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12.07.2004 00:00 Uhr |
Union streitet weiter über
Gesundheitsreform
12.07. dpa. In der Union droht ein neuer
Konflikt über ihre eigene Gesundheitsreform. Der stellvertretende CDU-
Vorsitzende Jürgen Rüttgers hat sich für eine Ausgestaltung der
Kopfpauschale ausgesprochen, die der von CDU-Chefin Angela Merkel
favorisierten «Gesundheitsprämie» in der Krankenversicherung teilweise
widerspricht. Rüttgers Prämienmodell findet auch in der CSU Anhänger. In
einem Positionspapier, das der dpa am Montag in Berlin vorlag, schlägt
Rüttgers eine grundsätzlich einheitliche «Bürgerprämie» vor. Jedoch sollen
je nach Einkommen Zu- oder Abschläge vorgenommen werden, die aus der
Bürgerkasse selbst zu finanzieren seien. Rüttgers begründet dies mit dem
Hinweis: «Eine reine Finanzierung des Solidarausgleichs aus dem
Steueraufkommen ist nicht möglich». Für einen zweiten Solidarausgleich soll
ein Sondervermögen aus Steuermitteln gebildet werden. Daraus sollen die
Prämien für Kinder und Altersrückstellungen für Menschen mit geringem oder
keinem Einkommen gebildet werden. Nach dem von der CDU in Leipzig
beschlossenen Modell soll die Prämie für alle Bürger gleich sein.
Nichtraucher klar in der Mehrheit
12.07. dpa. Gut zwei Drittel der
Bundesbürger bezeichnen sich als Nichtraucher. Während 69 Prozent bei einer
repräsentativen Umfrage angaben, nicht zu rauchen, bekannten sich nur 19
Prozent als Raucher. 12 Prozent nannten sich Gelegenheitsraucher, so das
Ergebnis einer Forsa-Umfrage bei 1005 Menschen. Die meisten Raucher sind bei
den Männern im Alter unter 45 Jahren zu finden. Mehr als die Hälfte der
Deutschen (52 Prozent) hält laut Umfrage drastische Antiraucher-Kampagnen
für sinnvoll. Die größte Zustimmung fanden die Kampagnen mit 64 Prozent bei
den unter 30-Jährigen. Auf dem Schulhof sollte nach dem Willen der großen
Mehrheit der Deutschen gar kein blauer Dunst mehr wehen dürfen. In einer
Umfrage des Instituts TNS Infratest für den «Spiegel» sprachen sich 86
Prozent der 1000 Befragten für ein generelles Rauchverbot auf dem Pausenhof
aus. Unter den 14- bis 19-Jährigen war nach der «Focus»-Umfrage der
Widerstand gegen das Rauchverbot mit 44 Prozent deutlich höher.
Bayer-Beschäftigungspakt soll Stellen erhalten
12.07. dpa. Der Bayer-Konzern wird im
laufenden und im kommenden Jahr an den deutschen Standorten 1000
Arbeitsplätze weniger abbauen als bislang geplant. Dies sieht ein neuer
Beschäftigungspakt vor, den Vorstand und Konzernbetriebsrat am Montag in
Leverkusen vorstellten. Damit sollen sich die Einsparungen auf 3000
Arbeitsplätze beschränken. Bayer-Gesamtbetriebsratschef Erhard Gipperich
betonte, nur mit diesen Garantien hätten sich die Arbeitnehmervertreter im
Aufsichtsrat dazu durchringen können, die Entscheidung zur Ausgliederung der
Chemiesparte mitzutragen. Kernpunkte der Gesamtbetriebsvereinbarung sind
darüber hinaus ein Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis 2007 und
die Beibehaltung des Ausbildungsniveaus.
Karlsruhe: Haschisch bleibt
verboten
09.07. dpa. Der Besitz von Haschisch auch in geringen Mengen bleibt verboten.
