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Idiopathische Lungenfibrose

Pamrevlumab als Therapieoption

Menschen mit idiopathischer Lungenfibrose, einer fortschreitenden Vernarbung von Lungengewebe, können womöglich künftig von dem neuen Antikörper Pamrevlumab profitieren. In einer Phase-II-Studie verlangsamte der Arzneistoffkandidat die Abnahme der Lungenfunktion und das Fortschreiten der Erkrankung.
Brigitte M. Gensthaler
20.01.2020  12:16 Uhr

Pamrevlumab ist ein monoklonaler Antikörper gegen den Bindegewebswachstumsfaktor (connective tissue growth factor, CTGF), der eine zentrale Rolle bei chronischen fibrotischen Prozessen spielt, die zu exzessiver Gewebevernarbung und Organdysfunktion führen. So ist das CTGF-Gen bei Menschen mit idiopathischer Lungenfibrose (IPF) übermäßig stark aktiviert und die Menge an CTGF-Protein im Blut erhöht. Im Tiermodell konnte Pamrevlumab (FG-3019) die Gewebeveränderungen in der Lunge rückgängig machen und die Lungenfunktion wiederherstellen.

In einer Phase-II-Studie (PRAISE) wurde nun geprüft, ob der rekombinant hergestellte humane Antikörper das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen, stoppen oder gar umkehren kann. Dazu erhielten 103 Patienten mit IPF und einer forcierten Vitalkapazität (FVC) von mindestens 55 Prozent alle drei Wochen entweder eine intravenöse Infusion mit Pamrevlumab 30 mg/kg oder Placebo; die Studie dauerte 48 Wochen (16 Infusionen). Primärer Endpunkt war die prozentuale Veränderung der FVC, die eine wichtige Kenngröße für die Lungenfunktion ist, nach 48 Wochen. Die Ergebnisse wurden jetzt im Fachjournal »Lancet Respiratory Medicine« veröffentlicht.

Pamrevlumab verringerte den Rückgang der forcierten Vitalkapazität um etwa 60 Prozent. In der Placebogruppe nahm der FVC-Wert um durchschnittlich 7,2 Prozent ab, in der Antikörpergruppe nur um 2,9 Prozent. Ein Fortschreiten der Erkrankung beobachteten die Studienärzte bei 10 Prozent der Patienten unter Pamrevlumab, bei 31 Prozent unter Placebo. Die Antikörper-Therapie wurde gut vertragen. Zwölf Patienten in der Verumgruppe und acht unter Placebo erlitten schwerwiegende unerwünschte Ereignisse. In der Verumgruppe gab es drei, unter Placebo sechs Todesfälle, aber keiner wurde mit der Behandlung in Verbindung gebracht.

Pamrevlumab könnte ein neuer Ansatz zur IPF-Behandlung werden, folgern die Studienautoren aus den Daten. Nach Angaben des Unternehmens FibroGen, San Francisco, ist Pamrevlumab in klinischer Phase III für die IPF-Therapie und die Behandlung des fortgeschrittenen Pankreaskarzinoms und in Phase II für die Therapie der Duchenne-Muskeldystrophie. Für alle drei Anwendungsgebiete habe die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA den Orphan-drug-Status zuerkannt.

 

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