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PZ Nachrichten

Datum 17.07.2000  00:00 Uhr

PZ Pharmazeutische Zeitung Govi-Verlag PZ +++ Nachrichten +++   VFA trotz Umsatzzuwachs unzufrieden
18.07. PZ. Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) hat in Berlin die starke Ausdehnung der Re- und Parallelimporte um über 50 Prozent im ersten Quartal des Jahres kritisiert. Den international tätigen Pharmaunternehmen gingen dadurch hohe Beträge verloren, ohne dass die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) nennenswerte Einsparmöglichkeiten hätten, kritisierte VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer. Sie forderte die Abschaffung der gesetzlichen Reimport-Förderklausel und darüber hinaus auch der Budgets und der Festbeträge. All dies habe sich als Hemmschuh für die High-Tech-Branche erweisen. Nach Beobachtungen des VFA verzichten die Ärzte unter Budgetdruck zunehmend auf innovative Präparate. Yzer wies darauf hin, dass die Zahl der abgesetzten Arznei-Packungen "seit Jahren abnimmt". Im April sei mit 119 Millionen Packungen der bisher niedrigste Monatsabsatz überhaupt registriert worden. Im vergangenen Jahr haben die 36 VFA-Mitgliedsunternehmen 5,8 Milliarden DM für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Mit der Einführung von 31 neuen Wirkstoffen sei der therapeutische Fortschritt weiter vorangetrieben worden. Von Januar bis Mai 2000 ist nach Angaben Yzers der Arznei-Umsatz auf dem inländischen Apothekenmarkt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um 5,5 Prozent auf 12,73 Milliarden DM (Herstellerabgabepreise) gestiegen.

Nexus geht an den Neuen Markt
18.07. dpa. Anleger können die neuen Aktien der Nexus AG in einer Preisspanne von elf bis 14 Euro zeichnen. Der Emissionspreis werde nach Abschluss des Bietverfahrens (Bookbuilding) am 21. Juli bekannt gegeben, teilte der Systemanbieter von Softwarelösungen für das Gesundheitswesen mit. "Der klassische Gesundheitsbereich wird dem Anspruch gerecht werden müssen, zunehmend Kosten zu senken und Leistungen zu verbessern", sagte Vorstandschef Ralf Gropengießer. Nexus wolle den Marktanteil seines Kernprodukts, der digitalen Patientenakte MedFolio, von derzeit 15 auf 35 Prozent im nächsten Jahr ausbauen. Die Patientenakte soll außerdem von der elektronischen zu einer Internet-basierten Form weiterentwickelt werden, die zeit- und ortsunabhängig - zum Beispiel bei Notfällen - abgerufen werden kann. Mit dem Kapital aus dem Börsengang solle verstärkt in Tochtergesellschaften und internationale Märkte investiert werden, sagte Gropengießer. Der Umsatz (1999: 45 Millionen DM) soll bis 2003 jedes Jahr um 53,3 Prozent wachsen.

Keuchhusten in Brandenburg
18.07. dpa. Die Zahl der Keuchhusten-Erkrankungen im Land Brandenburg ist seit Jahresbeginn sprunghaft gestiegen. "In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden fast 70 Prozent mehr Fälle als im gleichen Zeitraum des Vorjahres registriert", sagte der Sprecher des Potsdamer Gesundheitsministeriums, Thomas Wendt, am Dienstag der dpa. Bis jetzt seien über 400 Fälle gemeldet worden - mehr als im gesamten vergangenen Jahr mit 384 Erkrankungen. Nach Auskunft des Brandenburger AOK-Sprechers Jörg Trinogga waren es 1997 landesweit noch rund 250 Fälle. Vor Einführung der Meldepflicht für Keuchhusten im Jahr 1996 seien beispielsweise 1992 weniger als 90 Erkrankungen registriert worden; dem Zeitungsbericht zufolge waren es 1989 nur neun. "Dies lag an der vollständigen Durchimpfung zu DDR-Zeiten", erläuterte Trinogga. Wendt hält es für möglich, dass die Kassen Schuld am Anstieg der Erkrankungen ind. "Seit sie sich weigern, die Kosten für die Wiederholungsimpfung zu tragen, nimmt der Impfschutz ab.". Die Ursachen sollen noch genau analysiert werden. Trinogga bezeichnete die Kritik als "Kurzschluss", da die Auffrischungsimpfung nach einem Beschluss der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen mit Hinweis auf die unzureichende Datenlage erst seit Anfang April nicht mehr übernommen werde.

BMG rudert bei Internet-Apotheken zurück
17.07. PZ. Die Äußerungen der Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer zum Internethandel mit Medikamenten sind nach Angaben ihres Ministeriums in einigen Medien falsch wiedergegeben worden. Die Ministerin habe sich bei ihrem Besuch in Washington nicht für eine Ausweitung des elektronischen Arzneimittel-Versandhandels stark gemacht, unterstrich eine Sprecherin des Ministeriums. Gegenstand der Informationsreise seien ausschließlich die in den USA entwickelten Sicherheitsstandards für elektronische Vertriebswege gewesen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt könne keine Aussage darüber gemacht werden, ob im Bundesgesundheitsministerium über eine Lockerung des Apothekenmonopols für rezeptpflichtige Arzneimittel nachgedacht werde. Die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände kritisiert dennoch scharf den "unvorstellbaren Kurswechsel" des BMG. Ohne Not habe Andrea Fischer eine Diskussion um legalen Internet-Handel mit Medikamenten eröffnet. Arzneimittelsicherheit und Verbraucherschutz würden durch einen Internethandel gefährdet.

Bundesrat verabschiedet Approbationsordnung
17.07. PZ. Der Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause einer Änderung der Approbationsordnung für Apotheker zugestimmt. Damit sollen Apotheker in ihrer Ausbildung künftig unter anderem stärker auf die Information und Beratung von Patienten und Ärzten vorbereitet werden. Zu den wichtigsten Veränderungen zählt das neu eingeführte Fach "Klinische Pharmazie". Dieses Lehrfach soll eine patientenorientierte Pharmazie vermitteln. Zugleich soll die Fächergruppe Medizin und Pharmakologie verstärkt werden. Der Umfang praktischer Lehrveranstaltungen wird reduziert, dafür soll es mehr Seminare zur vertieften theoretischen Ausbildung geben. Mit dieser Neugewichtung soll die Apothekerausbildung vor allem an europäische Ausbildungsstandards angeglichen werden.

Prostavasin wieder über Großhandel
17.07. PZ Schwarz Pharma Deutschland hat sich den Argumenten und Bedenken der Apotheker nicht verschlossen und ab 15. August den Direktvertrieb für Prostavasin® eingestellt. Wie das Unternehmen in einer Stellungnahme mitteilt, habe es "aus guten Gründen seit dem 1. April 2000 Prostavasin® im Direktvertrieb ausgeliefert". Diese Gründe seien auch heute noch richtig. Inzwischen hätten Schwarz Pharma Deutschland eine Reihe sachlich fundierter Einwände beteiligter Apotheker erreicht, die die Firma überzeugt und zum Umdenken veranlasst haben. Insbesondere in Gesprächen mit dem Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Hermann Stefan Keller, und Professor Dr. Rainer Braun, Geschäftsführer Pharmazie der ABDA, seien alle Aspekte, die Patienten und Apotheker belasten könnten, eingehend diskutiert worden. So könne es in seltenen Ausnahmefällen, zum Beispiel bei Dialyse-Patienten, doch erforderlich sein, einem Patienten Prostavasin innerhalb weniger Stunden zur Verfügung zu stellen.

Apotheker sind selten krank
14.07. dpa. Arbeitslose sind besonders häufig krank Ärzte und Apotheker dagegen außerordentlich selten; Verheiratete sind gesünder als Singles. Das hat das Statistische Bundesamt bei einer Befragung zum Gesundheitszustand der Bevölkerung festgestellt. Nach den am Freitag veröffentlichten Untersuchungsergebnissen waren im April diesen Jahres elf Prozent der Verheirateten krank oder unfallverletzt. Bei Geschiedenen betrug die Quote 16 Prozent und bei Verwitweten 24 Prozent. Bei Erwerbstätigen ermittelten die Statistiker acht Prozent Kranke oder Verletzte, bei Erwerbslosen aber zwölf Prozent. Kein Unterschied hinsichtlich der Häufigkeit von Krankheiten und Verletzungen zeigte sich dagegen beim Vergleich zwischen Frauen und Männern. Insgesamt waren bei dieser Zusatzbefragung zu der regelmäßigen Mikrozensuserhebung im April diesen Jahres elf Prozent der Menschen in Deutschland krank oder unfallverletzt. Zu den Berufsgruppen mit dem niedrigsten Anteil an Kranken zählen Ärzte und Apotheker sowie Unternehmer und Unternehmensberater. Von ihnen waren jeweils nur fünf Prozent in ihrer Gesundheit beeinträchtigt. Die höchsten Werte wurden beim Dienst- und Wachpersonal mit elf Prozent sowie im Post- und Fernmeldewesen mit zehn Prozent festgestellt. Bei Beamten waren es 8,6 Prozent, bei Angestellten 7,1 Prozent. Auch bei Menschen, die überwiegend von Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld leben, war die Krankheitsquote mit 13 und zwölf Prozent größer als bei den Erwerbstätigen (acht).

