Orphan Drugs dominieren neue Medikamente |
Daniela Hüttemann |
17.12.2024 12:30 Uhr |
Ungewöhnlich sei an diesem Jahrgang, dass 30 Arzneistoffe (70 Prozent) ganz oder teilweise chemisch-synthetisch hergestellt werden, bemerkt der vfa. 2022 und 2023 seien es nur 41 Prozent beziehungsweise 33 Prozent gewesen. »Daran sieht man, dass auch die Chemie weiter große Bedeutung für Arzneimittelinnovationen hat«, meint der vfa-Vorsitzende. Die anderen 13 neuen Medikamente (28 Prozent) enthielten gentechnisch hergestellte Protein-Wirkstoffe. Gen- oder Zelltherapien kamen 2024 keine dazu. Der vfa rechnet hier jedoch mit neuen Produkten im kommenden Jahr.
Nur bei einem der 43 neuen Medikamente sei der Wirkstoff unter Beteiligung deutscher Labore entwickelt worden, so der vfa. Deutsche Krankenhäuser oder Arztpraxen waren dagegen an der Erprobung von 31 Medikamenten (72 Prozent) in klinischen Studien beteiligt. »Doch mit dieser Quote sollte sich Deutschland künftig nicht zufriedengeben«, kommentiert Steutel. »Es sollte seine Attraktivität für klinische Studien wieder so steigern, dass Unternehmen bei möglichst vielen ihrer Medikamente hiesige medizinische Einrichtungen einbeziehen – es sei denn, es ginge um Tropenkrankheiten.« Mit dem Medizinforschungsgesetz habe die Bundesregierung die Weichen dafür richtig gestellt, doch hänge nun viel davon ab, ob die nächste Regierung dieses auch vollständig umsetze.
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