Dies hat das Bundesverfassungsgericht am Freitag klargestellt. Die 3. Kammer
des Zweiten Senats bekräftigte einen Senatsbeschluss von 1994 und wies eine
Vorlage des Amtsgerichts Bernau (Brandenburg) als unzulässig zurück. Nach
Auffassung des Amtsgerichts ist der Konsum von Cannabisprodukten
ungefährlicher als bisher angenommen. Dagegen sehen die Karlsruher Richter
nach wie vor «nicht unbeträchtliche Gefahren und Risiken» des
Haschischkonsums.
Alcopops: Einspruch gegen Sondersteuer
09.07. dpa. Der Bundesrat hat die von
Rot-Grün beschlossene Sondersteuer auf alkoholische Mixgetränke, die so
genannten Alcopops, zum zweiten Mal abgelehnt. Die Unionsmehrheit der
Länderkammer legte am Freitag erneut Einspruch gegen das Gesetz der
Regierungskoalition ein. Diesen Einspruch kann der Bundestag bei seiner
anschließenden Sondersitzung mit Kanzlermehrheit zurückweisen. Im
Vermittlungsausschuss hatte es bei drei Anläufen keine Verständigung
zwischen den Regierungs- und Oppositionsparteien gegeben. Als Sondersteuer
auf die bei Jugendlichen besonders beliebten Süßgetränke sind - abhängig von
Flaschengröße und Alkoholgehalt - zwischen 80 und 90 Cent pro Flasche
geplant. Dies soll die jungen Leute vom Kauf abhalten. Im vergangenen Jahr
boomte der Alcopop-Absatz mit einem Plus von rund 50 Prozent. Nach Ansicht
der Bundesregierung verführen die Getränke zum frühen und regelmäßigen
Alkoholkonsum. Sollte der Bundestag den Einspruch wie erwartet mit der
erforderlichen Mehrheit von 301 Stimmen zurückweisen, kann die
Alcopop-Sondersteuer vom 2. August an erhoben werden.
Wetter macht vielen zu schaffen
09.07. dpa. Schlecht gelaunt, schlapp,
erkältet - das Wetter macht einer Umfrage zufolge vielen Deutschen zurzeit
zu schaffen: Fast jeder Dritte (30 Prozent) fühlt sich total lustlos, wie
das Meinungsforschungsinstituts Emnid bei der Befragung von 1002 Menschen
für die TV-Zeitschrift «Bildwoche» herausgefunden hat. Fast jeder Fünfte (21
Prozent) gab sogar an, das Wetter mache ihn krank. Nur 9 Prozent der
Deutschen fliehen jedoch kurz entschlossen in den Süden. Frauen leiden der
Umfrage zufolge stärker als Männer unter dem Wetter. 38 Prozent fühlen sich
lustlos, 27 Prozent krank und 21 Prozent haben schlechte Laune.
Erklärung zur Ernährung
08.07. dpa. Einen
verstärkten Kampf gegen Übergewicht und Diabetes haben Experten auf einer
internationalen Gesundheitskonferenz in Heidelberg gefordert. In einer am
Donnerstag verabschiedeten «Heidelberger Erklärung» plädierten sie dafür,
der Prävention im Rahmen der Gesundheitsvorsorge absolute Priorität
einzuräumen. Dies müsse vor allem in Schulen, Kindergärten und Betrieben
geschehen. Die Experten sprachen sich auf der Konferenz der Burda-Akademie
zum Thema «Die Zukunft der Medizin - Das neue Bild der Menschen» zudem für
eine Förderung der Produktion von gesunden Kindernahrungsmitteln aus. Auch
sollte in Gemeinschaftsküchen verstärkt «gesundes Essen» angeboten werden,
hieß es. Unterzeichner der «Heidelberger Erklärung» waren unter anderen der
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention,
Hans-Herman Dickhuth, der Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft,
Wieland Kiess und der Präsident der Kassenärztlichen Bundesvereinigung,
Manfred Richter-Reichhelm. Ferner wurde die Erklärung vom Bundesvorsitzenden
des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, und von
CSU-Gesundheitsexperte Horst Seehofer unterzeichnet.
Nur wegen Attest zum Arzt
08.07. dpa. Die
Angst vor einem Ruf als Blaumacher lässt Arbeitnehmer unnötig zum Arzt
gehen. Einer Studie der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) zufolge
suchten im Schnitt mehr als 21 Prozent der Versicherten den Arzt nur deshalb
auf, um ein Attest für ihren Arbeitgeber zu bekommen. «Damit waren in Hessen
rund 117.000 Arztbesuche überflüssig», sagte DAK-Geschäftsführer Willi Leber
am Donnerstag in Wiesbaden. Auch die Praxisgebühr halte die Menschen nicht
ab, schon am ersten Krankheitstag zum Arzt zu gehen.
Wenn Staatschefs dement werden
08.07. dpa. Millionen von Todesopfern
wären nach Ansicht britischer Forscher verhindert worden, wenn sich der
sowjetische Diktator Josef Stalin einer psychiatrischen Behandlung
unterzogen hätte. Stalin (1879-1953) habe unter Demenz gelitten. Dieser
Leistungsabbau im Gehirn habe möglicherweise sadistische Persönlichkeitszüge
und chronische Paranoia stärker hervortreten lassen. Dies berichteten
britische Forscher nach Pressemeldungen vom Donnerstag auf einem
Psychiater-Kongress in Harrogate (Nordengland). Nach Angaben des
Wissenschaftlers George El-Nimr vom Harplands Hospital (Newcastle under Lyme)
hatte ein britisches Team den möglichen Einfluss von Demenz auf sieben
Staatsoberhäupter untersucht. Ergebnis: Unerkannte Demenz kann das Schicksal
von Nationen beeinflussen - und das der Welt. Bei dem früheren
US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt habe die Erkrankung vermutlich seine
Verhandlungen mit Stalin am Ende des Zweiten Weltkriegs beeinträchtigt. Auch
der überraschende Rücktritt des britischen Labour-Premiers Harold Wilson
1976 habe vermutlich mit Demenz zu tun gehabt.
Regierung kommt Industrie entgegen
07.07. dpa. Die Bundesregierung will der
Pharmaindustrie bei der geplanten Preisregulierung für patentgeschützte
Arzneimittel entgegenkommen. Dennoch soll an dem zur Entlastung der
Krankenkassen ins Auge gefassten Einsparziel von einer Milliarde Euro
unverändert festgehalten werden. Dies ist nach dpa-Informationen das
Ergebnis eines Treffens von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mit den
Vorstandschefs großer deutscher Pharmafirmen. Es ging am Dienstagabend nach
gut dreistündiger Dauer in Berlin zu Ende. Ausschlaggebend für das
Entgegenkommen war dem Vernehmen nach der Wunsch auch der Bundesregierung,
den Pharmastandort Deutschland zu stärken. Auch Gesundheitsministerin Ulla
Schmidt und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (beide SPD) nahmen an dem
Treffen im Kanzleramt teil. Die Details des Kompromisses müssen noch
festgelegt werden. Der Streit drehte sich um die geplanten Festbeträge für
patentgeschützte Medikamente ohne eindeutigen Zusatznutzen. Die Regierung
erhofft sich von der Regelung Einsparungen von rund einer Milliarde Euro.
Die Pharmafirmen kritisierten die Einbeziehung patentgeschützter Medikamente
als Aushöhlung des Patentschutzes und warnten vor negativen Folgen für die
Branche. Der Regierungsberater und Gesundheitsökonom Karl Lauterbach hatte
zuvor vor weiteren Zugeständnissen gewarnt. Die Bundesregierung riskiere
ihre Glaubwürdigkeit, sagte er der «Süddeutschen Zeitung» (Mittwoch). «Den
Schaden hat der Patient, ihm werden weiter teure Scheininnovationen
verordnet.» Für die Detailregelung soll es nun weitere Gespräche des
gemeinsamen Ausschusses Ärzte/Krankenkassen mit der Pharmaindustrie geben,
sagte der Regierungssprecher Bela Anda.
