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21.03.2005  00:00 Uhr

  Künast für einheitliches Ernährungsmodell
21.03. dpa. Bundesernährungsministerin Renate Künast (Grüne) will den Wildwuchs von zum Teil irreführenden Ernährungsmodellen eindämmen. Dazu hat sie am Montag in Berlin ein eigenes, wissenschaftlich fundiertes Modell vorgestellt. Die neue, von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entwickelte „dreidimensionale Lebensmittelpyramide“ soll insbesondere Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, unter Anleitung geschulter Pädagogen spielerisch eine ausgewogene Ernährung nahe bringen. Innerhalb der Pyramide werden die Nahrungsmittel nach ihrer Zuträglichkeit eingestuft. Empfehlenswerte Produkte wie Obst, Gemüse, Fisch, fettarme Milchprodukte, mageres Fleisch, Rapsöl, Trink- und Mineralwasser stehen unten in der Pyramide und dürfen häufiger verzehrt werden. Für die Ernährung weniger wertvolle Produkte wie Fleischwaren, Eier, Butter, Schmalz, Süßigkeiten, Limonaden oder Energydrinks stehen an der Spitze und sollen sparsam verwendet werden. Welchen Anteil die jeweilige Gruppe wiederum an der täglichen Nahrungszufuhr einnehmen soll, wird auf dem Boden der Pyramide dargestellt: Viel Gemüse und Obst, wenn Brot, dann Vollkorn, wenig Fette, wenig Fleisch und viel Trinken (vornehmlich Trink- und Mineralwasser). Künast unterstrich, dass in diese Darstellung erstmals auch Getränke aufgenommen worden seien. Diese seien als Lebensmittel und potenzielle Dickmacher in Form von Softdrinks, Limonaden oder Energydrinks bislang eher unterschätzt worden.

Union für Beitragssenkungen der Krankenkassen
21.03. dpa. Ähnlich wie die Bundesregierung plädiert jetzt auch die Union für eine baldige Senkung der Krankenkassenbeiträge. Um den Kassen dies zu ermöglichen, sollte der im Gesetz festgeschriebene Zeitplan für den Schuldenabbau von vier auf sechs Jahre gestreckt werden, sagte Unionsfraktionsvize Wolfgang Zöller (CSU) der Tageszeitung «Die Welt» (Montag). Die Union sei bereit, mit Rot-Grün über eine entsprechende Korrektur zu reden, damit eine spürbare Beitragssenkung trotz Schuldenabbaus stattfinden könne. Die rot-grüne Bundesregierung und CDU/CSU hatten die Gesundheitsreform gemeinsam beschlossen. Trotz der Einsparungen von rund 9 Milliarden Euro im ersten Jahr sank der durchschnittliche Beitragssatz bisher aber nur von 14,3 auf 14,2 Prozent. Die Krankenkassen begründen dies mit ihrem hohen Schuldenstand und der Pflicht zum Schuldenabbau. Zöller sagte, die Union sei bei den Verhandlungen über die tatsächliche Höhe der aufgelaufenen Schulden getäuscht worden. Es sei damals von einem Schuldenstand von 4 Milliarden Euro ausgegangen worden, der laut Gesundheitsreform bis 2007 abzubauen ist. Tatsächlich habe das Volumen jedoch bei 8 Milliarden Euro gelegen. Zöller: «Weil die Verschuldung höher ist als ursprünglich veranschlagt, sollten wir den Zeitraum für den Schuldenabbau auf sechs Jahre strecken.» Für die Vertrauenswürdigkeit von Reformen, die mit dem Ziel einer Senkung der Lohnnebenkosten gemacht wurden, sei es «wichtig, dass die Menschen dies dann auch im Geldbeutel spüren».

Reform kostet Kranke bis 150 Euro monatlich
21.03. dpa. Die Gesundheitsreform belastet Kranke und Pflegebedürftige nach Berechnungen des Sozialverbands Deutschland (SoVD) mit zusätzlich 50 bis 150 Euro im Monat. Chronisch Kranke sind demnach noch stärker betroffen. In der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Montag) forderte SoVD-Präsident Adolf Bauer deshalb «als Sofortmaßnahme» die Wiedereinführung einer Härtefallregelung. Sie müsse Geringverdiener von allen Zuzahlungen - auch bei Brillen, Zahnersatz und Fahrtkosten - befreien. Bauer warnte, der wegen der Mehrkosten weit verbreitete Verzicht auf Behandlungen führe zu «mehr Leid» für Kranke und zu «erheblich höheren Kosten» für die Kassen. Deshalb sollten die finanziellen Anfangserfolge der Reform nicht überbewertet werden. Damit widersprach er der positiven Bilanz, die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und CDU/CSU ein Jahr nach der Reform gezogen hatten. Mit ihren Lobreden betrieben sie «Schönfärberei», sagte Bauer. Der Verbandspräsident wies die Behauptung der Ministerin zurück, die Bürger hätten sich mit der Reform arrangiert. Die Menschen seien entmutigt «und deshalb verstummen sie», meinte Bauer. Ausdrücklich lobte Bauer dagegen die von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) angekündigten Elemente einer für den Herbst angekündigten Pflegereform. Dazu gehören Verbesserungen für Demenzkranke sowie eine Aufwertung der häuslichen Pflege. Dafür sei sein Verband auch bereit, Kürzungen bei der Heimpflege zu akzeptieren, sagte der SoVD-Präsident. Gegen eine Pflegereform ohne Qualitätsverbesserungen werde der Verband allerdings Widerstand leisten.

Unterschätzte Insekten
18.03. dpa. Von Insekten übertragene Krankheiten wie Malaria und Läusefleckfieber treten nach Angaben von Wissenschaftlern immer häufiger auf. Es gebe ernst zu nehmende Hinweise, dass die Verschlechterung hygienischer Verhältnisse im Rahmen bewaffneter Konflikte und Naturkatastrophen dafür verantwortlich ist, teilte die Deutsche Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie mit. Die Zunahme betreffe nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die in den betroffenen Regionen stationierten Soldaten und Mitarbeiter ziviler Hilfsorganisationen. Mit diesem und anderen Themen wollen sich Insektenkundler vom 21. bis 24. März in Dresden befassen. Auch die heilende Wirkung von Insekten soll eine Rolle spielen. Sie gelten als potenzieller Lieferant für neue medizinische Wirkstoffe. «Die Artenvielfalt der Insekten ist viel größer als die der Pflanzen. Da tun sich ungeheure biochemische Möglichkeiten auf», sagte der Präsident der Gesellschaft, Konrad Dettner. Als Beispiel nannte er die Entwicklung neuer Antibiotika, die auch gegen resistente Erreger helfen. So habe ein Forscher aus Gießen in den Larven der Großen Wachsmotte ein neues Eiweiß entdeckt, das den Stoffwechsel von Bakterien störe.

Nordrhein-Westfalen: Krebsregister beschlossen
18.03. dpa. Europas größtes Krebsregister entsteht von Mai an in Nordrhein-Westfalen. Landesweit werden flächendeckend sämtliche sicher diagnostizierten Krebserkrankungen erfasst, wie die Deutsche Krebshilfe am Freitag in Bonn mitteilte. Ein entsprechendes Krebsregistergesetz hatte der Düsseldorfer Landtag am Donnerstag verabschiedet. Von dem in Münster angesiedelten Register erhoffen sich die Experten neue Erkenntnisse über Häufigkeit und Früherkennung von Krebserkrankungen. Die Krebshilfe, die das Projekt in den Anfangsjahren mit 3,2 Millionen Euro unterstützt, rief alle Bundesländer auf, entsprechende Register aufzubauen. Das Wissen über Krebs in Deutschland sei dringend verbesserungsbedürftig.

