Süße Getränke machen zuckerkrank |
13.09.2004 00:00 Uhr |
Frauen, die täglich gezuckerte Softdrinks oder Fruchtsäfte trinken, erhöhen damit ihr Risiko, an Diabetes zu erkranken, so das Ergebnis einer retrospektiven Untersuchung.
Die Prävalenz der Diabetes-Erkrankung ist in den letzten Jahrzehnten rapide angestiegen ebenso die Zahl der Übergewichtigen. In etwa gleicher Größenordnung ging der Konsum zuckerhaltiger Softdrinks und Fruchtsäfte in die Höhe. Mittlerweile gibt es fundierte Hinweise darauf, dass der Genuss zuckerhaltiger Softdrinks mit der Entstehung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen korreliert. Zu einer entsprechenden Verbindung zum Auftreten eines Diabetes lagen bisher jedoch keine evidenzbasierten Studien vor.
Um diese Korrelation zu untersuchen, werteten Wissenschaftler nun die zwischen 1991 und 1999 erhobenen Daten der Nurses’ Health Study II, einer prospektiven Kohortenstudie unter Frauen, aus. In diese Analyse zum Auftreten von Diabetes gingen die Daten von 91.249 Frauen ein, die zu Beginn der Studie weder an Diabetes noch an anderen chronischen Erkrankungen litten. Für die Jahre 1991, 1995 und 1999 konnten die Wissenschaftler zudem für 51.603 Frauen die kompletten Informationen zu Diät- und Körpergewicht ermitteln.
Während 716.300 Personenjahren wurden 741 Fälle eines Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Über die zwei Vierjahresperioden nahmen diejenigen Frauen am stärksten zu, die ihren Konsum an zuckerhaltigen Softdrinks steigerten (4,69 kg zwischen 1991 und 1995; 4,20 kg zwischen 1995 und 1999). Bei Frauen, die den Genuss der süßen Getränke dagegen einschränkten, war die Gewichtszunahme am geringsten (1,34 kg und 0,15 kg für beide Perioden). Wie bei Softdrinks war auch ein erhöhter Fruchtsaftkonsum mit einer Gewichtszunahme verbunden.
Nach Ausgleich potenzieller Verzerrungsfaktoren hatten Frauen, die einen oder mehrere gezuckerte Softdrinks pro Tag tranken, ein relatives Risiko von 1,83 (p < 0,001) für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes, im Vergleich zu Frauen, die weniger als einen Softdrink pro Monat konsumierten. Tranken sie mehr als einen gezuckerten Fruchtsaft pro Tag, kletterte das relativen Risiko, an Diabetes zu erkranken, auf 2 (p = 0,001), verglichen mit den Frauen, die weniger als einen Fruchtsaft pro Monat zu sich nahmen.
Fazit: Das regelmäßige Trinken von gezuckerten Softdrinks und Fruchtsäften ist bei erwachsenen Frauen mit einer erhöhten Gewichtszunahme und einem gesteigerten Risiko korreliert, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Quelle: Schulze, M. B., et al., JAMA 292 (2004) 927 – 934
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