Tropeninstitut warnt vor "Masern-Partys"
14.07. dpa. So genannte Masern-Partys sind nach Angaben des Münchner Tropeninstituts ein gefährlicher Trend in Deutschland. Immer mehr Eltern schickten ihre Kinder zu Partys mit Infizierten, damit sie sich dort anstecken und durch die Erkrankung auf natürlichem Weg immun werden. Dies sei ein "grob fahrlässiges" Verhalten der Eltern, warnte Eberhard Plassmann, Vorstand der Bayerischen Gesellschaft für Tropenmedizin, am Donnerstag. Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Das Risiko, an einer Masern-Enzephalitis zu erkranken, liege bei eins zu 1.000 bis 2.000. Jeder fünfte Patient mit Masern-Enzephalitis sterbe. Auch bei Überlebenden gebe es in bis zu 30 Prozent der Fälle Schwerstbehinderungen. Zusätzlich sei die Gefahr von tödlich verlaufenden Spätfolgen gegeben. Plassmann wies darauf hin, dass ein sicherer Schutz gegen Masern die gut verträgliche Impfung sei.

Krebstote durch Radon in Innenräumen
14.07. dpa. Bis zu sieben Prozent aller Lungenkrebs- Todesfälle in Deutschland hängen nach Ansicht von Experten mit der Radon-Belastung von Innenräumen zusammen. Darauf hat Heinz-Jörg Haury vom GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg bei München hingewiesen. Das radioaktive Edelgas sei aus natürlichen Gründen als Zerfallsprodukt im Boden vorhanden und könne in Innenräume dringen, wenn die Fundamente der Häuser nicht genügend abgedichtet seien. "Wenn mehr als 250 Becquerel pro Kubikmeter Luft gemessen werden, sollte man etwas tun", sagte Haury bei einem Festakt zum 40-jährigen Bestehen des Forschungszentrums in einem dpa-Gespräch in München. Es gebe Häuser, in denen die Belastung bis zu 10 000 Becquerel betrage. Bundesweit seien Hunderttausende von Häusern von der Radon-Problematik betroffen. Bei ungenügend abgedichteten Fundamenten werden demnach vor allem in Keller- und Erdgeschossräumen teilweise hohe Radon-Konzentrationen gemessen. Besonders betroffen seien ältere Häuser und davon vor allem nicht unterkellerte Gebäude. Zur Vorbeugung gegen ein erhöhtes Krebsrisiko solle man häufiger lüften, einen Lüfter einbauen oder den Boden gut abdichten lassen, was aber die teuerste Lösung sei.

Fischer will Arzneivertrieb über Internet
13.07. dpa. Der Vertrieb von Arzneimitteln über das Internet sollte nach Ansicht von Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) in Deutschland erlaubt werden. Der E-Commerce-Markt für Medikamente in den USA sei vorbildlich, sagte sie am Mittwoch nach Gesprächen in Washington. Sie wolle mitwirken, dass dieser Zugang in Deutschland nicht als Gefahr gesehen, sondern aktiv gestaltet werde. Fischer führte in Washington unter anderem Gespräche mit ihrer Amtskollegin Donna Shalala und informierte sich über die Forschungen zur Biomedizin und Gentechnik. Sie merkte an, dass die Gesundheitssysteme beider Länder zu unterschiedlich seien, um direkte Vergleiche ziehen zu können. Bei der in Deutschland zunehmend diskutierten Qualitätskontrolle medizinischer Leistungen seien die Amerikaner aber weit voraus, so dass der vereinbarte Erfahrungsaustausch sehr nützlich sein werde.

AMG-Novelle beschleunigt Nachzulassung
13.07. dpa. Die Nachzulassung von in Deutschland gehandelten Medikamenten soll durch mehr Personal beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bonn) beschleunigt werden. Nach Angaben von Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) vom Mittwoch könnten mit dem Einsatz von 150 zusätzlichen Mitarbeitern rund 20 000 Mittel mit vorläufiger Zulassung bis 2005 eine ordentliche Zulassung erhalten. Eine entsprechende Novelle des Arzneimittelgesetzes trat am Mittwoch in Kraft. Die Neuregelung betrifft Arzneien, die bereits vor 1978 auf den Markt kamen und bis heute nur «fiktiv» zugelassen sind. Der Gesetzgeber hatte 1978 die Zulassungsregeln verschärft, aber lange Übergangsfristen für die 140 000 bereits im Verkehr befindlichen Medikamente eingeräumt. Mit der Novelle werde das Verfahren der Nachzulassung gestrafft und den Regelungen über die Neuzulassungen angepasst, teilte das Bundesministerium für Gesundheit in Bonn mit. Die Koalition regierte mit der Neuregelung auf eine Mahnung der EU-Kommission, die bereits vor dem Regierungswechsel 1998 die schleppende Nachzulassung bemängelt hatte. Nach Ansicht der EU- Kommission verstieß die bisherige Nachzulassung zudem gegen die EU- Richtlinien zur Arzneimittelsicherheit.

Alzheimer-Therapie nimmt erste Hürde
12.07. dpa. Ein experimenteller Impfstoff gegen die Alzheimer-Krankheit ist nach ersten Erkenntnissen seines Herstellers auch für Menschen sicher und unbedenklich. Der Impfstoff hatte die Alzheimer-Krankheit im Tierversuch zum Stillstand gebracht und teils auch geheilt. Außerdem schützte er gesunde Mäuse vor der Entstehung dieser geistigen Demenz. Forscher der Pharmafirma Elan Pharmaceuticals stellten ihre Daten am Dienstagabend auf dem ersten Welt-Alzheimer-Kongress in Washington vor. Sie äußerten die Hoffnung, die erste Phase der klinischen Versuche an Menschen noch in diesem Jahr abzuschließen. Danach könnte die Vakzine in Phase II der Studie an Hunderten von Menschen in Großbritannien und den USA auf seine Wirksamkeit untersucht werden. Bei Mäusen hatte die Vakzine die Amyloid-Plaques im Hirn drastisch reduziert. Sprecher von Elan bezifferten den Abbau der Plaque auf bis zu 99 Prozent. Allerdings ist bisher noch nicht klar, ob Plaque die Ursache der Alzheimer-Krankheit ist oder nur ein von einem anderen, bisher noch unbekannten Prozess hervorgerufenes Symptom. Forscher des Brigham and Women's Hospital in Boston testeten eine ähnliche Substanz in Form von Nasenspray an Mäusen aus und fanden, dass sich nicht nur die Plaque in ihrem Hirn zurückbildete, sondern auch das Verhalten verbesserte. Nach Auskunft de amerikanschen Alzheimer-Gesellschaft leben gut zwölf Millionen Menschen weltweit mit dem Leiden, rund 900.000 davon in Deutschland.

Mutmaßlichem Vitaminkartell droht hohe Strafe
12.07. dpa. Internationalen Vitaminherstellern drohen nach Strafen in den USA nun auch hohe Bußgelder der Europäischen Union. Die EU-Kommission eröffnete ein Kartellverfahren gegen 13 Vitamin-Hersteller wegen mutmaßlicher Preisabsprachen, darunter auch die BASF AG (Ludwigshafen) und F. Hoffmann-La Roche AG (Basel). Weitere Namen betroffener Unternehmen aus Europa und Japan nannte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel nicht. Wegen illegaler Preisabsprachen für Vitamine in den USA und in Kanada hatte BASF nach ergänzenden Angaben bislang mehr als eine Milliarde DM für Bußen und Schadenersatz zahlen müssen. Die BASF zog wegen der Absprachen bereits personelle Konsequenzen. Hoffmann-La Roche musste im Zusammenhang mit den Vitaminpreisabsprachen bereits 500 Millionen Dollar Strafe zahlen. Für Hoffmann-La Roche kam das EU-Verfahren nicht überraschend; der Baseler Konzern hatte bereits mit einer Eröffnung in den ersten Monaten des Jahres gerechnet.

Fischer droht Ärger mit Kanzler
12.07. PZ. Steht die SPD noch hinter Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) und deren Politik? Gut informierte Kreise in Berlin kolportieren, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder unzufrieden ist und nach der parlamentarischen Sommerpause in einem Spitzengespräch mit Koalitionspolitikern "ernsthaft" über die Gesundheitspolitik diskutieren will. Nicht ausgeschlossen wird sogar, daß die Person Fischers zur Disposition steht. Fest steht: Bundestagsabgeordnete sind beunruhigt und berichten aus ihren Wahlkreisen von zunehmendem Unmut der Bürger wegen der Arzneimittelbudgetierung. Viele bekommen das restriktive Verordnungsverhalten der Ärzte offensichtlich zu spüren und sind darüber wütend. Auffällig ist auch, daß die SPD die GKV-Gesundheitsreform 2000 nicht auf der Erfolgsseite der bisherigen rot-grünen Regierungspolitik bucht. So hat der SPD-Fraktionschef Peter Struck am Mittwoch eine vierseitige Erfolgsbilanz der Koalition zur Halbzeit der Legislaturperiode vorgelegt, in der Fischers Reform mit keinem Wort erwähnt wird. Ebenso vermied es der Bundeskanzler in einem "Spiegel"-Gespräch, das am vergangenen Montag erschienen ist, die Gesundheitsreform zu erwähnen.
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