Sonderbeiträge schmälern Rente
18.03. dpa. Sonderbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung werden zur Jahresmitte auch die knapp 20 Millionen Rentner belasten. Selbst ohne nominelle Rentenkürzung wird der Durchschnittsrentner damit rund fünf Euro im Monat weniger zur Verfügung haben. Darauf wies der Direktor der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA), Klaus Michaelis, am Freitag in Berlin hin. Musterprozesse sollen angesichts der erwarteten Klagewelle für rasche Klärung sorgen. Einsprüche haben jedoch keine aufschiebende Wirkung. Die Sonderbeiträge zum 1. Juli für Zahnersatz und Krankengeld gehören zum Paket der Gesundheitsreform und führen zu einer Zusatzbelastung bei den Mitgliedern der gesetzlichen Krankenkassen von 0,45 Prozentpunkten des beitragspflichtigen Einkommens. Nach den Worten von Michaelis sind auch rund 700.000 privat oder freiwillig gesetzlich krankenversicherte Rentner betroffen. Ein zusätzlicher finanzieller Einschnitt kommt zum 1. April auf voraussichtlich 400.000 Rentner zu, die keine Kinder haben und jünger als 65 Jahre sind: Sie müssen dann den seit Jahresbeginn geltenden, bislang aber nicht erhobenen Sonderbeitrag zur Pflegeversicherung nachentrichten. Bei einer 1000-Euro-Rente schlägt sich das im April in einem einmaligen Abzugsbetrag von zehn Euro nieder, danach monatlich mit 2,50 Euro. Michaelis geht davon aus, dass ein Teil der Betroffenen ihre «Elterneigenschaft» noch nachweist und sich damit die Zahl der Belasteten reduziert.

Neue Methode zur Früherkennung von Hodenkrebs
17.03. dpa. Forscher der Universität in Kopenhagen haben eine neue Methode zur Früherkennung von Hodenkrebs entwickelt. Dabei reiche eine Samenprobe aus, um die Erkrankung bereits im Frühstadium vor der Ausbildung von Krebsgeschwülsten zu erkennen, berichtet das in München erscheinende Magazin „Ärztliche Praxis“ in seiner neuen Ausgabe. Die dänischen Forscher hatten ein Eiweiß identifiziert, das nur von bestimmten Hodenzellen im Frühstadium von Krebs produziert wird. Dieses Eiweiß namens AP-2gamma lasse sich mit einem markierten Antikörper in Samenproben nachweisen. In Deutschland bekommen dem Bericht zufolge sieben von 100.000 Männern Hodenkrebs. Trotz dieser relativ geringen Zahl seien Hodentumore bedeutsam, weil vor allem junge Männer zwischen 20 und 40 Jahren an ihnen erkranken. In dieser Altersgruppe sei er mit 20 bis 30 Prozent aller Krebsfälle die häufigste Tumorerkrankung von Männern.

Kinderärzte kritisieren Präventionsgesetz
17.03. dpa. Kinder und Jugendliche werden in dem geplanten Präventionsgesetz für eine bessere gesundheitliche Vorsorge nach Einschätzung der Kinderärzte kaum berücksichtigt. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) übte am Mittwoch in Köln massive Kritik an dem geplanten Gesetz. Es sei vor allem bei Früherkennung und Impfungen unzureichend und behebe nicht die Mängel des bisherigen Systems, sagte BVKJ-Präsident Wolfram Hartmann. «Jedes fünfte Kind in Deutschland ist heute entwicklungsgestört.» Ohne ein Umlenken werden dem Verband zufolge «Generationen von kranken Erwachsenen heranwachsen, für die jede Präventionsmaßnahme zu spät kommt, die die Systeme der Krankenkassen belasten und die dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen.» Die Lebensumstände der Jugend müssten verbessert werden mit Blick auf Bewegung, Ernährung und soziale wie intellektuelle Förderung im Elternhaus, verlangte der BVKJ. Das Präventionsgesetz müsse das Früherkennungsprogramm ausbauen und Untersuchungen bis zum 18. Lebensjahr gewährleisten. Nur so könnten Fehlentwicklungen rechtzeitig erkannt und therapiert werden. Kinder aus sozial benachteiligten Familien und mit mangelhafter Gesundheitsvorsorge hätten ein zwei- bis dreimal so hohes Krankheits- und Sterblichkeitsrisiko wie Altersgenossen aus stabilen Familien.

