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Cluster-Kopfschmerz

Patienten profitieren von Prednison

Bereits in der Vergangenheit wurde beobachtet, dass eine Clusterepisode unter Corticosteroiden abklingen kann. Jetzt liegen dazu neue Daten für Prednison vor.
AutorKontaktChristiane Berg
Datum 08.12.2020  16:00 Uhr

Goldstandard in der Akuttherapie des Clusterkopfschmerzes ist neben der Inhalation von Sauerstoff die Gabe von Triptanen. In der Prophylaxe von Cluster-Kopfschmerz-Attacken wiederum hat sich neben Lithium die Applikation des gefäßerweiternden Calcium-Antagonisten Verapamil als Mittel der ersten Wahl bewährt. Im Sinne einer überbrückenden Therapie und »Kurz-Zeit-Vorbeugung« bei langsamem Wirkungseintritt von Verapamil werden leitliniengemäß zudem additiv Corticosteroide eingesetzt. 

Jetzt hat eine aktuell in »Lancet Neurology« publizierte multizentrische, randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie an zehn spezialisierten Kopfschmerzzentren in Deutschland mit insgesamt 116 Probanden (18 bis 65 Jahre) gezeigt, dass die additive Prednison-Therapie die Zahl episodischer Cluster-Kopfschmerzattacken unter Verapamil-Basisprophylaxe signifikant reduzieren kann.  Dabei wurde das Verapamil beginnend mit dreimal täglich 40 mg auf 120 mg dreimal täglich hochtitriert und über den restlichen Studienverlauf stabil mit 120 mg.

57 Patienten erhielten über 28 Tage Prednison (100 mg oral in den ersten fünf Tagen, dann Dosisreduktion um 20 mg alle drei Tage), 59 Patienten entsprechend Placebo. Jeweiliger primärer Endpunkt war die durchschnittliche Zahl von Attacken innerhalb der ersten Therapiewoche. Die Randomisierung erfolgte computergestützt, stratifiziert wurde nach Alter, Geschlecht und Studienzentrum.

Halbierung der Schmerzattacken

Das Ergebnis: Die Studienteilnehmer der Verumgruppe litten in der ersten Behandlungswoche im Durchschnitt unter 7,1, die Patienten der Placebogruppe dagegen unter 9,5 Kopfschmerzattacken. Der Unterschied, so die Autoren, war signifikant. Bei einem Drittel der Studienteilnehmer, die Prednison erhielten, endeten die Kopfschmerzanfälle nach einer Woche sogar vollständig.

50 Prozent der Patientinnen und Patienten berichteten über eine Halbierung der Kopfschmerzattacken, während es in der Placebogruppe nur 15 Prozent waren. Der Therapieeffekt hielt etwa vier Wochen an. Dann, so die Autoren, sei kein Unterschied zwischen den Gruppen mehr feststellbar gewesen. Dieses lasse sich damit erklären, dass nunmehr in beiden Therapiearmen die Langzeiteffekte von Verapamil zum Tragen kamen.

In der Placebogruppe seien zwei schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (Inguinal-Hernie und starke Zunahme des Clusterkopfschmerzes) beobachtet worden. Insgesamt sei es zu 270 unerwünschten Arzneimittelwirkungen gekommen: In der Prednison-Gruppe berichteten 37 von 52 Patienten (71 Prozent) , in der Placebo-Gruppe 39 von 55 Patienten (71 Prozent) über jeweils 135 unerwünschte Ereignisse, wobei Herzklopfen, Schwindel und Übelkeit am häufigsten waren.

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