Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Menschen mit Diabetes

Patienten mitnehmen, nicht verurteilen

Vorwurfsvolle Sprache oder Drohungen vor weiteren gesundheitlichen Folgen, falls sich die Werte nicht bessern: Bei der Kommunikation über Diabetes sollte man die Betroffenen versuchen, ins Boot zu holen, statt sie zu stigmatisieren.
AutorKontaktdpa
Datum 14.11.2022  10:00 Uhr

Für eine sensiblere Kommunikation über die chronische Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus macht eine Initiative sprachliche Verbesserungsvorschläge. «Einige Arten von Aussagen und seit langem gebrauchte Begriffe können für Menschen mit Diabetes einen diskriminierenden oder stigmatisierenden Charakter haben. Dabei gibt es wertneutrale und empathische Alternativen» sagt die Diabetologin Katarina Braune von der Charité Berlin der Deutschen Presse-Agentur.

Die Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin hat an einem Positionspapier zum Thema mitgewirkt, das am Donnerstag – kurz vor dem heutigen Weltdiabetestag – vorgestellt worden ist. Darin werden zum Beispiel Äußerungen als problematisch gewertet, die demotivieren oder Ängste hervorrufen, wie «Wenn Sie sich nicht besser um Ihren Diabetes kümmern, müssen Sie sich nicht wundern, wenn Sie blind an der Dialyse landen.»

Es gibt auch weniger offensichtliche Fälle: Sie spreche bewusst nicht von Diabetikern, sondern von Menschen mit Diabetes, sagte Braune. Viele Menschen würden ungern allein über ihre Erkrankung definiert. Auch Begriffe wie Zuckerkrankheit und Altersdiabetes werden vom Verfasserteam als nicht mehr zeitgemäß gewertet, da sie falsche Eindrücke erweckten: Weder löse Zuckerkonsum allein die Erkrankung aus, noch träten verschiedene Diabetesformen nur in bestimmtem Alter auf.

Kritisiert werden zudem Symbolfotos, die etwa Nahaufnahmen von Bäuchen übergewichtiger Menschen zeigen: Damit wiederhole und verfestige sich das Vorurteil, dass Diabetes nur Menschen mit Adipositas betreffe.

Wenn sich Patienten durch Sprache nicht negativ bewertet, kritisiert oder bevormundet fühlten, könne sich das günstig auf die Selbstwahrnehmung und den Therapieerfolg auswirken, sagte Braune. Sie betonte, dass die Initiative nicht belehren, sondern einen Dialog eröffnen wolle. Das deutsche Papier richtet sich nicht nur an Medizin-Fachleute. An dem Papier beteiligt sind die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG), die Gesundheitsorganisation diabetesDE und die Online-Community #dedoc°. 

Auch Angehörige zum Beispiel können Rat finden: Vermeiden solle man zum Beispiel Kommentare zum (Ess-)Verhalten oder dem äußeren Erscheinungsbild von Menschen mit Diabetes. Ähnliche Empfehlungen gibt es bereits in einigen anderen Ländern wie Australien, Schweden, Italien und der Türkei. Das gemeinsame Schlagwort lautet #LanguageMatters (Sprache ist entscheidend).

Die Stoffwechselerkrankung betrifft in Deutschland laut DDG rund 8,5 Millionen Menschen. Die Zahl derer, die nichts von ihrer Erkrankung wissen, wird auf weitere zwei Millionen geschätzt.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa