Lipidsenkern blieb weiter bestehen. Der primäre Endpunkt der Studie setzte sich aus der Anzahl von kardiovaskulärer Mortalität, Herzinfarkt und Herzstillstand zusammen. Das Auftreten von Schlaganfall wie auch von Herzinsuffizienz zählte zu den sekundären Endpunkten.

In der vierjährigen Therapie konnte Perindopril den Tripelendpunkt um 20 Prozent signifikant senken. Im einzelnen nahmen die Todesfälle zwar nicht signifikant gegenüber Placebo ab, Myokardinfarkte und Herzstillstand traten jedoch deutlich (p < 0,001 beziehungsweise p = 0,002) seltener auf. Dieser Nutzen für die Patienten zeigte sich unabhängig vom Alter bei normo- und hypotensiven Patienten sowie bei Diabetikern.

Nachdem die Sekundärprävention mit Perindopril bei Patienten mit niedrigem Risiko nachgewiesen werden konnte, soll die EUROPA-Studie noch weitere Ergebnisse liefern. So beschäftigten sich Substudien etwa mit der Wirkung von Perindopril auf Arteriosklerose und damit assoziierte Marker, Diabetes oder die Anatomie der Herzkranzgefäße. Diese Analysen sollen in Kürze veröffentlicht werden. Top

© 2003 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa