Optimistisch in die Zukunft |
Brigitte M. Gensthaler |
12.05.2025 15:00 Uhr |
An einem Wendepunkt sieht Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbands (BAV), die Apotheken. Der Berufsstand blicke optimistisch auf den Regierungswechsel und freue sich auf den Dialog mit Gesundheitsministerin Nina Warken. »Wir brauchen starke Apotheken!«
In den letzten Jahren hätten immer mehr Apotheken geschlossen, weil es an politischer Unterstützung und Wertschätzung gefehlt habe. Doch sie leisteten viel mehr als nur Arzneimittelversorgung. »Echte Versorgung und Fürsorge – persönlich, nah und vor Ort! Das ist unsere Stärke und wert, bewahrt und weiterentwickelt zu werden.«
Der Berufsstand habe erfolgreich gekämpft für bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Allerdings müssten die Zusagen im Koalitionsvertrag jetzt unverzüglich umgesetzt werden. Bezüglich Anhebung des Fixhonorars wies Hubmann darauf hin, dass die Erhöhung des Mindestlohns die Mehrzahlungen aufzehren werde. Jedoch sei eine nachhaltige Besserung des Betriebsergebnisses »absolut notwendig«.
»Die Dynamisierung des Fixums ist und bleibt unsere Forderung, um die Kostensteigerungen aufzufangen. Eine regelmäßige Anpassung des Honorars ist zur Sicherung der wirtschaftlichen Existenz unabdinglich«, sagte Hubmann. Dies sei auch für das Apothekenpersonal erforderlich. Es müsse klare Rahmenbedingungen für die Anpassung des Fixums und für faire Verhandlungen geben.
Auch die Allgemeinwohlaufgaben würden längst nicht mehr kostendeckend vergütet. Hier sei eine Anhebung der Sonderentgelte zwingend nötig.
Die Krankenkassen würden angesichts von Milliardendefiziten bereits nach Einsparungen rufen. Doch Apotheken seien nicht das Problem, sondern Teil der Lösung, um das Gesundheitssystem zu stabilisieren.
»Wir brauchen eine Perspektive für die Apotheke der Zukunft«, resümierte Hubmann. »Wohnortnahe Apotheken, die pDL anbieten und immer die Patienten im Blick behalten: Das begeistert auch die jungen Kollegen.« Das ABDA-Positionspapier von Anfang April sei ein gutes Angebot an die Politik. Es zeige, dass der Berufsstand mehr Verantwortung für eine patientengerechte Versorgung übernehmen wolle. »Wir brauchen Mut zu Entscheidungen und eine verlässliche Politik.«