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Tag der Apotheke

Overwiening: »Wir haben keinen Spielraum zum Sparen«

Die Apotheken vor Ort arbeiten sehr effizient. Das hob ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening anlässlich des Tags der Apotheke am 7. Juni hervor. Und weil sich der Berufsstand als analoger und digitaler Vollversorger versteht, forderte sie statt Spargesetzen verlässliche Rahmenbedingungen. 
Jennifer Evans
03.06.2022  14:00 Uhr

Apotheken wollen Versorgungsdefizite abfangen

Um sich in Zukunft als »aktiver Helfer« und »analoger und digitaler Vollversorger« zu positionieren, sei für die Apotheken aber nicht nur die Digitalisierung wichtig, sondern auch die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen. Die zusätzlichen Angebote sollen das Spektrum der Apotheken deutlich verbreitern sowie die »Defizite in der Patientenversorgung« ausgleichen. Overwiening: »Die freiberuflich geführten Apotheken vor Ort werden wegen ihrer Gesundheitsexpertise, ihrer Unabhängigkeit, ihres niedrigschwelligen Zugangs und ihrer sozialen Funktion geschätzt.«

Konkret zählte die ABDA-Präsidentin drei Bereiche auf, in die sich Apotheken künftig einbringen wollen: die unzureichende Arzneimitteltherapiesicherheit bei Menschen mit Polymedikation, die oft mangelhafte Adhärenz bei schwerwiegenden Erkrankungen sowie in Sachen Prävention bei Volkskrankheiten. Die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen bieten laut Overwiening nicht nur »eine großartige Chance, die Versorgung der Menschen zu verbessern«, sondern zugleich das »pharmazeutische Profil im Arbeitsalltag der Apotheke zu schärfen«.

Nicht unerwähnt ließ sie, dass für die Stabilisierung der Apotheke vor Ort vonseiten der Politik »verlässlich Geld fließen muss«, denn »Versorgung kostet selbstverständlich etwas«. In dem Zusammenhang wies sie darauf hin, dass die Apotheken in Deutschland »sehr effizient« arbeiteten und »alles andere als ein Kostentreiber« seien. Im Gegenteil: Der Anteil, den sie an den Leistungsausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hätten, sei »langfristig rückläufig« und habe im Jahr 2021 sogar mit 1,9 Prozent einen Tiefstand erreicht. Abgerechnet sind natürlich die »kurzfristigen Pandemie-Effekte«.

Zukunft der Versorgung sichern

Vor diesem Hintergrund zeigte sich der Berufsstand kürzlich umso mehr überrascht, als das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) einen Referentenentwurf für ein GKV-Finanzstabilisierungsgesetz vorlegte. »Wir haben uns nicht nur über die Form, sondern auch über die Inhalte gewundert«, berichtete Overwiening. Das BMG hatte unter anderem vor, den Apothekenabschlag deutlich zu erhöhen, was eine Honorarkürzung für die Apotheken bedeuten würde, sowie die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel zu senken, wodurch der Nettobetrag des Apothekenabschlags steigen würde. Kurze Zeit später verschwand der Entwurf wieder.

Dennoch machte Overwiening am heutigen Freitag deutlich: »Wir haben keine Spielräume mehr zum Sparen«. Neben steigenden Energiekosten, der Inflation sowie wachsenden Personalausgaben aufgrund der neuen Tarifverträge seien  alle Ressourcen ausgeschöpft. Auch die immer anspruchsvollere Grundversorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln plus etwaige kurzfristige Sonderaufgaben stellten eine zusätzliche Belastung dar. »Stattdessen brauchen die Apothekerinnen und Apotheker eine echte Perspektive für die Zukunft – gesellschaftspolitisch, volkswirtschaftlich und naturwissenschaftlich«, sagte sie. Das sei jedoch nur mit ausreichend finanziellen Mitteln und verlässlichen politischen Rahmenplanungen möglich, um den »engagierten pharmazeutischen Nachwuchs« zu gewinnen und zu halten.

Overwiening bot einen Gegenvorschlag zu den Sparideen des BMG an, die ihrer Ansicht nach ohnehin im Widerspruch zu dem Versprechen der Ampel-Koalitionäre stehen. Die hatten nämlich vor, die lokalen Strukturen zu stärken. Sie plädierte für mehr interprofessionelle Zusammenarbeit und damit weniger Reibungsverluste, einen stärkeren Einsatz digitaler Hilfsmittel sowie das Voranbringen der elektronischen Patientenakte (EPA), um mit Letzterer unter anderem doppelte Erfassungsarbeit von Daten zu vermeiden.

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