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Möglichst früh Interferone geben

04.06.2001  00:00 Uhr

PHARMACON MERAN

Möglichst früh Interferone geben

PZ  Bei der Multiplen Sklerose kommt es zu einer entzündlichen Infiltration im Bereich des zentralen Nervensystems. Außerdem führen Demyelinisierung und axonale Schäden frühzeitig zu einem permanenten funktionellen Defizit. Wissenschaftler gehen inzwischen davon aus, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, berichtete Dr. Peter Rieckmann von der Neurologischen Klinik der Universität Würzburg. Eine immunmodulierende Therapie sei daher wahrscheinlich sinnvoll.

Auf Grund der neuen Erkenntnisse zur Pathogenese konnten in den letzten zehn Jahren Präparate entwickelt werden, deren Wirksamkeit man in großen Studien belegte. Rieckmann nannte in diesem Zusammenhang die b-Interferone, Glutirameracetat (Copolymer 1), das aus L-Glutaminsäure, L-Lysin, L-Alanin und L-Tyrosin zusammengesetzt ist, sowie Immunglobuline und das Chemotherapeutikum Mitoxantron.

Die modernen bildgebenden Diagnoseverfahren erlauben es nach Meinung von Rieckmann, bereits beim ersten Schub Hinweise für einen Befall des Zentralen Nervensystems zu entdecken. Durch einen frühen Behandlungsbeginn könne der Entwicklung von funktionellen Defiziten entgegen gewirkt werden.

Mit den beiden b-Interferonen (1a und 1b) konnte in klinischen Studien bewiesen werden, dass mit einem frühen Behandlungsbeginn die Zeit bis zum Auftreten eines zweiten Schubs um über neun Monate hinaus gezögert werden kann. Auch das Kernspintomogramm zeigte eine deutlich geringer Zunahme der klinisch erfassbaren Krankheitsaktivität.

Beim sekundär progredienten Krankheitsverlauf sollte nach Empfehlung des Neurologen eine immunmodulierende Therapie durchgeführt werden. Der direkte Vergleich der beiden b-Interferone sei zur Zeit noch nicht möglich, so der Referent, da man die einzige in Italien durchgeführte Studie abschließend noch nicht ausgewertet habe.

Auch mit dem in Deutschland noch nicht verfügbaren Copolymer 1 konnte eine signifikante Reduktion der Schübe erreicht werden. Interessant ist diese Substanz unter anderem deshalb, weil sie auch peroral appliziert werden kann. Überraschend gute Effekte konnten auch mit dem Chemotherapeutikum Mitoxantron erreicht werden, selbst bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf. Rieckmann empfahl allerdings, Mitoxantron auf Grund der Kardiotoxizität nur kurzfristig anzuwenden.

Für Rieckmann erscheint ein früher Einsatz auch mit den hochpreisigen Produkte wie b-Interferone und Coplymer 1 sinnvoll, wenn prophylaktisch eine Verzögerung des Krankheitsverlaufes erreicht werden kann. Top

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