Pharmazeutische Zeitung online

Arsen könnte Porphyrie verstärken

10.10.2005  00:00 Uhr

PHARMAZIE

Arsen könnte Porphyrie verstärken

von Anja Haase-Fielitz, Melbourne

Die langen und ausgeprägten Wahnsinnsanfälle von König George III. könnten durch eine Arsenvergiftung ausgelöst worden sein. Das vermuten britische Forscher nach einer Untersuchung von Haarproben des britischen Monarchen (Lancet 366, 2005, 333-335).

King George III (1738 bis 1820) ist hauptsächlich durch seine Verwirrtheit und wahnhaften Anfälle in die Geschichte eingegangen. Lange Zeit für eine psychische Erkrankung des Regenten gehalten, vermuteten Wissenschaftler in den 1960er-Jahren einen Zusammenhang seiner überlieferten Symptome mit dem Krankheitsbild der Porphyrie. Dabei handelt es sich um eine metabolische Störung in der Häm-Biosynthese. Ein angeborener Enzym-Defekt verursacht die fehlerhafte Bildung und Anreicherung von Porphyrinen. Die Krankheit geht mit abdominalen Schmerzen, Schläfrigkeit, Exkretion von initial rötlichem und später braun nachdunkelndem Urin sowie Phasen mentaler Verwirrung einher.

Bei einer Haaranalyse von George III. stießen Forscher jetzt auf ungewöhnlich hohe Arsen-Konzentrationen. In den Aufzeichnungen des königlichen Leibarztes fanden sich Hinweise darauf, dass der König mit »Brechweinstein« ­ einem zur damaligen Zeit weit verbreiteten antimonhaltigen Stärkungsmittel ­ in hohen Dosen behandelt wurde. Das »Heilmittel« enthält als Verunreinigung unter anderem Arsen, das wichtige Enzyme der Häm-Synthese inaktiviert. Die Exposition mit Arsen könnte demnach bei genetisch prädisponierten Personen lang andauernde Porphyrie-Attacken auslösen. Auch heute noch gilt das Vermeiden von Stress, die Ausschaltung exogener Noxen wie Arsen, Blei und Quecksilber sowie vor allem das Absetzen von auslösenden Medikamenten wie Sulfonamiden, Barbituraten, Griseofulvin und Chlordiazepam als wichtige Anfallsprophylaxe. Top

© 2005 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa