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Restless Legs kommen mit Dopamin zur Ruhe

Datum 16.10.2000  00:00 Uhr

Restless Legs kommen mit Dopamin zur Ruhe

von Elke Wolf, Frankfurt am Main

Die Indikation ist neu, die Inhaltsstoffe altbekannt: Zum ersten Mal weltweit wurde jetzt ein Präparat für die Indikation Restless Legs Syndrom (RLS) zugelassen. Restex® enthält Levodopa und Benserazid - ein Wirkstoffgespann, das sich seit Jahrzehnten in der Parkinson-Therapie bewährt hat.

Eventuelle Parallelen zur Parkinsonschen Krankheit sind noch längst nicht aufgedeckt. Fest steht bisher nur, dass das primäre RLS auf einer gestörten Signalübertragung zwischen den dopaminergen Nervenzellen im Gehirn beruht und dass deshalb Levodopa der Rast- und Ruhelosigkeit unruhiger Beine Einhalt gebieten kann. Der periphere Decarboxylasehemmer Benserazid verhindert die Umwandlung von Levodopa in seinen wirksamen Metaboliten Dopamin, bevor es die Blut-Hirn-Schranke passiert hat. Bei alleiniger Gabe von Levodpa werden über 90 Prozent der applizierten Dosis bereits in der Peripherie decarboxyliert, damit stehen für den Übertritt ins Gehirn nur noch 10 Prozent zur Verfügung.

Die Indikation von Levodopa/Benserazid zu einer medikamentösen Therapie ist abhängig vom subjektiven Leidensdruck, dem Ausmaß der Schlafstörungen auf Grund des Kribbelns in den Beinen sowie der daraus folgenden Tagesmüdigkeit. Klinische Studien zeigen, dass die Levodopa/Benserazid-Kombination bei 80 bis 90 Prozent der behandelten RLS-Patienten die motorischen und sensorischen Beschwerden wesentlich lindert sowie die belastenden Ein- und Durchschlafstörungen erheblich bessert. Das Schlafprofil normalisiert sich weitestgehend.

Die Wirkung des neu zugelassenen Präparats tritt innerhalb der ersten Stunde nach Einnahme ein und hält durchschnittlich fünf bis sechs Stunden an. Deshalb ist es sinnvoll, die Arznei eine Stunde vor dem Zubettgehen einzunehmen. Ist das RLS stark ausgeprägt und wacht der Patient während der Nacht auf, empfiehlt sich eine Kombination der Tabletten mit Restex® Retardkapseln. Die kontinuierliche und verzögerte L-DOPA-Freisetzung der Retardformulierung verlängert die Wirksamkeit der Tablette bis über die zweite Nachthälfte. Im Gegensatz zu der Levodopa/Benserazid-Therapie bei Parkinson-Patienten komme es bei RLS-Betroffenen nicht zu Nebenwirkungen wie Dyskinesien oder Phobien, hieß es auf der Einführungspressekonferenz von Hoffmann-La Roche.

 

Nachgefragt

Restex enthält dieselben Wirkstoffe in der gleichen Dosierung wie das für die Parkinson-Therapie zugelassene Madopar®, ebenfalls von Hoffmann-La Roche. Es drängt sich die Frage auf, warum die Herstellerfirma nicht eine Indikationserweiterung des Parkinson-Präparates angestrebt hat. Dr. Rolf Ammelburg, Leiter Pharma Marketing Praxis bei Roche, antwortete der Pharmazeutischen Zeitung: "Mit den beiden Präparaten haben wir eine klare Trennung zwischen RLS und Parkinson geschaffen. Das hat psychologische Gründe. Wir wollten den Patienten mit RLS nicht zumuten, den Beipackzettel des Parkinson-Präparates mit all seinen Nebenwirkungen zu lesen. Das verunsichert nur. Die Nebenwirkungen von Levodopa/Benserazid bei RLS-Patienten sind nicht mit denen von Parkinson-Patienten zu vergleichen. Deshalb hat Restex auch einen anderen Beipackzettel."

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