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Nachrichten

Datum 22.07.2002  00:00 Uhr

Zur PZ-Homepage Schmidt will Comeback der Polikliniken
22.07. dpa. Um den zunehmenden Ärztemangel in den neuen Bundesländern zu bekämpfen will Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) Gesundheitszentren nach dem Vorbild der DDR-Polikliniken etablieren. Solche Einrichtungen, in denen sich ambulant tätige Ärzte zusammenschließen, seien hervorragend geeignet, jungen Medizinern eine Berufsperspektive zu geben, sagte Schmidt dem Münchner Magazin «Focus». Dort angestellte Ärzte seien «vom unternehmerischen Risiko der eigenen Praxis befreit» und von «nichtärztlichen Aufgaben» entlastet. Einer der größten Fehler ihrer politischen Vorgänger sei es gewesen, die früheren DDR-Polikliniken nicht zu modernen Zentren mit Synergieeffekten auszubauen, sagte Schmidt.

Gesundheitsgefahren durch Joggen
22.07. dpa. Joggen ist nach Ansicht von Freiburger Medizinern weitaus gefährlicher als angenommen. «80 bis 90 Prozent aller Jogger haben im Verlauf ihrer Laufkarriere Beschwerden. Bei der Mehrzahl der Fälle sind diese behandlungsbedürftig», sagte der Freiburger Sportmediziner und Orthopäde Frank Mayer. Mayer geht davon aus, dass sich der Jogging-Boom der vergangenen Jahre noch deutlicher als bisher auf die Medizin auswirken wird. «Die Zahl der beim Joggen Verletzten wird aller Voraussicht nach weiter steigen. Es stehen zunehmend Beschwerden der Achillessehne, bei Freizeitsportlern vor allem auch Wirbelsäulenbeschwerden im Vordergrund», sagte der Sportmediziner. Durch Laufsport würden Rückenbeschwerden in der Regel wegen der zusätzlichen Belastung häufig noch verstärkt. «Die meisten Läufer unterschätzen die Gefahr, die vom Joggen ausgeht.» Viele würden sich gleich zu Beginn überanstrengen. Der Oberarzt für rehabilitative und präventive Sportmedizin an der Uniklinik Freiburg leitet ein Forschungsprojekt, das sich mit der Reduktion von Laufsportverletzungen beschäftigt.

Spaß an gesundem Essen lernen
22.07. dpa. Gesundes Essen macht Spaß - das sollen Bayerns Kinder künftig schon in der Grundschule lernen. Die Lehrer haben deshalb vom Gesundheits- und vom Kultusministerium neue Anleitungen für den Unterricht erhalten: Ernährungsexperimente, Lieder, Texte, Arbeitsblätter und «Lernzirkel» mit sinnes- und erlebnisorientierten Stationen. «Überzeugendes Beispiel und eigenes Miterleben sind die besten Lehrer», sagte die Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Erika Görlitz (CSU), am Montag bei der Vorstellung des Projekts in Erlangen.

Creutzfeldt-Jakob: Neuer Therapieansatz
19.07. dpa. Münchner Forscher haben einen neuen Ansatz zur Therapie von Gehirnerkrankungen wie der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Scrapie und der Rinderseuche BSE gefunden. Die Behandlung habe das Leben von Mäusen, die eine entsprechende Prionen-Krankheit hatten, um 38 Prozent verlängert, schreiben Professor Hans Kretzschmar und Kollegen der Universität München im britischen Fachjournal «Lancet» (Bd. 360, S. 230) von diesem Samstag. Nach weiteren Behandlungen sei die Überlebenszeit sogar noch gestiegen. Daraus ergebe sich ein neuer Ansatz auch für die Therapie von Menschen. Prionen enthalten kein Genmaterial, und dies könnte, so die Überlegung des Teams, ein Grund für die fehlende Immunreaktion des Körpers auf diese Proteine sein. Die Forscher nutzten nun eine Art künstliche Gen-Stückchen, die so genannten CpG Oligodeoxynucleotide (CpG ODN). Von diesen war bereist bekannt, dass sie das Immunsystem stimulieren. Das Team spritzte Versuchsmäusen sehr stark zerkleinerte Gehirnmasse von Mäusen, die vorher mit dem Scrapie-Erreger infiziert worden waren. Die Überlebenszeit der Versuchsmäuse, die zugleich das künstliche Gen-Stückchen CpG erhielten, war 38 Prozent länger als diejenige solcher Mäuse, die kein CpG bekamen. Ob eine Behandlung mit CpG auch nütze, wenn es erst später gegeben werde, sei nicht bekannt, schreibt das Team. Die wahrscheinlichste Erklärung für den Erfolg ist laut Kretzschmar eine Stimulierung bestimmter Immunzellen, die durch die künstlichen Gen-Stückchen aktiviert werden.

