Lizenz für neues Antidiabetikum vergeben |
18.12.2000 00:00 Uhr |
Das junge ostdeutsche Biotech-Unternehmen Probiodrug hat die weltweite Lizenz für die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte von sogenannten Dipeptidyl-Peptidase-IV-Inhibitoren an den amerikanischen Pharmakonzern Merck & Co vergeben.
Die von Probiodrug entwickelte Substanz P32/98 hemmt das Enzym Dipeptidyl-Peptidase IV (DP IV). Das ist unter anderem an der Regulation von Peptidhormonen wie "glucagon-like peptide-1" (GLP-1) und dem gastrisch inhibitorischem Polypeptid GIP beteiligt. Beide Hormone kurbeln Glucose-abhängig die Biosynthese und Sekretion von Insulin an. Werden die Peptide spezifisch gehemmt, kann der Körper die im Blut zirkulierende Glucose besser verwerten, vermuten die Forscher von Probiodrug. Das Wirkprinzip eröffnet nach Meinung der Wissenschaftler neue Ansätze in der Diabetestherapie.
Entsprechende Medikamente weiterzuentwickeln, zu prüfen und dann auch zuzulassen, sei
nun die Aufgabe des in New Jersey ansässigen Konzerns Merck, so Dr. Hans-Ulrich Demuth,
Geschäftsführender Direktor für Forschung und Entwicklung bei Probiodrug. Sein
Unternehmen konzentriere sich lediglich auf frühe Stufen der Wirkstoffentwicklung. Mit
dem Kaptial von Merck wolle man nun die Forschung an anderen Inhibitoren von
Peptidhormon-prozessierenden Enzymen weiter vorantreiben. Das in Halle ansässige
Biotech-Unternehmen wurde erst 1997 gegründet und beschäftigt derzeit 40 Mitarbeiter.
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