Gewerkschaft will Krankenkassen mit Steuermitteln
sanieren
07.07. dpa. Die Industriegewerkschaft
Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) hat eigene Vorschläge für eine
grundlegende Reform des Gesundheitswesens vorgelegt. IG BCE-Chef Hubertus
Schmoldt plädierte in der «Berliner Zeitung» (Mittwoch) dafür, die
beitragsfreie Mitversicherung von Familienmitgliedern beizubehalten, die
Kassen aber aus Steuermitteln mit 15 Milliarden Euro zu entlasten. Dies sei
sachgerecht, weil es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handele.
Ein solcher Schritt schaffe auch Spielraum für Beitragsenkungen. Aus Sicht
Schmoldts muss auch ein grundlegend reformiertes Gesundheitssystem soziale
Ausgleich-Elemente beinhalten. «Genauso hält die IG BCE daran fest, dass die
Arbeitgeber weiterhin ihren Beitrag zur Finanzierung der Krankversicherung
leisten.» Eine einseitige Entlastung auf Kosten der Versicherten und
Patienten lehne seine Gewerkschaft ab, betonte Schmoldt.
Vogelgrippe macht sich in Asien wieder breit
07.07. dpa. Die Vogelgrippe ist innerhalb
weniger Tage in drei Ländern Asiens ausgebrochen. In Chinas Ostprovinz Anhui
haben Behörden das auch für Menschen gefährliche Virus H5N1 identifiziert.
Auf einer Hühnerfarm in Thailand sind nach staatlichen Angaben vom Mittwoch
2000 Tiere an der Krankheit gestorben. In Vietnam waren vor einer Woche
mindestens 3000 Hühner verendet. Nach der Bestätigung des Verdachtsfalls in
China ordneten Provinzbehörden an, alles Geflügel im Umkreis von drei
Kilometern von der betroffenen Farm zu töten. Zudem sollten alle Farmen in
der Provinz Anhui überwacht werden. Auch in der Südprovinz Guangdong
herrscht erhöhte Aufmerksamkeit. Das Virus könnte nach Vermutungen des
Landwirtschaftministeriums durch Zugvögel übertragen worden sein.
Staatlichen Medien zufolge waren die ersten Tiere auf der Farm in der Stadt
Chaohu (Provinz Anhui) bereits am vergangenen Samstag gestorben.
38 Millionen HIV-Infizierte
06.07. dpa. 4,8 Millionen Menschen haben
sich im Jahr 2003 mit dem Aidserreger HIV angesteckt - so viele wie in
keinem Jahr zuvor. Die Zahl der Infizierten steigt damit von etwa 35
Millionen im Jahr 2001 auf etwa 38 Millionen Ende 2003, berichtete das
Aidsbekämpfungsprogramm UNAIDS der Vereinten Nationen (UNAIDS) am Dienstag
in London und Genf. 2003 seien rund 2,9 Millionen Menschen an der
Immunschwäche gestorben. Seit seiner Entdeckung 1981 hat Aids damit weit
mehr als 20 Millionen Menschen getötet, heißt es im «Report zur globalen
Aids-Epidemie 2004». Durch eine veränderte Statistik sind dessen Zahlen
nicht direkt mit den vorherigen vergleichbar. Keinesfalls seien die Daten
aber ein Zeichen dafür, dass sich die Epidemie verlangsamt habe, berichtet
UNAIDS. Aids sei ein neuer Typ eines «globalen Notfalls» und eine Bedrohung
der Entwicklung des Menschen, schreibt UN-Generalsekretär Kofi Annan im
Vorwort des Berichts. Höchst alarmierend sei der Ausbruch neuer, schnell
wachsender Aidsepidemien in Osteuropa und Asien, warnt UNAIDS-Chef Peter
Piot. Zusammen mit vielen Hilfsorganisationen verlangte er von den reichen