Kein Anrecht auf Spezial-Rollstühle
19.07. dpa. Krankenkassen brauchen Behinderten keine speziellen Rollstühle für bestimmte Sportarten zu bezahlen. Dies hat das Sozialgericht in Dortmund entschieden (Az.: S 44 KR 94/01). Ein 46-jähriger Rollstuhlfahrer hatte die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) mit der Begründung verklagt, er benötige einen rund 2000 Euro teuren zusätzlichen Sportrollstuhl, um Badminton und Basketball spielen zu können. Das Sozialgericht wies die Klage nach eigenen Angaben vom Freitag ab, weil ein spezieller Sportrollstuhl weder zur Sicherung des Erfolges der ärztlichen Behandlung noch zum Ausgleich der Behinderung des Klägers erforderlich sei. Die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkasse sei begrenzt auf Hilfsmittel, deren Einsatz für Grundbedürfnisse wie die Mobilität notwendig sei. Sportliche Betätigungen wie Badminton oder Basketball gehörten jedoch nicht zu den Grundbedürfnissen.

Turbo-CT in Mülheim
19.07. dpa. Einer der schnellsten Computertomographen der Welt steht jetzt in Mülheim an der Ruhr. «Mit 42,8 Bildern pro Sekunde und 16 Schichten gleichzeitig ist das neue Gerät die schnellste Maschine ihrer Art», sagte der Leiter des Mülheimer Radiologie-Instituts, Professor Rainer Seibel. Mit dem Gerät, das im Evangelischen Krankenhaus Mülheim zum Einsatz kommt, würden beispielsweise diagnostische Herzkatheter-Untersuchungen überflüssig. Auch Verbesserungen bei der Diagnose von Schlaganfallrisiken und Krebserkrankungen seien zu erwarten. Das Gerät zeige dabei bewegte anatomische Bilder wie während einer Operation.

Schröder und Stoiber streiten über Gesundheitsreform
18.07. dpa. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und sein Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) streiten um die besten Rezepte für die geplante Gesundheitsreform 2003. Übereinstimmend planen aber SPD und Union im Falle eines Wahlsieges, die Vorsorge der Versicherten über finanzielle Anreize zu stärken. Unions-Kanzlerkandidat Stoiber kündigte in der „Bild“-Zeitung Beitragsrabatte an. «Wer regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung geht, soll künftig einen geringeren Beitrag zahlen.» Ähnliche Pläne hegt die SPD. So schlägt Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) vor, Versicherte, die regelmäßig zur Vorsorge gehen, bei den Zuzahlungen zu entlasten. Völlig unterschiedliche Ansätze verfolgen beide Parteien aber beim künftigen Leistungsumfang der Krankenversicherung. Die Union will Wahltarife einführen. Danach sollen Versicherte Leistungen abwählen können oder auch Kosten bis zu einer bestimmten Höhe selbst bezahlen. Im Gegenzug wird ihr Beitrag gesenkt. „Wer mehr Eigenvorsorge will, zahlt weniger Beiträge“, sagte Stoiber. Schröder kritisierte dies als sozial ungerecht. „Mit uns wird es kein Zwei-Klassen-System von Grund- und Wahlleistungen und hohen Selbstbehalten geben wie bei Herrn Stoiber“, sagte Schröder ebenfalls der „Bild“-Zeitung. „Die Unionspläne belasten die Krankenkassen jährlich mit 7,5 Milliarden Euro. Das müssen chronisch Kranke aufbringen, während besser Verdienende entlastet werden. Das ist mit mir nicht zu machen.“

Psychische Probleme auf dem Vormarsch
18.07. dpa. Immer mehr Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen werden wegen psychischer Probleme krankgeschrieben. Das geht aus dem „DAK-Gesundheitsreport 2002“ hervor, der am Donnerstag in Düsseldorf vorgestellt wurde. Der Anteil psychischer Erkrankungen erhöhte sich von 1999 bis 2001 um rund 21 Prozent. „Das ist ein dramatischer Anstieg“, sagte der Landesgeschäftsführer der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), Christoph Höglmeier. Bezogen auf alle Erkrankungen machten psychische Erkrankungen 8,7 Prozent aus. Vor allem Frauen litten vermehrt unter psychischen Problemen. 10,3 Prozent der weiblichen Versicherten wurden mit Diagnosen wie Depressionen oder Angstzuständen krankgeschrieben. Außerdem gilt: „Je älter ein Versicherter ist, desto wahrscheinlicher sind psychische Krankheiten“, erklärte Desirée Niemann vom Berliner Institut für Gesundheits- und Sozialforschung. Mobbing am Arbeitsplatz sowie die komplexeren Aufgaben seien die Ursache für die dramatische Zunahme. Rund 12,1 Tage war ein erwerbstätiges DAK-Mitglied in NRW im vergangenen Jahr krank. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Krankenstand mit 3,3 Prozent stabil geblieben und liegt leicht unter dem Bundesdurchschnitt von 12,8 Tagen. Der Krankenstand wird aus der Häufigkeit der Erkrankung und ihrer durchschnittlichen Dauer berechnet. Landesweit zählt die DAK rund 617.000 versicherte Mitglieder.

Jugendkampagne gegen Alkohol gestartet
18.07. dpa. Pünktlich zum Ferienbeginn hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) die Jugendkampagne „Bist Du stärker als Alkohol?“ gestartet. Dabei sollen junge Mitarbeiter Gleichaltrige am Strand auf ihren Alkoholkonsum ansprechen, sagte Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA, am Donnerstag in Köln. Die Jugendlichen sollen angeregt werden, sich kritisch mit ihren Trinkgewohnheiten auseinander zu setzen. Schwerpunkte seien die Küsten in Deutschland und den Niederlanden, aber auch Feriencamps in Italien und Spanien. Gerade im Urlaub fließe reichlich Alkohol. Doch auch sonst spielten Bier, Wein und Mixgetränke bei jungen Leuten eine wichtige Rolle. Mehr als ein Drittel der 16- bis 17-Jährigen in Deutschland trinke mindestens einmal pro Woche Alkohol. „Die Gesamtmenge ist zwar eher rückläufig, aber das riskante Rausch-Trinken hat zugenommen“, sagte Pott. Beim Start der Kampagne im vergangenen Jahr seien bereits rund 30.000 Kontakte zu Jugendlichen aufgebaut worden. Mit der diesjährigen Kampagne wollen die Experten 150.000 Jugendliche erreichen. www.bist-du-staerker-als-alkohol.de

DocMorris zahlt nur selten deutsche Mehrwertsteuer
17.07. PZ. Obwohl das Bundesgesundheitsministerium nach besten Kräften versucht hat, die Tatsachen zu verschleiern: Wenn ein deutscher Patient seine Arzneimittel bei DocMorris bestellt und gleichzeitig einen Boten zur Abholung beauftragt, zahlt der Versender nur die niederländische Umsatzsteuer. Das hat jetzt die parlamentarische Staatssekretärin im Finanzministerium, Dr. Barbara Hendricks, klargestellt. Damit unterläuft sie die Bemühungen des Bundesgesundheitsministeriums, DocMorris als wackeren Steuerzahler darzustellen. Ulla Schmidts Ministerium hatte verbreitet, es sei von DocMorris autorisiert festzustellen, dass der Versender bei Lieferungen nach Deutschland den vollen deutschen Mehrwertsteuersatz bezahle. Aus einem Schreiben von Hendricks an den CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Wolf Bauer geht allerdings deutlich hervor, dass DocMorris nach der Rechtsauffassung des Finanzministeriums gar nicht nach Deutschland liefert. Die Aussage des Gesundheitsministeriums ist somit für die meisten Bestellungen bei DocMorris irrelevant. Schon lange werfen die deutschen Apotheker dem niederländischen Versender vor, seine günstigen Preise beruhten in erster Linie auf der geringeren Mehrwertsteuer. (dr)

