Palivziumab soll Atemwege schützen |
03.05.1999 00:00 Uhr |
RSV-Infektionen sind die häufigste Ursache für Erkältungen bei Neugeborenen. Die größte Ansteckungsgefahr besteht zwischen Herbst und Frühling. Fast alle Kinder infizieren sich laut Experten bis zum zweiten Lebensjahr mindestens einmal. Das Virus befällt die unteren Atemwege. Betroffene Säuglinge unter sechs Monaten und Frühgeburten müssen stationär behandelt werden. Gleiches gilt für Kindern mit Lungenerkrankungen, Herzfehlern oder geschwächtem Immunsystem.
Unbehandelt kann die Krankheit in ungünstigen Fällen zu Pneumonien, Bronchitis oder Atemstillstand führen. Obwohl der Erreger seit den fünfziger Jahren bekannt ist, gibt es bislang keinen Impfstoff.
Der humanisierte monoklonale Antikörper Palivziumab der Firma Abbott soll das Erkrankungsrisiko nun um 55 Prozent reduzieren. Dies ergab eine US-amerikanische Multizenterstudie mit 1502 Frühgeborenen, wie der Hersteller mitteilt. Molekularer Angriffsort des RSV-Antikörpers sind die beiden viralen Oberflächenproteine Glykoprotein G und Protein F.
Seit letztem Jahr ist das RSV-Prophylaktikum in den USA zugelassen. Die Applikation
erfolgt intramuskulär in einer Dosierung von 15 mg pro kg Körpergewicht. Die erste
Injektion erfolgt drei Wochen vor der RSV-Saison und wird einmal pro Monat wiederholt.
© 1999 GOVI-Verlag
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