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Kombitherapie bessert Langzeitblutzucker

04.11.2002  00:00 Uhr
Typ-2-Diabetes

Kombitherapie bessert Langzeitblutzucker

von Brigitte M. Gensthaler, München

Die einmal tägliche Injektion eines langwirksamen Basalinsulins zusätzlich zu oralen Antidiabetika kann bei vielen Diabetes-Patienten die Blutzuckereinstellung verbessern.

Viele Patienten nehmen aus Angst vor der Insulinspritze unzureichende Stoffwechselwerte in Kauf. Fast die Hälfte der etwa 2,1 Millionen Typ-2-Diabetiker, die orale Antidiabetika erhalten, hat einen HbA1C-Wert über 7,5 Prozent, monierte der Münchner Diabetologe Professor Dr. Eberhard Standl bei einem Pressegespräch der Aventis Pharma in München. Dabei könnte eine frühzeitige Umstellung auf Insulin viele Spätschäden verhindern.

Nach der aktuellen Empfehlung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft sollte der Patient zusätzlich zur oralen Therapie ein Basalinsulin spritzen, wenn er einen HbA1C-Zielwert unter 6,5 Prozent trotz Allgemeinmaßnahmen (Schulung, Ernährung, Bewegung) und oralen Antidiabetika nicht erreicht.

In einer Studie (1) mit knapp 700 schlecht eingestellten Patienten (HbA1C um 9,1) gelang die Blutzuckerkontrolle mit Insulin glargin besser als mit NPH-Insulin, berichtete Standl. Die Patienten kombinierten einmal täglich Glimepirid (Amaryl®) entweder mit der morgendlichen oder der abendlichen Injektion von Insulin glargin (Lantus®) oder der abendlichen Gabe von NPH-Insulin. Fast 58 Prozent der Patienten erreichten mit der morgendlichem Injektion einen Wert unter 8 Prozent gegenüber 44 Prozent mit NPH-Insulin. Dieser Unterschied ist statistisch signifikant, allerdings ist ein HbA1C-Wert von 8 keineswegs zufrieden stellend. Die Nüchternblutglucose-Werte besserten sich in den drei Gruppen in ähnlicher Weise.

Nächtliche Hypoglykämien erlitten 16,5 Prozent der Patienten, die morgens Insulin spitzten. Die abendliche Injektion von NPH-Insulin führte bei 38 Prozent, die von Insulin glargin bei 23 Prozent zu dieser Komplikation.

Ein ehrgeizigeres Ziel, nämlich einen Langzeitblutzucker-Wert unter 7 Prozent, setzte sich eine Studie mit 756 Typ-2-Patienten, die zusätzlich zu ihrer oralen Therapie abends entweder Insulin glargin oder NPH-Insulin spitzten (2). In beiden Gruppen erreichten 57 Prozent der Patienten nach 24 Wochen das Therapieziel. Obwohl Insulin glargin etwas höher dosiert wurde als NPH-Insulin (48,8 I.E. versus 42,4 pro Tag), traten weniger nächtliche Hypoglykämien auf.

 

Literatur

  1. Fritsche, A., et al., Diabetes. Band 51, Supplement 2 (2002) A54.
  2. Rosenstock, J., et al., Diabetes. Band 51, Supplement 2 (2002) A482

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