Erbgut schützt vor HIV
17.07. dpa. Vor der unheilbaren Immunschwächekrankheit Aids sind einige Menschen durch ihre Erbanlagen gefeit. Eine kleine Veränderung in ihrem Erbgut verhindere, dass das Aids-Virus in bestimmte Immunzellen eindringt und sie zerstört, sagen Bobber Wissenschaftler. Diese Resistenz erhöhe jedoch gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, an Hepatitis C zu erkranken, die ebenfalls tödlich enden kann. Dieses Ergebnis stelle mögliche Behandlungsstrategien gegen Aids in Frage, berichtete am Mittwoch die Universität Bonn. Denn Strategien, die sich die genetische Resistenz gegen Aids zum Vorbild nehmen, könnten gravierende Nebenwirkungen haben, erläuterte Professor Dr. Ulrich Spengler von der Bonner Universitätsklinik. 7,8 Prozent der 153 untersuchten Hepatitis C-Infizierten besaßen zwei mutierte Gene, die vor Aids schützen. Normal wären ein Prozent gewesen. Zudem hatten die Träger der mutierten Gene eine bis zu vier Mal höhere Zahl an Hepatitis C-Viren im Blut als andere Patienten. Eine mögliche Begründung: Wenn ein Hepatitis C-Virus eine Leberzelle befällt, gibt diese Chemokine ins Blut ab. Spezielle T-Lymphozyten töten die geschädigte Zelle dann ab - und damit auch die Viren, die die Infektion ausgelöst haben. Bei einigen Menschen funktioniert nach Auskunft der Bonner Forscher jedoch ein Chemokin-Sensor auf der Oberfläche der Immunzellen nicht. An die defekten Sensoren docke kein Chemokin an. Das Immunsystem könne Erreger wie das Hepatitis C-Virus nur schwer bekämpfen. Dieselbe Mutation verhindere aber auch, dass sich der Mensch mit Aids infiziert. Denn Aids-Viren befallen unter anderem die T-Lymphozyten und setzen sie außer Gefecht. Dazu nutzen sie ebenfalls den Chemokin-Sensor. Jede Zelle besitzt zwei Kopien des Sensor-Gens - eine von der Mutter, eine vom Vater. Bei Menschen, bei denen nur eine Kopie verändert ist, schreitet eine HIV-Infektion in der Regel langsamer voran. Sind beide Genkopien mutiert, ist der Betroffene gegen die meisten HIV-Stämme resistent. Etwa ein Prozent aller Deutschen habe zwei defekte Sensorgene geerbt.

Union will Budgets im Gesundheitswesen aufheben
17.07. dpa. Die Union will im Falle eines Wahlsieges die Ausgabenbudgets für Arzthonorare und Krankenhäuser umgehend abschaffen. Dies kündigte der als Unions-Sozialminister gehandelte CSU-Politiker Horst Seehofer in der „Ärzte-Zeitung“ (Neu-Isenburg/Mittwoch) an. Mehrkosten will er über Einsparungen, Beitragserhöhungen, Steuern oder mehr Selbstbeteiligung der Patienten ausgleichen. Seehofer versprach den Kassenärzten, die bisher schwankenden Vergütung für ihre Arbeit durch feste Preise je Leistung zu ersetzen. „Was wir sofort angehen werden, ist die Aufhebung der Budgets, die Entkoppelung der Disease-Management-Programme vom Risikostrukturausgleich und die Novellierung der Fallpauschalen im Krankenhaus. Den größten Mist der jetzigen Regierung müssen wir sofort aufräumen“, sagte Seehofer. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hatte 2001 bereits die Budgets für die Arzneiausgaben aufgehoben. Als Folge waren die Ausgaben um 11,2 Prozent hochgeschnellt und die Kassenbeiträge auf breiter Front gestiegen. Seehofer bekräftigte, dass die Union gesundes Verhalten durch finanzielle Anreize fördern will. „Wer regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung geht, soll künftig einen geringeren Beitrag zahlen oder im Krankheitsfall geringere Selbstbeteiligung leisten müssen.“ Zugleich unterstrich er die umstrittenen Pläne der Union, nach Vorbild der Privatversicherung auch bei den gesetzlichen Krankenkassen Wahltarife einzuführen. Wer mehr Leistungen wolle, müsse mehr bezahlen. Wer auf Leistungen verzichte, müsse weniger zahlen oder einen höheren Selbstbehalt in Kauf nehmen.

