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Auch Kinder leiden unter Kopfschmerzen

15.10.2001  00:00 Uhr

Auch Kinder leiden unter Kopfschmerzen

von Stepahnie Czajka, Berlin

Immer mehr Kinder leiden unter Kopfschmerzen. Die Prävalenz hat sich in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt, sagte Dr. Raymund Pothmann vom Evangelischen Krankenhaus Oberhausen auf dem Deutschen Schmerzkongress in Berlin. Die Hälfte aller Grundschulkinder und 90 Prozent aller 12-Jährigen kennen Kopfschmerzen. Zwölf Prozent davon leiden unter Migräne. Wichtig für die Behandlung ist neben Medikamenten, psychologischer Betreuung und Entspannungstherapie auch der richtige Umgang mit den Kindern.

"Die Zivilisationsbedingungen sind für Kopfschmerzen günstig", sagte Pothmann. Wenig Bewegung und frische Luft, unstrukturierte Tagesabläufe, unregelmäßiges Essen zählte er ebenso zu den Ursachen wie übertriebenen Ehrgeiz und Belastungen in Familie und Schule. Einer Studie in London zufolge gingen die kindlichen Kopfschmerzen bei ansonsten therapieresistenten Kindern um 60 Prozent zurück, nachdem sie regelmäßig Mahlzeiten bekamen.

Die medikamentöse Behandlung erfolgt wie bei Erwachsenen nach einem abgestuften Schema. Auf der untersten Stufe stehen Hausmittel wie Pfefferminzöl. Bleiben die Schmerzen, empfiehlt Pothmann Ibuprofen (10 mg pro kg Körpergewicht) oder Paracetamol (15 mg pro kg Körpergewicht). Wird das Analgetikum nicht vertragen, kann vorher Domperidon als Antiemetikum gegeben werden. Hat das Kind eine schwere Migräne, eigne sich insbesondere Sumatriptan als Nasenspray. Es gibt Kinder, die leiden so sehr unter Migräne-Anfällen, dass sie sich wünschen zu sterben. Allein die Aussicht auf Hilfe in der Not reduziert bei einem Drittel der Kinder die Anfallshäufigkeit. Zunächst kann jeder Kinderarzt Kopfschmerzen behandeln und etwaige schwerere Erkrankungen ausschließen. Treten Kopfschmerzen aber über ein halbes Jahr hinaus immer wieder auf, rät Pothmann, zusätzlich einen Spezialisten für Kinder-Kopfschmerzen aufzusuchen.

"Keine Migräne ist wie die andere", sagte Pothmann. Daher ist es wichtig, Kinder mit Migräne individuell zu behandeln und sie ernst zu nehmen. Ein großes Problem sei es, dass Kinder oft nicht für kompetent gehalten werden, ihre Krankheit selber zu managen. "Es kann nicht angehen, dass die Mutter entscheidet, wann das Kind ein Kopfschmerzmedikament bekommt." So prägten sich unbewusst falsche Lernprozesse ein. Sie berichtete von einem Kind, das immer erst weinen musste, bevor die Mutter ihm eine Tablette gab. Zum Management der Krankheit gehört wie bei Erwachsenen ein Kopfschmerztagebuch. Sie müssen lernen, Frühsymptome wahrzunehmen, und für sich herausfinden, in welchen Situation sie sich am besten entspannen können. Wie Pothmann meinte, könnten das einige Kinder sogar vor dem Computer sehr gut. Top

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