Lungenexperten fordern Beatmungspläne
17.03. dpa. Ein nationaler Grippe-Pandemie-Plan muss nach Ansicht von Lungenexperten dringend um Pläne zur Beatmung der Erkrankten erweitert werden. Bislang endeten alle Aktionspläne bei der Aufnahme der Patienten im Krankenhaus, kritisierte Professor Dr. Dieter Köhler auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie am Mittwoch in Berlin. Viele Grippe-Kranke bekämen jedoch auch Lungenentzündung. «In der kritischen Phase brauchen nicht wenige dieser Patienten eine Beatmung. Das ist aber mit den jetzigen Intensivstationen in keiner Weise zu leisten.» Anstelle der bislang vielerorts favorisierten invasiven Beatmung durch Intubation setzen die Experten deshalb auf die einfachere Maskenbeatmung. «Der große Vorteil ist die breite Verfügbarkeit. Es gibt zahlreiche Heimbeatmungsgeräte auf dem Markt, die relativ rasch mobilisierbar sind», sagte Köhler. Voraussetzung sei jedoch, dass die Kliniken Erfahrungen mit Maskenbeatmung habe. Entsprechende Empfehlungen für die Behandlung von Atemwegserkrankungen im Fall einer Grippe-Pandemie wird die Gesellschaft in Kürze veröffentlichen. Nach Absprache mit dem Robert Koch-Institut könnten diese Empfehlungen dann dem Pandemie-Plan angehängt werden.

Bundesbank gegen schnelle Beitragssenkung
16.03. dpa. Die Bundesbank hat sich gegen eine voreilige Senkung der Kassenbeiträge gewandt und damit erneut der rot-grünen Regierung widersprochen. Die Bank plädierte in einer Stellungnahme für den Gesundheitsausschuss des Bundestages dafür, vorrangig den Schuldenabbau voranzutreiben. Das Gesundheitsministerium wies dies mit ungewöhnlich scharfen Worten zurück: «Die Bundesbank kennt offenbar das Gesetz nicht», sagte der Ministeriumssprecher Klaus Vater am Mittwoch in Berlin auf Anfrage. Im Gesetz ist ein schrittweiser Schuldenabbau bis Ende 2007 vorgesehen. Die Union sieht sich in ihrer Ansicht bestätigt, dass die Kassenbeiträge hoch bleiben. Derzeit liegen sie im Durchschnitt bei 14,2 Prozent. Die Bundesbank hatte laut «Financial Times Deutschland» in ihrer Stellungnahme betont, zunächst müssten die Kassen ihre Schulden abbauen: «In der Tat ist vor allem unter dem Aspekt der Vorsicht ein möglichst schneller Schuldenabbau geboten.» Im Fall einer kräftigen Senkung der Beitragssätze würden sonst vielleicht bald erneut Beitragssatzerhöhungen nötig. Bundeskanzler Gerhard Schröder und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (beide SPD) hatte die Kassen wiederholt aufgefordert, angesichts der Milliardenüberschüsse von vier Milliarden Euro im Jahr 2004 weitere Beitragssenkungen vorzunehmen. Die CDU-Sozialpolitiker Andreas Storm und Annette Widmann-Mauz sehen die Warnungen der Bundesbank «vor Beitragssenkungen auf Pump» durch den Schätzerkreis der Gesetzlichen Krankenversicherung bestätigt. Die Einschätzungen von Experten der Krankenkassen und des Bundesversicherungsamtes gingen von steigenden Kassenausgaben im laufenden Jahr um fast zwei Prozent bei leicht rückläufigen Einnahmen aus. «Spielraum für Beitragssenkungen ist daher fast nicht mehr vorhanden», meinten die Oppositionspolitiker.

Licht-Forscher wollen Geld von Bundesregierung
16.03. dpa. Die Bundesregierung sollte nach Auffassung von Wissenschaftlern mehr Geld in die Biophotonik investieren. In diesem Forschungsbereich werden Verfahren entwickelt, bei denen Krankheiten mit Licht erkannt und geheilt werden können. «Andere Länder, etwa Japan und die USA, fördern die Biophotonik mit dreistelligen Summen», sagte Professor Dr. Jürgen Popp, Sprecher des bundesweiten Forschungsverbundes Biophotonik, am Mittwoch in Jena der dpa. Das Bundesforschungsministerium hat dieses Wissenschaftsgebiet seit 2001 mit 20 Millionen Euro gefördert, in diesem Jahr wurden weitere 25 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Unterstützt würden zahlreiche Projekte, die mit optischen Mitteln Krankheiten auf die Spur kommen, hieß es aus dem Ministerium: «Mit Hochdruck arbeiten Forscher an Methoden, um beispielsweise die Ursachen von Krebs und Infektionen zu finden oder die Behandlung von Allergien zu verbessern.» Mit Licht könne man zum Beispiel berührungslos von außen in Zellen schauen, ohne dass biologische Vorgänge gestört werden, erklärte Popp, Professor am Jenaer Institut für Physikalische Chemie.

