Neue Empfehlungen zur Malariaprophylaxe |
23.09.2002 00:00 Uhr |
von Ulrich Brunner, Eschborn
Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin (DTG) hat kürzlich ihre neuen Empfehlungen zur Malariaprophylaxe herausgegeben. Das Papier bringt zwar keine grundlegenden Änderungen, für einige Länder gelten allerdings neue Empfehlungen, die der aktuellen Epidemiologie Rechnung tragen.
Die DTG bezieht ab sofort alle indonesischen Inseln östlich von Bali, also auch Lombok, in die Regelprophylaxe mit ein, und empfiehlt hier ganzjährig Mefloquin (Lariam®) oder alternativ Atovaquon/Proguanil (Malorone®) zur Chemoprophylaxe. Generell gilt Atovaquon/Proguanil nun in allen Gebiete, für die die DTG bislang nur Mefloquin zur Chemoprophylaxe empfahl, als Alternative. Regionale Änderungen ergaben sich auch für einen Teil des indischen Subkontinents. Die Kombination von Chloroquin und Proguanil wurde auf Grund der schlechten Compliance und eingeschränkten Wirksamkeit gegen Mefloquin ausgetauscht. Letzteres sollte dort bislang nur in Notfällen eingenommen werden.
In allen Regionen, für die die DTG im vergangenen Jahr noch ausschließlich eine Standby-Therapie mit Mefloquin empfahl, kann bei Bedarf ab sofort auch Atovaquon/Proguanil oder Arthem-ether/Lumefantrin (Riamet®) gegeben werden.
Die neuen Empfehlungen zur Expositions- und Chemoprophylaxe sowie Tipps
zu Dosierung und Verhalten im Erkrankungsfall sind in voller Länge unter
www.dtg.mwn.de
nachzulesen. Dort können Interessierte neben der aktuellen Karte auch
gezielt für einzelne Länder recherchieren. Die Empfehlungen können zudem
unter Einsendung eines mit 1,53 Euro frankierten Rückumschlags bei der DTG,
Info-Service, Postfach 400466 in 80704 München angefordert werden.
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