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Campath spürt entartete Zellen auf

30.08.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

LEUKÄMIE

Campath spürt entartete Zellen auf

von Ulrich Brunner, Eschborn

Eine Allianz mit den Biotechnologieunternehmen Leukosite und Ilex Oncology soll die Marktposition der Berliner Schering AG im Bereich Onkologie stärken. Das Unternehmen erwarb jetzt die weltweiten Vertriebsrechte (außer Japan und Ostasien) für den monoklonalen Antikörper Campath.

Die Substanz wird derzeit in klinischen Studien bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) geprüft. Der monoklonale humanisierte Antikörper richtet sich gegen das CD52-Antigen auf entarteten Lymphozyten. Die Therapie mit dem Wirkstoff soll Leukämiepatienten helfen, die bereits nicht mehr auf eine herkömmliche Chemotherapie ansprechen.

In einer kürzlich publizierten Phase-II-Studie erhielten 93 Patienten, bei denen das Zytostatikum Fluradabin nicht mehr wirkte, dreimal wöchentlich 30 mg Campath intravenös über insgesamt 12 Wochen. Zusätzlich verabreichten die Mediziner prophylaktisch Antibiotika, um eine opportunistische Infektion zu verhindern. Als primärer Endpunkt galt eine Ansprechrate des Immunsystems entsprechend einer Richtlinie des National Cancer Insituts.

Insgesamt sprachen 31 Patienten auf die Therapie an. Bei 55 Probanden stabilisierte sich der Krankheitszustand. Die Nebenwirkungsrate stuften die Mediziner als akzeptabel für das Endstadium der chronischen lympathischen Leukämie ein. 20 Prozent erkrankten an einer Infektion. Als Nebenwirkungen traten zudem Fieber, Thrombozytopenie und Neutropenie auf. Sechs Patienten verstarben vorzeitig.

In Europa und den USA leiden circa 120.000 Patienten an CLL. Unreife Lymphozyten reichern sich in Blut, Gewebe und Knochenmark an. Meist sind die Lymphknoten, die Milz und die Leber vergrößert. Die Krankheit verläuft oft tödlich und kann bislang nicht geheilt werden.

Auch die beiden amerikanischen Unternehmen Ilex und Leukosite hatten Campath ursprünglich einlizensiert. Der Antikörper wurde bereits bei rheumatoider Arthritis, Non-Hodgkin-Lympom und als Imunsuppressivum nach Knochenmarks- und Organtransplantationen getestet. Aufgrund der starken Nebenwirkungen brach man die klinische Entwicklung für diese Indikationen jedoch ab.

Inzwischen haben die beiden Firmen erste Zulassungsunterlagen bei der FDA eingereicht. Schering rechnet mit einem beschleunigten Verfahren. In den USA wird die amerikanische Tochter Berlex Campath vermarkten. Das Berliner Unternehmen soll Ilex und Leukosite bis zu 30 Millionen US-Dollar für die Rechte bezahlen. Mit der neuen Lizenz will Schering, das auch das Zytostatikum Fluradabin (Fludara®) vertreibt, seine Produktportfolio im Bereich hämatologische Onkologie ergänzen. Top

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