Menschliches X-Chromosom entschlüsselt
16.03. dpa. Vier Forschergruppen haben gemeinsam das menschliche X-Geschlechtschromosom umfassend analysiert. Zusammen mit drei der weltgrößten Genomzentren in Großbritannien und den USA haben vier deutsche Gruppen diese Frucht von zwölf Jahren gemeinsamer Arbeit nun in der jüngsten Ausgabe des Fachjournals «Nature» (Bd. 434, S. 279) veröffentlicht. Schon seit langem interessieren sich Genetiker für die besondere Struktur des geschlechtsbestimmenden X-Chromosoms beim Menschen, weil dort häufig Gendefekte vorkommen. Die wiederum betreffen vor allem Männer, weil sie anders als Frauen nur ein X-Chromosom besitzen. Das männliche Geschlecht wird durch ein Y- und ein X-Chromosom bestimmt, das weibliche durch zwei X-Chromosomen. 99,3 Prozent des genhaltigen Anteils des X-Chromosoms seien nun detailliert sequenziert, teilten die Forscher mit. Obwohl sich nur etwa vier Prozent der menschlichen Gene auf diesem Chromosom befinden, werden ihm doch zehn Prozent aller bislang bekannten, nur auf ein Gen zurückzuführenden Erbkrankheiten zugeschrieben. Nun gelte es beispielsweise, zu den 45 bereits bekannten X-chromosomalen Genen, deren Defekte eine verzögerte geistige Entwicklung (mentale Retardierung) verursachten, rund 100 weitere zu identifizieren, die für dieses Krankheitsbild wesentlich seien, hieß es. Dies könne möglicherweise zur Entwicklung neuer Therapien beitragen. Bemerkenswert sei zudem, dass ausgerechnet auf dem X-Chromosom etwa drei Viertel der Gene gefunden wurden, die normalerweise nur in den Hoden und im Krankheitsfall in Krebsgeschwüren aktiv sind, schreiben die Forscher vom Leibniz-Institut für Molekulare Biotechnologie (Jena), Max-Planck-Innstitut für Molekulare Genetik (Berlin-Dahlem), der Ludwigs-Maximilian-Universität (München) und des Deutschen Krebsforschungszentrums (Heidelberg).

Ministerium gegen Gehaltsobergrenzen für Kassenmanager
15.03. dpa. Im Streit über angemessene Managergehälter bei den gesetzlichen Krankenkassen hält das Bundesgesundheitsministerium nichts von einer Einkommens-Deckelung. Es sei zwar zu begrüßen, dass nun auch das Bundesversicherungsamt genau hinschaue. Die Konsequenz daraus könne aber nicht sein, «dass wir jetzt die Höhe der Gehälter gesetzlich begrenzen», sagte eine Ministeriumssprecherin. «Das wäre ziemlich schwachsinnig.» Die Vergütung von Kassenmanagern müsse man differenziert betrachten. «Fulminante Leistungen» erlaubten auch hohe Bonuszahlungen. Zu einem Bericht der «Bild»-Zeitung über Pensionsansprüche von Kassenmanagern bis zu 7000 Euro monatlich sagte die Sprecherin, diese Beträge seien auch abhängig von Pensionszusagen aus vorangegangenen Beschäftigungsverhältnissen, etwa in Ministerien oder Behörden. Nicht nachvollziehbar sei aber, wenn ein Vorstandschef drei oder vier Gehälter beziehe, sagte die Sprecherin unter Anspielung auf den Chef der IKK Schleswig-Holstein, Ralf Hermes. Der Präsident des Bundesversicherungsamtes (BVA), Rainer Daubenbüchel, mahnte zur Besonnenheit: «Es gibt einige Ausreißer, aber im Verhältnis zur Gesamtzahl, den 120 Kassen, die wir überprüft haben, lassen die fünf Fälle, die wir beanstandet haben, nicht befürchten, dass die Vorstandsgehälter insgesamt unangemessen sind. Aber die Ausreißer, die den Durchschnitt deutlich übersteigen, da müssen wir ran», sagte Daubenbüchel im ZDF-Mittagsmagazin. Da die Gehälter der Kassenvorstände nicht gesetzlich geregelt seien, könne man sich nur am «allgemeinen Grundsatz der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit orientieren».

