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Autoimmunerkrankungen

Pech und schlechte Gene

Bislang sind in der Medizin mehr als 100 Autoimmunerkrankungen beschrieben, an denen schätzungsweise 3 bis 5 Prozent der Bevölkerung leiden. Wieso richten sich die Immunzellen gegen den eigenen Körper? 
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 19.02.2019  11:00 Uhr

Zu den häufigsten und bekanntesten Autoimmunerkrankungen zählen rheumatoide Arthritis, Psoriasis, multiple Sklerose, Typ-1-Diabetes, Morbus Basedow und die Hashimoto-Thyreoiditis. »Die Erkrankungen können sehr gewebespezifisch sein, wie bei den Schilddrüsen-Erkrankungen oder Diabetes, es kann aber auch der ganze Körper betroffen sein, wie bei der Psoriasis und dem systemischen Lupus erythematodes«, erläuterte Professor Dr. Ludger Beerhues vom Pharmaziezentrum der TU Braunschweig bei einer Fortbildungsveranstaltung der DPhG-Landesgruppe Niedersachsen am Samstag in Braunschweig.

Wieso erkranken so viele Menschen an Autoimmunerkrankungen? »Bad luck and bad genes«, so die vereinfachte Antwort. Forscher vermuten, dass eine genetische Veranlagung dazu beiträgt und auslösende Umweltfaktoren wie eine Viruserkrankung hinzukommen. Den groben Prozess kennen Wissenschaftler mittlerweile. Dabei kann es sowohl über die T-Zellen als auch die B-Zellen zu einer Autoimmunreaktion kommen, erläuterte Beerhues. In beiden Fällen müssen zwei fehlgeleitete Zelltypen zusammenkommen, die unterschiedliche Epitope fälschlich als fremd einstufen: Entweder T-Helferzellen und B-Zellen oder T-Helferzellen und zytotoxische T-Zellen. Beerhues gab dazu einen ausführlichen Einblick in die Reifung des erworbenen Immunsystems.

Durch somatische Rekombination entsteht zunächst auf den B- und T-Zellen eine unendliche Vielfalt von Rezeptoren, die sich gegen jedwede Struktur richten, so der Professor für Pharmazeutische Biologie – auch gegen körpereigene Moleküle. Normalerweise werden diese nach der Bildung im Knochenmark in den primären lymphatischen Organen wie dem Thymus aussortiert. Dabei zeigen antigenpräsentierende Zellen körpereigene Peptide. »Abwehrzellen, die stark darauf reagieren, also autoreaktiv sind, werden normalerweise in die Apoptose geschickt«, erklärt Beerhues. Nur etwa 2 Prozent der ursprünglich gebildeten Abwehrzellen überlebt diese Selektion und gelangt in die sekundären lymphatischen Organe. Auch in den Lymphknoten geschieht ein ähnlicher Prozess.

Beide Vorgänge sind jedoch nicht fehlerfrei und autoreaktive Lymphozyten können noch zirkulieren. Werden dann zum Beispiel Peptide von Bakterien oder Viren präsentiert, die den körpereigenen Strukturen ähneln, auf die autoreaktive T-Helferzellen reagieren, können diese Alarm schlagen und im Konzert mit der zweiten autoreaktiven Zelle ein Autoimmungeschehen einleiten.

»Klassisch werden Autoimmunerkrankungen mit Immunsuppressiva behandelt, mittlerweile gibt es aber immer mehr gezielte Antikörper«, erklärte Beerhues – und zwar dank eines immer besser werdenden Verständnisses der Pathogenese der einzelnen Erkrankungen, wie die Referenten der zwei anschließenden Vorträge anhand von MS und Psoriasis erläuterten.

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