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Bakterien-Spray schützt Kinderohren

05.02.2001  00:00 Uhr

Bakterien-Spray schützt Kinderohren

von Ulrich Brunner, Eschborn

Kleinkinder, die mit einem Nasenspray behandelt werden, das harmlose a-Streptokokken enthält, sind weniger anfällig für eine Mittelohrentzündung als unbehandelte Kinder. Das folgern Wissenschaftler des Lundby Hospitals im schwedischen Göteborg aus einer randomisierten und placebokontrollierten Studie mit 130 Kleinkindern. Sie berichteten über ihre Arbeit jetzt im British Medical Journal.

Die akute Otitis media gilt unter Ein- bis Zweijährigen als häufigste bakterielle Infektion. Bis zu 35 Prozent der Kindern erkranken zudem einen Monat nach dem ersten Infekt erneut. Meist lösen Keime wie Streptococcus pneumoniae oder Haemophilus influenzae die Krankheit aus. Die Bakterien wandern aus dem Nasenraum durch die Eustach'sche Röhre ins Mittelohr.

Die Forscher um Kristian Roos und Eva Grahn verabreichten insgesamt 130 Kleinkindern im Alter zwischen sechs Monaten und sechs Jahren mit akuter Mittelohrentzündung zunächst über zehn Tage ein Antibiotikum. Der Teil der kleinen Patienten, der bereits mehrfach eine Otits hatte, erhielt Amoxicillin und Clavulansäure. Die Kinder, die zum ersten Mal erkrankten, behandelten die Mediziner mit Phenoxymethylpenicillin. Anschließend erhielten alle Probanden über weitere zehn Tage mindestens fünfmal täglich eine Dosis aus einem Nasenspray, das entweder eine Zubereitung aus a-Streptokokken oder Placebo enthielt. Die Streptokokken hatten die Wissenschaftler zuvor aus dem Mittelohr gesunder Kinder isoliert. Am 60. Tag folgte erneut eine zehntägige Behandlung mit dem Spray.

Nach drei Monaten waren noch 42 Prozent der Kinder gesund, die zuvor den Streptokokken-Spray erhalten hatten, berichten die Wissenschaftler. Unter Placebo waren es dagegen nur 22 Prozent. Nach Meinung der Wissenschaftler hemmen die natürlich vorkommende Keime wie a-Streptokokken das Wachstum pathogener Bakterien. Sie gehen davon aus, dass mit dieser relativ einfachen und gut verträglichen Therapie künftig Antibiotika gespart werden können. Top

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