Overwiening: »Apothekenfeindliche Pläne demaskieren« |
Alexander Müller |
14.06.2024 11:20 Uhr |
Eine erste Analyse des Entwurfs innerhalb der ABDA falle eindeutig aus: »Wir lehnen den Entwurf in der vorliegenden Form kategorisch ab. Ein Gesetz, das den Berufsstand des Apothekers und der Apothekerin abschafft und durch neue auf Kommerz ausgerichtete Strukturen ersetzen will, wird von uns in aller Härte bekämpft. Alle Passagen, die zur Zerstörung der heilberuflich geführten Apotheke vor Ort führen, müssen aus dem Entwurf gestrichen werden, bevor wir in einen inhaltlichen Diskurs über die Zukunft der Apotheke einsteigen können«, heißt es in dem Schreiben.
Dass Lauterbach dann am Rande der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am Mittwoch auch noch zu Protokoll gab, mit seinem Gesetz die inhabergeführte Apotheke zu stärken, findet Overwiening »zynisch und unehrlich«.
Overwiening weiter: »Unser Ziel ist klar: Diese apothekenfeindlichen Pläne müssen demaskiert, müssen entlarvt und die Wahrheiten über die Folgen für die Patientinnen und Patienten offen benannt werden«, so die ABDA-Präsidentin.
Erste Gespräche mit Abgeordneten aus dem Gesundheitsausschuss des Bundestags stimmen die Berufsvertretung immerhin optimistisch. Sowohl aus dem Lager der SPD als auch der FDP sei klar signalisiert worden, dass man apothekerlose Apotheken nicht zulassen werde.
Wie geht es weiter? Der ABDA-Gesamtvorstand trifft sich in den nächsten Tagen zu einer außerordentlichen Sitzung. Neben den Forderungen an die Politik muss auch die Kommunikation an die Öffentlichkeit abgestimmt werden. »Pläne und Ideen dazu liegen vor und müssen zielgerichtet und zum richtigen Zeitpunkt umgesetzt werden«, so Overwienings Zusage.
Bei der Darstellung der Probleme in der Breite sind aus Sicht der Präsidentin aber auch die Kolleginnen und Kollegen vor Ort gefragt: »Nutzen Sie Ihre Kundenkontakte dazu, um darüber aufzuklären, was das Gesetzesvorhaben wirklich beinhaltet und welche Konsequenzen dies für die Versorgung jedes Bürgers und jeder Bürgerin hätte.« In Kürze sollen die Apotheken vor Ort mit Fakten und Materialien für diese Gespräche versorgt werden.