SAT 1 will Apotheker testen
16.07. PZ. Nach Informationen der Landesapothekerkammer Hessen überprüfen zurzeit Journalisten des Fernsehsenders SAT 1, ob Apotheker die Aut-idem-Regelung richtig umsetzen. Wie die Kammer mitteilt, bemühen sich die SAT-1-Mitarbeiter um fingierte Rezepte. Angesichts der häufig tendenziösen Berichterstattung in den Medien erwartet die LAK Hessen, dass die Redakteure vor allem Arzneimittel auswählen, bei denen es praktische Probleme bei der Umsetzung der Aut-idem-Regelung gibt. Die Kammer bittet alle Apothekenleiter nochmals, ihre Mitarbeiter auf die Probleme bei der Umsetzung der Substitutionsregelung hinzuweisen.

950.000 Westfalen gegen Versandhandel
16.07. dpa. Die Apotheker in Westfalen-Lippe haben bei der „Initiative Pro Apotheke“ mehr als 950.000 Unterschriften gesammelt. Das teilte die Kammer am Freitag in Münster mit. Bundesweit seien 7,7 Millionen Unterschriften zusammen gekommen. Der Präsident der Apothekerkammer und der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Hans-Günter Friese, bezeichnete den Erfolg als überwältigend. Vom Versandhandel bei Arznei sehen die Apotheker die fachliche Beratung gefährdet.

Urologe: Bewegung vermeidet Potenzstörungen
16.07. dpa. Potenzstörungen sind nach Ansicht des Urologen Manfred Wirth durch eine bewusste Lebensumstellung und viel Bewegung weitgehend vermeidbar. „Jeder Muskel muss trainiert werden und je häufiger, desto besser“, sagte der Professor in Dresden der Deutschen Presseagentur (dpa). Die Prophylaxe sei die beste Therapie. Sie ist zudem auch wichtig, da entstehende Kosten einer Potenzstörung nicht von den Krankenkassen übernommen werden. Der Mediziner ist Direktor der Urologie am Dresdner Universitätsklinikum. Das Risiko einer Potenzstörung oder gar Impotenz sei nicht zu unterschätzen. Bereits 2 Prozent der Männer, die 40 Jahre sind, leiden unter Potenzstörungen. Bei über 70-Jährigen liegt der Anteil schon bei 60 Prozent. Besonders gefährdet sind ältere Raucher mit Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes. Vorsicht ist bei Einnahme von Medikamenten angebracht: „Fast alle Mittel, die beispielsweise den Blutdruck senken, verursachen Potenzstörungen“, erläutert der Urologe. Anderseits gebe es eine Vielzahl von Medikamenten zur Behandlung von Potenzstörungen, so dass Geschlechtsverkehr möglich sei. Raucher, Diabetiker, Bluthochdruckpatienten und bereits im Beckenbereich operierte Männer sind besonders gefährdet, schneller und stärker an Potenzstörungen zu erkranken. Durch diese Störungen erhöht sich auch das Risiko eines Herzinfarktes. Deshalb rät der Mediziner zu einer bewussten Vorbeugung: „Die einzige Methode, um diese Mikrogefäßveränderung zu vermeiden, ist die Änderung der Lebensweise. Besonders die Blutfette sollten gesenkt werden.“ Wirth begrüßte die Entwicklung, dass sich immer mehr Männer frühzeitig nach den Ursachen der Erkrankung erkundigen.

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