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Ausnahmesituation

Pandemie beschleunigte Altern des Gehirns

Soziale Isolation, Ansteckungsangst, wirtschaftliche Sorgen: Die nie dagewesene Ausnahmesituation während der Covid-19-Pandemie war für viele Menschen mit großem Stress verbunden. Einer neuen Studie zufolge hat das die Hirnalterung beschleunigt.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 23.07.2025  16:20 Uhr

»Da bin ich um Jahre gealtert«, sagt man manchmal, wenn rückblickend von einer schwierigen Zeit die Rede ist. Über die Pandemie würden das vermutlich viele Menschen sagen, die unter der sozialen Isolation und der allgemeinen Unsicherheit in dieser Zeit gelitten haben. Und damit lägen sie nicht ganz falsch, wie eine Untersuchung von Forschenden um Dr. Ali-Reza Mohammadi-Nejad vom Queen’s Medical Centre in Nottingham, Großbritannien, nun zeigt.

Die Wissenschaftler nutzten für ihre Studie Daten der UK Biobank. Herangezogen wurden zunächst MRT-Aufnahmen des Gehirns von 15.334 gesunden Probanden, die zu verschiedenen Zeitpunkten aufgenommen worden waren. Mit diesen trainierten die Forschenden mit maschinellem Lernen Modelle zur Bestimmung des Hirnalters. Diese Modelle wurden dann benutzt, um in einer neuen Kohorte bestehend aus 996 Probanden jeweils anhand von zwei Hirnscans das Hirnalter zu bestimmen. Bei 432 Personen stammte dabei die erste MRT-Aufnahme aus der Zeit vor der Pandemie und die zweite aus der Zeit danach (Pandemiegruppe), während bei 564 Personen beide Hirnscans vor der Pandemie gemacht worden waren (Kontrollgruppe).

5,5 Monate Unterschied

Die Ergebnisse des Vergleichs sind jetzt im Fachjournal »Nature Communications« erschienen. Sie deuten darauf hin, dass die Pandemie den Alterungsprozess des Gehirns beschleunigt hat: Die sogenannte Hirnalter-Lücke (Brain Age Gap, BAG), also der Unterschied zwischen dem Alter des Gehirns und dem chronologischen Alter der betreffenden Person, war in der Pandemiegruppe bei der zweiten Messung durchschnittlich 5,5 Monate größer als in der Kontrollgruppe – bei vergleichbaren Ausgangswerten. Besonders ausgeprägt war die beschleunigte Hirnalterung bei männlichen Probanden und bei sozioökonomisch benachteiligten Menschen.

Covid-19 kann zu kognitiven Einbußen führen, die auch nach der akuten SARS-CoV-2-Infektion noch andauern. Dies erklärt den beobachteten Unterschied jedoch nicht, wie die Forschenden betonen: Ein vergleichsweise höheres Hirnalter war nur bei solchen Probanden auch mit einer reduzierten kognitiven Performance verbunden, die zwischenzeitlich an Covid-19 erkrankt gewesen waren. Diejenigen, die zwischen den beiden MRT-Scans kein Covid-19 gehabt hatten, wiesen zwar Anzeichen für eine beschleunigte Hirnalterung auf, aber keine kognitiven Einbußen.

»Das zeigt deutlich, wie sehr die Erfahrung der Pandemie an sich, von der Isolation bis zur Unsicherheit, unsere Hirngesundheit beeinflusst haben könnte«, sagt Mohammadi-Nejad dazu in einer Mitteilung der University of Nottingham.

Die Studie erinnere daran, dass die Hirngesundheit nicht nur von Krankheiten beeinflusst werde, sondern vom Alltag, ergänzt Seniorautorin Professor Dr. Dorothee Auer. Die Pandemie habe eine große Belastung dargestellt, insbesondere für bereits zuvor benachteiligte Menschen. »Wir können noch nicht überprüfen, ob diese Veränderungen reversibel sind; sie sind es aber sicherlich und das ist ein ermutigender Gedanke.«

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