Ländern mehr Geld im Kampf gegen das Virus. Piot schätzt, dass dafür im Jahr
2005 rund 12 Milliarden Dollar (9,8 Milliarden Euro) nötig sind. Nach
Angaben des «Global Fund to fight Aids, Tuberculosis and Malaria» werden vom
Jahr 2007 an weltweit jährlich 20 Milliarden Dollar (16,4 Milliarden Euro)
zur weltweiten Aidsbekämpfung benötigt. Von den 5 bis 6 Millionen Menschen
in den armen Ländern, die dringend Medikamente gegen das Virus benötigen,
haben dem Report zufolge nur etwa sieben Prozent Zugang dazu. Täglich
infizieren sich rund 16 000 Menschen neu, etwa alle 6 Sekunden einer. Die
Hälfte aller Neuinfizierten ist 15 bis 24 Jahre alt. In 38 Ländern
verringert Aids inzwischen die durchschnittliche Lebenserwartung.
Seehofer kritisiert erneut Unions-Konzept
06.07. dpa. Der CSU-Sozialexperte Horst
Seehofer hat erneut das Konzept der Schwesterpartei CDU zur
Gesundheitsreform kritisiert. Die Einführung einer Gesundheitsprämie würde
einseitig die Besserverdiener entlasten, sagte Seehofer am Dienstag im
Münchner Presseclub. Da die Union zudem Steuersenkungen auch für die oberen
Einkommensschichten plane, käme es zu einer Doppelentlastung: «Eine solche
Schere würde auch der beste Hochglanzprospekt nicht erklären können.» Die
CSU arbeitet derzeit an einem Modell, wie der soziale Ausgleich nicht über
die Steuern, sondern innerhalb des Systems der Krankenversicherung
finanziert werden kann. Eine Entscheidung soll Ende Juli fallen. Bis Ende
des Jahres wollen CDU und CSU dann einen gemeinsamen Vorschlag präsentieren.
«Ich gehe davon aus, dass wir zueinander finden», sagte Seehofer. Er sei
bereit, eine Lösung mitzutragen, solange die soziale Balance gewährleistet
bleibe. Das habe er mit CSU-Chef Edmund Stoiber vereinbart.
Ärzte: Hausarztmodell auf Wirtschaftlichkeit testen
06.07. dpa. Nach der Ankündigung von
Hausarztmodellen durch mehrere Krankenkassen haben Ärzte einen
Wirtschaftlichkeitsnachweis für die geplante Neuregelung verlangt. Das
Hausarztmodell mit einer möglichen Erstattung der Praxisgebühr sei «nichts
anderes als ein billiger Köder der Kassen, um ihre Mitglieder zu halten»,
sagte der stellvertretende Vorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Hans-Martin
Hübner, am Dienstag in Berlin. Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
forderte, bei ihnen die Praxisgebühr komplett zu streichen, weil die
Patienten in der Regel nur zu einem Zahnarzt gingen. Das Hausarztmodell ist
am 1. Juli von der AOK Sachsen-Anhalt als bislang einziger landesweiter
Kasse eingeführt worden. Die Versicherten dieser AOK können die Hälfte der
40 Euro Praxisgebühr jährlich sparen, wenn sie sich verpflichten, immer
zuerst den Hausarzt aufzusuchen und sich gegebenenfalls zum Facharzt
überweisen zu lassen. Hübner sagte, die Kassen blieben bislang den Beweis
schuldig, ob das Hausarztmodell Kosten spare. Nach einer repräsentativen
Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der Allgemeinen Ortskrankenkassen (WidO)
nutzten bereits jetzt 93 Prozent aller Befragten einen Hausarzt.
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