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Orale Antitumortherapie

Optimal vorbereitet ins Gespräch mit Krebspatienten

Eine orale Krebstherapie ist stark erklärungsbedürftig. Wie sich Apothekerinnen und Apotheker optimal auf die Beratung zu den verschiedenen Tumortherapeutika vorbereiten können und worauf sie sich fokussieren sollten, war Thema beim Fachkongress NZW in Hamburg.
Daniela Hüttemann
12.02.2025  18:00 Uhr

Mittlerweile stehen mehr als hundert oral einzunehmende Krebsmedikamente zur Verfügung und fast monatlich kommen neue hinzu. Die Substanzen sind hochwirksam und extrem beratungsbedürftig.  Zwar kann man davon ausgehen, dass Krebspatienten bereits in der onkologischen Praxis einmal über die Anwendung aufgeklärt wurden. Doch geht gerade eine Krebserkrankung mit so vielen Emotionen und auch Informationen einher, dass die Patienten zu den wichtigsten Punkten der Anwendung in jedem Fall noch einmal in der Apotheke beraten werden müssen – am besten in Form der entsprechenden pharmazeutischen Dienstleistung (pDL), auf die alle Patienten bei Neuverordnung einer oralen Antitumortherapie oder Wechsel der Therapie ohnehin Anspruch haben. 

Diese pDL anzubieten, hat nicht nur Vorteile für den Patienten: Die Apotheke kann sich mehr Zeit nehmen, da sie für diese spezielle Beratung honoriert wird, und hat zwischen Bestellen des Medikaments und Termin für die pDL Zeit, um sich genauer mit dem speziellen Medikament zu beschäftigen, erklärten die Apothekerinnen Kerstin Bornemann und Franziska Ockert-Schön bei einem Workshop mit Fallbeispielen vergangenes Wochenende beim pharmazeutisch-onkologischen Fachkongress NZW in Hamburg.

»Früher waren die Patienten aufgrund der intravenösen Therapie oft an spezialisierte Apotheken gebunden. Das ist mit den Oralia nicht mehr der Fall«, so Bornemann, die seit vielen Jahren Krebspatienten in der Marien-Apotheke in Göttingen pharmazeutisch betreut. »Die Beratung muss sein.« Dafür gibt es mittlerweile sehr viel unterstützendes Material aus verschiedenen Quellen, welches Bornemann und Ockert-Schön den Workshop-Teilnehmenden vorstellten, bevor diese selbst zu recherchieren begannen.

Gesprächsleitfaden der ABDA nutzen

Ein guter Start ist der Bereich »pDL Campus« auf der ABDA-Website. Dort findet man umfangreiches Material rund um die pDL »Pharmazeutische Betreuung bei oraler Antitumortherapie«, darunter auch einen Gesprächsleitfaden mit Checkliste, welche Punkte abgefragt und erklärt werden müssen. Grundlage ist eine umfassende Medikationsanalyse, wie vielen von der erweiterten Polymedikationsberatung bekannt. Dazu braucht es die entsprechende Fortbildung. Weitere Fortbildungen speziell zur Onkologie sind nicht vorgeschrieben, aber hilfreich und werden beispielsweise von den Apothekerkammern und der Deutschen Gesellschaft für Onkologische Pharmazie (DGOP) angeboten.

Tipp: Wer mit der Betreuung starten möchte, tut dies am einfachsten mit einem Patient, den man bereits kennt und der keine umfangreiche Polymedikation aufgrund von anderen Grunderkrankungen hat. »Sie müssen sich nicht erst perfekt fühlen, bevor Sie sich an erste Patienten trauen«, bekräftige Ockert-Schön, die die Apotheke am Krankenhaus St. Josef Braunau in Österreich leitet. »Konzentrieren Sie sich dabei auf die Kernpunkte wie Adhärenz und korrekte Einnahme.«

Hierbei helfen die Materialien der Oralia-Datenbank und des AMBORA-Projekts. Es finden sich umfangreiche Informationen zu den Wirkstoffen für Fachpersonal und es können schriftliche Informationen für den Patienten speziell zu seinem Medikament und dessen Anwendung zusammengestellt werden. »Das sollten Sie aber nicht einfach aushändigen, sondern mit dem Patienten durchgehen und das Wichtigste markieren«, riet Bornemann.

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