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Johanniskraut ist Placebo überlegen

11.06.2001  00:00 Uhr

Johanniskraut ist Placebo überlegen

von Brigitte M. Gensthaler, Holzkirchen

Die einmal tägliche Gabe eines hoch dosierten Johanniskraut-Präparates ist bei leichten bis mittelschweren Depressionen signifikant wirksamer als Placebo. Dies ergab eine randomisierte Doppelblind-Studie, die kürzlich in Holzkirchen bei München vorgestellt wurde. Die Studie lief über ein Jahr in 17 deutschen Arztpraxen.

207 depressive Patienten erhielten zunächst zwei Wochen Placebo und dann über sechs Wochen entweder Verum (Felis® 650, Biocur) oder Placebo. Hauptzielkriterium war eine Verbesserung in der MADRS-Depressionsskala, die typische Symptome wie Traurigkeit, Schlaflosigkeit, Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten erfasst, erläuterte Professor Dr. Erlo Lehmann von der Rheinischen Landes- und Hochschulklinik Düsseldorf, der die noch nicht publizierte Studie vorstellte. Bei vergleichbaren Ausgangswerten (circa 22 Punkte) sank der Summenscore nach sechs Wochen im Mittel unter Verum auf 11,5 Punkte, unter Placebo auf 14,0. Der Unterschied war bereits nach vier Wochen signifikant.

Auch in einer anderen Bewertungsskala (HAMD) besserte sich die Depression unter dem Phytopharmakon deutlicher als unter Placebo. In der Abschlussuntersuchung (Clinical Global Impressions) sahen die Ärzte bei rund 86 Prozent der Patienten unter Verum gegenüber 67 Prozent unter Placebo eine Verbesserung. Den hohen Placebo-Effekt führte Lehmann auf die intensive Betreuung der Studienpatienten zurück. Den raschen Wirkungseintritt und die niedrige Nebenwirkungsrate bezeichnete Dr. Günter Schumann, niedergelassener Neurologe aus Bonn, als vorteilhaft für die Praxis. Die einmal tägliche Gabe fördere die Compliance, die in der Studie mit knapp 100 Prozent angegeben wurde. Top

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