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Neuer Wirkstoff schützt Zellen vor HIV

Datum 28.02.2005  00:00 Uhr
Aids

Neuer Wirkstoff schützt Zellen vor HIV

von Thomas Fiß, Eschborn

Ohne den Chemokin-Rezeptor CCR5 als Korezeptor kann HIV-1 nicht in menschliche Zellen eindringen und sich dort vermehren. Der neue Hemmstoff GW873140, ein oral verabreichter CCR5-Antagonist, verändert die Konformation des Rezeptors. Dadurch verhindert er, dass HIV-1 daran bindet und in die Wirtszelle gelangt.

Obwohl mittlerweile etwa 20 verschiedene HIV-Medikamente aus vier Substanzklassen zur Verfügung stehen, sind im Kampf gegen Aids neue Therapieansätze gefragt. Denn Resistenzen und Langzeitnebenwirkungen schränken die antiretrovirale Behandlung häufig ein. Auf der Suche nach neuen Therapieoptionen gehen Wissenschaftler nun ganz neue Wege. Zum ersten Mal ist nicht das Virus, sondern die menschliche Wirtszelle Angriffsziel.

Das HI-Virus braucht außer dem CD4-Rezeptor noch eine zusätzliche Andockstelle, einen Korezeptor, um in die Immunzelle eindringen zu können. In der Regel ist dies der Chemokin-Rezeptor CCR5. Dieser Rezeptor reicht durch die äußere Hüllmembran und kommt auf Monozyten und T-Zellen vor. Normalerweise vermitteln Chemokine über ihn eine Immunantwort auf Entzündungen. Das HI-Virus benutzt diesen Rezeptor, um in das Zellinnere zu gelangen und sich dort zu vermehren.

Dass die CCR5-Rezeptoren auf CD4-Zellen von Menschen ein hoffnungsvoller therapeutischer Angriffspunkt für Medikamente sein könnten, belegt der genetische Defekt am CCR5-Rezeptor bei Menschen, die gegen eine HIV-Infektion weitgehend resistent sind. Erste Ergebnisse mit dem oralen CCR5-Antagonisten GW873140 sind viel versprechend. In einer Dosisfindungsstudie verringerte die Substanz die Viruslast um 95 Prozent. Dazu erhielten 40 Patienten randomisiert und doppelblind entweder einmal täglich 200 mg oder 600 mg beziehungsweise zweimal täglich 200 mg oder 400 mg GW873140 oder Placebo. Die besten Ergebnisse wurden mit der zweimal täglichen Dosierung erreicht. Eine Verringerung um 90 Prozent der Virusmenge konnte bei 75 Prozent der Patienten mit 200 mg und bei allen Patienten mit 600 mg erreicht werden. Als Nebenwirkungen traten nur leichte gastrointestinale Beschwerden in den ersten drei Therapietagen auf.

Derzeit laufen bereits zwei weitere Phase-II-Studien, in denen Wirksamkeit und Sicherheit des CCR5-Antagonisten in Kombination mit einem Protease-Hemmer oder mit zwei Nukleosid-Analoga bei 300 zuvor nicht behandelten Patienten untersucht werden. Im Sommer soll die erste Phase-III-Studie mit zuvor behandelten Patienten starten. Top

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