Bayer macht kräftig Gewinn
15.03. dpa. Nach dem größten Umbau und höchsten Verlusten in der Konzerngeschichte ist der Chemie- und Pharmakonzern Bayer wieder auf der Erfolgsspur. Mit der konsequenten Neuausrichtung sei die Ertragskraft des Unternehmens spürbar verbessert worden, sagte Vorstandschef Werner Wenning am Dienstag bei der Bilanzvorlage in Leverkusen. So peilt der Konzern 2005 beim operativen Ergebnis vor Sondereinflüssen ein Plus von 20 Prozent an. Gleichzeitig geht der geplante Stellenabbau weiter. So sollen in Deutschland in diesem Jahr noch 750 Arbeitsplätze gestrichen sagte Wenning weiter. Insgesamt wurden von den geplanten Kürzungen bis Ende 2004 weltweit bereits 11.700 realisiert. Bis zu diesem Zeitpunkt beschäftigte Bayer konzernweit 113.000 Menschen, einschließlich der rund 20.000 Lanxess-Mitarbeiter. Wenning zeigte sich mit den Ergebnissen des abgelaufenen Geschäftsjahres hoch zufrieden. Die Ziele seien deutlich übertroffen worden, sagte er. So kletterte das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen um 53 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Überschuss von gut 600 Millionen Euro in der Bilanz. Beim Umsatz erzielte Bayer ein Plus von gut 4 Prozent auf 29,7 Milliarden Euro. «Bayer hat jetzt ein neues Gesicht», zog Wenning ein Resümee über den dreijährigen Umbau des Chemie- und Pharmariesen. Nach der Trennung von der traditionsreichen Chemie ist der Konzern in den Sparten Gesundheit, Pflanzenschutz und hochwertige Materialien aktiv. Und das soll nach den Worten von Wenning künftig so bleiben. Die Gefahr einer Übernahme durch Konkurrenten sieht der Vorstand derzeit nicht. «Mit dieser Frage beschäftigen wir uns nicht» betonte Wenning. Die Geschäfte Wert schaffend weiter zu entwickeln, sei der beste Schutz vor einer feindlichen Übernahme.

Olympia: Inder genetisch im Nachteil
15.03. dpa. Für das regelmäßig schlechte Abschneiden Indiens bei den Olympischen Spielen ist nach Expertenansicht ein zu hoher durchschnittlicher Körperfett-Anteil bei Indern verantwortlich. «Unsere Gene haben (...) gelernt, Fett zu horten, um zu überleben», sagte der indische Stoffwechselexperte Shashank Joshi der «Times of India» (Montag). Diese «sparsamen Gene» seien eine Folge früherer Hungersnöte und Epidemien. Heutzutage machten sie die Bewohner des Subkontinents aber «anfällig für Fettsucht und zu Mehr-Fett-Weniger-Muskeln-Geschöpfen». Inder hätten im Mittel 33 Prozent Körperfett, acht Prozentpunkte mehr als durchschnittliche Europäer oder Afrikaner, sagte Joshi. Bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr in Athen hatte Indien eine einzige Medaille (Silber) gewonnen. Chinesische Sportler brachten dagegen 63 Medaillen nach Hause. Bei den Olympischen Spielen im australischen Sydney lag Indien im Jahr 2000 mit einer gewonnen Bronze-Medaille gleichauf unter anderem mit Barbados, Kirgisien und Island.

 

 

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