Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Mönchspfeffer ist eine wirksame Alternative

Datum 25.06.2001  00:00 Uhr

PMS

Mönchspfeffer ist eine wirksame Alternative

von Wolfgang Kämmerer, Wiesbaden

Ein Trockenextrakt aus Mönchspfeffers eignet sich als wirksame und gut verträgliche Alternative bei Patientinnen mit prämenstruellem Syndrom. Das beobachteten in einer placebokontrollierten Studie mit 170 Patientinnen.

Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist eine komplexe Kombination psychologischer Symptome, einschließlich Reizbarkeit, Aggression, Spannung, Sorge und Depression, sowie somatischer Veränderungen wie Flüssigkeitsretention, erhöhte Brustempfindlichkeit, Kopfschmerzen und Gewichtszunahme.

Frauen sind ungeachtet ihres sozioökonomischen Status, ihrer Rasse oder ihres kulturellen Hintergrundes betroffen. Die Ursachen des prämenstruellen Syndroms sind nicht eindeutig identifiziert. Verantwortlich hierfür macht man unter anderem schwankende Hormonspiegel, Neurotransmitter, Prostaglandine, Nahrungsbestandteile, Arzneimittel sowie den Lebensstil. Eine kausale Therapie fällt daher schwer.

Die Früchte von Vitex agnus- castus (Mönchspfeffer) enthalten eine Mischung aus Iridoiden und Flavonoiden sowie in ihren Blättern und Blüten einige Verbindungen, die strukturell den Sexualhormonen ähneln. Nach Meinung von Wissenschaftlern ähneln die Wirkungen des Mönchspfeffers denen des Gelbkörperhormons. So könnte es auch durch eine Modulation der stressinduzierten Prolaktin-Sekretion über den Neurotransmitter Dopamin kommen, ohne dass direkt das Gelbkörper- oder Follikel-stimulierende Hormon beeinflusst wird. Diskutiert wird auch eine Bindung an Opioid-Rezeptoren, b-Endorphine und neuroaktive Flavonoide. Die Pflanze wird traditionell bei prämenstruellem Syndrom (PMS) gegeben. Wissenschaftler begonnen erst vor kurzem, die Wirksamkeit systematisch zu bewerten.

In einer prospektiven, randomisierten, placebokontrollierten Studie untersuchten Forscher jetzt die Wirkung von Agnus-castus-Früchten über drei aufeinanderfolgende Menstruationszyklen. Hierzu erhielten insgesamt 170 Frauen mit PMS täglich je eine Tablette mit Mönchspfefferextrakt oder Placebo. Als primäre Beurteilungskriterien des Therapieerfolgs galten eine Selbsteinschätzung der Frauen hinsichtlich Reizbarkeit, Stimmungsänderungen, Ärger, Kopfschmerzen, Schwellung der Brüste und anderen Symptomen. Als sekundäre Wirksamkeitsvariablen ermittelte man Änderungen im klinischem Eindruck sowie die Ansprechrate.

Unter Verum besserten sich die Hauptvariablen signifikant gegenüber Placebo (P < 0,001). Auch in den sekundären Variablen war der Pflanzenextrakt signifikant überlegen. So besserten sich beispielsweise bei 52 Prozent der Patientinnen die Symptome um mehr als die Hälfte, unter Placebo dagegen nur bei 24 Prozent. Milde Nebenwirkungen beobachtete man bei vier Frauen aus der Verum- und bei drei aus der Placebo-Gruppe.

Quelle: Schellenberg, R. et al. Brit. Med. J. 322 (2001): 134 - 137. Top

© 2001 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa