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Frühe Gabe von ASS bei akutem Schlaganfall

01.12.1997  00:00 Uhr

- Pharmazie

Govi-Verlag

Frühe Gabe von ASS bei akutem Schlaganfall

Acetylsalicylsäure (ASS) hat sich bei der Behandlung des akuten Myokardinfarkts und in der Langzeitprophylaxe schwerer vaskulärer Ereignisse bei Überlebenden von Herzinfarkt und Schlaganfall als wirksam erwiesen. Bislang unklar ist jedoch der Stellenwert einer frühen ASS-Gabe beim akuten ischämischen Schlaganfall.

Bei der CAST-Studie erhielten 21.106 chinesische Patienten mit akutem Schlaganfall randomisiert und placebokontrolliert entweder täglich 160 mg ASS oder Placebo. Vor der Randomisierung wurde bei 87 Prozent der Patienten eine CT-Untersuchung (Computertomographie) durchgeführt. Die Therapie wurde im Mittel nach 25 Stunden, in jedem Fall jedoch innerhalb von 48 Stunden nach dem Schlaganfall begonnen und bis zu vier Wochen fortgeführt. Die Endpunkte der Studie waren der Tod der Patienten und/oder Behinderungen.

In der Verumgruppe kam es zu einer signifikanten Reduktion (14 Prozent) der Patientenmortalität (3,3 versus 3,9 Prozent). Weiterhin wurden unter ASS signifikant weniger Schlaganfallrezidive beobachtet als unter Placebo: 167 (1,6 Prozent) versus 215 (2,1 Prozent). In der Verumgruppe kam es zu einer geringgradigen, nicht-signifikanten Erhöhung hämorrhagischer Schlaganfälle: 115 (1,1 Prozent) versus 93 (0,9 Prozent). Zum Zeitpunkt der Entlassung aus der Klinik nach vier Wochen war eine signifikante 12prozentige Risikoreduktion im Hinblick auf Tod oder Wiederauftreten eines Schlaganfalls festzustellen. Der Unterschied in absoluten Zahlen betrug 6,8 Fälle weniger auf 1000 Patienten. In der ASS-Gruppe waren 3153 Patienten (30,5 Prozent) und in der Placebogruppe 3266 Patienten (31,6 Prozent) verstorben oder behindert. Dies bedeutet 11,4 Patienten weniger auf 1000 unter ASS-Behandlung.

Aus dieser Studie sowie der IST-Studie (zusammen 40.000 Patienten) ergibt sich für ASS ein geringer, jedoch signifikanter Vorteil: Es treten rund 9 pro 1000 weniger Todesfälle oder nicht-tödliche Schlaganfälle auf, und pro 1000 Patienten sterben 13 weniger oder sind nicht behindert.

PZ-Artikel von Wolfgang Kämmerer, Wiesbaden

Quelle: CAST (Chinese Acute stroke Trial), Lancet 349 (1997) 1641-1649.

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