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Mutationen steuern Erfolg

19.07.2004  00:00 Uhr

PHARMAZIE

Gefitinib

Mutationen steuern Erfolg

 

von Conny Becker, Berlin

Wenn zielgerichtete Krebstherapien wie die Blockade von überexprimierten Rezeptor-Tyrosinkinasen nicht wirken, fehlen vermutlich aktivierende Mutationen im Rezeptorgen.

In den IDEAL1- und -2-Studien zu Gefitinib (Iressa®) bei nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) waren die Ansprechraten mit etwa 10 Prozent nicht zufriedenstellend, sagte Professor Dr. Bernd Dörken, Direktor der Onkologischen Klinik am Campus Virchow-Klinikum auf einem Pressegespräch der Charité in Berlin. Grund dafür sei, dass der Tyrosinkinasehemmer nicht bei allen Patienten, die eine Überexpression des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR) zeigten, auch gleich gut wirke. Da schon für den Enzymhemmer Imatinib bei der Behandlung gastrointestinaler Stromatumoren bekannt war, dass er nur bei einer mutierten c-kit-Tyrosinkinase ein hohes Ansprechen erzielte, nahmen Forscher nun den EGF-Rezeptor genauer unter die Lupe.

Das Team um Thomas J. Lynch vom Massachusetts General Hospital Cancer Center, Boston, untersuchte daher Patienten mit dem Lungenkrebs auf Mutationen im EGFR-Gen. Dabei fanden sie bei acht von neun Patienten, die zuvor sehr gut auf Gefitinib angesprochen hatten, Mutationen in der Tyrosinkinase-Domäne des EGFR-Gens, nicht jedoch bei den sieben Nonrespondern. Diese herterozygoten Mutationen entdeckten sie auch in zwei Tumoren von 25 NSCLC-Patienten, die noch keine Therapie mit Gefitinib erhalten hatten (8 Prozent). Nachdem sie in vitro eine erhöhte Enzymaktivität sowie eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber einer Gefitinib-Hemmung nachweisen konnten, schlugen die Autoren vor, bei Patienten mit Lungenkrebs die Tumoren auf Mutationen zu screenen.

„Wir haben hier eine ganz große Korrelation zwischen Mutation und Ansprechen“, bewertete Dörken die auf dem ASCO präsentierte Studie. Einer weiteren Untersuchung zufolge haben Japaner zu etwa 30, Europäer zu rund 10 und Amerikaner zu etwa 2 Prozent derartige Mutationen. Tumoren müssten daher genau charakterisiert werden, um zu sehen, wo sich die teure Therapie lohnt. Sein Fazit:„Zielgerichtete Therapien darf man nicht ungerichtet anwenden.“

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